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Kaufberatung Prozessoren Frühjahr 2022

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Auch 2021/22 war bzw. ist bei den Prozessoren ein recht spannendes Jahr. AMD hat mit der Zen-3-Architektur bereits Ende 2020 zu Intel aufgeschlossen, bzw.  im High-End-Segment über die Anzahl der angebotenen Kernen, seinen Konkurrenten bereits überholt. Seit zwei Generationen kann AMD für die Desktop-Plattform bis zu 16 Kerne bieten, während Intel jetzt erst mit Alder Lake nachziehen konnte. Intel punktet weiterhin über den Takt der einzelnen Kerne und hat in einigen Spielen noch immer die Nase vorne. Wir geben euch die aktuellen Prozessor-Empfehlungen.

Über lange Zeit hatte der Käufer eines Prozessors kaum eine Wahl. Intel war die dominierende Marke und wer bei Games die maximalen FPS wollte, der musste zu einem Core-Prozessor von Intel greifen. Spätestens seit dem Jahr 2020 ist dies nicht mehr so. Hatte Intel bei der zweiten Generation der Ryzen-Prozessoren noch einen gewissen Vorsprung in den meisten Anwendungsbereichen, ist dieser im Jahr 2020 komplett zusammengeschmolzen. Mit den Alder-Lake-Prozessoren konnte Intel diesem Bereich in diesem Jahr allerdings wieder punkten. Wer eine möglichst hohe Multi-Threaded-Leistung benötigt, hat in allen Segmenten eigentlich eigentlich noch immer keine andere Wahl, als zu einem Ryzen-Prozessor zu greifen. Für Spiele und eine möglichst hohe Single-Threaded-Leistung darf man die Alder-Lake-Prozessoren aber wieder etwas deutlicher ins Auge fassen, als dies mit Rocket Lake der Fall war.

Die Liefersituation ist aktuell sehr entspannt. Egal ob AMD oder Intel – alle Modelle sind teilweise sogar unter der unverbindlichen Preisempfehlung erhältlich. Auch deckt AMD mit seiner aktuellen Serie noch nicht den Low-End-Markt ab und versucht diesen mit den ebenso nur schwer erhältlichen Vorgänger-Modellen zu bedienen. Wer bei Intel jetzt auf den LGA1700 wechselt, kann darauf noch die nächste Generation Raptor Lake betreiben, während bei AMD und dem AM4 nun das Ende der Straße erreicht ist. Die kommenden Ryzen-Prozessoren werden auf den neuen Sockel AM5 setzen.

Kommen wir nun aber zu den CPU-Empfehlungen.

Ohne konkrete Empfehlungen wollen wir kurz auf das Low-End-Segment eingehen. Während Intel seine zwölfte Core-Generation auch in den unteren Preis- und Leistungsregionen anbietet, muss man bei AMD in diesem Preisbereich noch auf Modelle der Vorgänger-Generation(en) ausweichen. Aber selbst dann muss man genau schauen, welches Modell es denn sein soll, denn auch die älteren Modelle kosten gerne 200 Euro.

Im Preisbereich unter 100 Euro bieten sowohl Intel als auch AMD aber einige Modelle. Bei Intel sind dies die Pentium-Prozessoren mit zwei Kernen. Die Athlon-Prozessoren von AMD bieten ebenfalls zwei Kerne und können zumindest mit einer für den HTPC-Betrieb empfehlenswerten integrierten Grafikeinheit aufwarten. Wer etwas mehr Dampf benötigt, sollte sich die Ryzen-Prozessoren auf Basis von Renoir anschauen. AMD tut sich im unteren Preissegment gerade extrem schwer, während Intel hier einige Modelle im Angebot hat.

