Arctic Xtender VG im Test

Viel Glas und hohe Kühlleistung? - Testsystem, Belüftung und Messungen

Neben der Verarbeitung und der Ausstattung des Gehäuses ist auch das Temperaturverhalten von elementarer Bedeutung.

Das Testsystem:

Folgende Komponenten wurden verbaut:

Temperaturmessungen:

Um die maximalen Temperaturen des Prozessors zu ermitteln, wurde die CPU mittels des kostenlosen Stresstest-Tools Prime 95 für 20 Minuten ausgelastet. Da der Small FFT-Test erfahrungsgemäß die höchste Wärmeverlustleistung mit sich bringt, benutzen wir diesen Modus und protokollieren die maximale Prozessortemperatur mit AMDs Ryzen Master-Programm. Gleichzeitig wird die Grafikkarte mit Unigine Superposition ausgelastet. Anders als beim bisher genutzten Furmark bleibt der Boost-Takt in diesem Stresstest konstant. Der CPU-Lüfter wird für die Temperaturmessungen fix mit moderaten 1.000 U/min betrieben, die Grafikkartenlüfter laufen auf 50 Prozent. So schließen wir aus, dass eine automatische Lüftersteuerung Einfluss auf die Messergebnisse nehmen kann.

Aufgrund der effektiven Stromsparmechanismen des Testsystems können wir auf Leerlaufmessungen verzichten.

Unsere Messungen brachten folgendes Ergebnis hervor:

Beurteilung der Temperaturen:

Meist darf man bei Showgehäusen mit Glasfront keine größeren Erwartungen an die Kühlleistung haben. Aber Arctic bestückt das Xtender VG gleich mit fünf Gehäuselüftern - und lässt die auch mit beachtlicher Drehzahl arbeiten. Die seitlichen 140-mm-Lüfter beschleunigen auf bis zu etwa 2.640 U/min, die 120-mm-Lüfter an der Rückwand sogar auf 3.000 U/min. Mit diesem Brechstangenansatz wird vor allem die CPU sehr effektiv gekühlt, die GPU-Temperatur fällt gerade mit Blick auf die vertikale Ausrichtung der Grafikkarte ebenfalls bemerkenswert niedrig aus. Bei 10-%-PWM-Regelwert (und damit etwa 500 U/min bei den 140- und 600 U/min bei den 120-mm-Lüftern) steigen die Temperaturen deutlich, bleiben beim Testsystem aber im unkritischen Bereich.

Lautstärkemessungen:

Für unsere Lautstärkemessungen nutzen wir ein Voltcraft SL-400 Schallpegel-Messgerät, das wir in 20 cm Entfernung vor dem Gehäuse platzieren. CPU- und GPU-Lüfter werden gestoppt, so dass praktisch ganz gezielt die Lautstärke der Gehäuselüfter gemessen wird.

Dass die hohen Lüfterdrehzahlen Auswirkungen auf die Lautstärke haben, dürfte nicht überraschen. Auf Maximaldrehzahl ist das Xtender VG eines der lautesten Gehäuse im Testfeld. Auf Minimaldrehzahl werden die Lüfter angenehm leise. Aus nächster Nähe kann man sie zwar noch minimal wahrnehmen, bei realistischem Hörabstand haben wir sie hingegen nicht mehr hören können.

Weitere Messungen in der Übersicht:

Höhe Prozessorkühler:

Bei einer maximalen CPU-Kühlerhöhe von 17,1 cm können auch die höchsten Towerkühler verbaut werden.

Grafikkartenlänge:

Wir messen eine sehr großzügige maximale Grafikkartenlänge von 49 cm (Arctic selbst gibt 48,2 cm an). Bedacht werden sollte allerdings, dass ein seitlicher Radiator die maximale Grafikkartenlänge auf 33,7 cm reduzieren kann.

Platz für das Kabelmanagement:

Zwischen Mainboardträger und Stahlseitenteil bleiben etwa 3,5 cm Abstand. Damit können Kabel gut verstaut werden.

Materialstärke:

Arctic verbaut ein rund 4 mm starkes Glas- und ein 0,9 mm starkes Stahlseitenteil.