Einstiegsklasse

AMD Ryzen 5 3500X:

Pünktlich zum Frühjahr 2020 und der Einführung des B550-Chipsatzes stellte AMD neue Ryzen-3-Prozessoren mit vier Kernen vor, die mit 99 Euro für den Ryzen 3 3100 und 129 Euro für den Ryzen 3 3300X extrem attraktiv positioniert sind. Beide Modelle bieten vier Kerne und können dank SMT acht Threads verarbeiten. Für die alltäglichen Aufgaben und Spiele reicht dies aktuell vollkommen aus, sind aber im Falle des Ryzen 3 3300X aktuell nicht erhältlich. Auf Basis der Zen-3-Architektur bietet AMD aktuell noch keine neuen Prozessoren der Ryzen-3-Modellreihe. Also weichen wir hier auf den Ryzen 5 3500X aus.

Der Ryzen 5 3500X war ursprünglich gar nicht für den deutschen oder europäischen Markt gedacht, hat es aber inzwischen dennoch in den Handel geschafft. Sechs Kerne auf Basis der Zen-2-Architektur werden hier geboten, allerdings ohne ein SMT. Der Basis-Takt liegt bei 3,6 GHz, per Boost kommen einzelne Kerne auf bis zu 4,1 GHz. Die TDP von 65 W hält der Sechskerner problemlos.

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Vor allem im Zusammenspiel mit den günstigeren Mainboards mit B550-Chipsatz bietet sich der Einsatz des Ryzen 5 3500X an. Anstatt weit über 150 Euro für ein X570-Mainboard, sind die B550-Modelle ab 100 Euro deutlich günstiger und das preisliche Verhältnis zwischen Mainboard und Prozessor stimmt wieder. In Spielen kann der Ryzen 5 3500X gut mithalten und ein 3D-Rendering ist in dieser Kategorie eben nicht der Hauptanwendungsfall für einen solchen Prozessor. AMD macht Intel nicht nur im High-End-Segment das Leben schwer, sondern auch in den niedrigen Preisbereichen. Der Ryzen 5 3500X ist derzeit für 230 Euro zu haben.

Hardwareluxx-Test: AMD Ryzen 5 3500X

Preise und Verfügbarkeit
AMD Ryzen 5 3500X
Nicht verfügbar Nicht verfügbar Nicht verfügbar

 

Intel Core i3-12100F:

Im Einsteigerbereich für die 12. Core-Generation empfehlen wir den Core i3-12100F. Dieser ist mit vier Performance-Kernen ausgestattet und verzichtet gänzlich auf die Efficiency-Kerne. Als F-Variante ist die integrierte Grafikeinheit nicht aktiv. Sollte diese benötigt werden, kann auch einfach zum Core i3-12100 gegriffn werden, der kurioserweise mit 145 Euro aber verhältnismäßig teuer ist. Mit einer Basis-TDP von 58 W ist der Core i3-12100(F) extrem sparsam.

Natürlich sollte man von einem Quad-Core-Prozessor auch 2022 keine Wunder erwarten. Vier schnell Kerne sind aber in allen Office-Anwendungen mehr als ausreichend und auch in Spielen macht der Vierkern-Prozessor eine gute Figur. Als preislich sparsame Komponente kann der Prozessor zusammen mit einem ebenso günstigen B660-Mainboard plus ausreichend DDR4 zu einem echten Preis/Leistungssieger werden. Der Core i3-12100F kostet ab 110 Euro.

Hardwareluxx-Test: Intel Core i3-12100F

Preise und Verfügbarkeit
Intel Core i3-12100F
Nicht verfügbar 96,35 Euro Nicht verfügbar

 

Intel Core i5-12400:

Es muss nicht immer ein Prozessor mit acht Kernen sein, um eine Empfehlung aussprechen zu können. Für bis zu 200 Euro sind schon gute Prozessoren zu bekommen und als Alternative zum Modell aus dem Hause AMD haben wir den Core i5-12400 von Intel auserkoren. Dieser bietet sechs Performance-Kerne und verzichtet gänzlich auf die kleineren Efficiency-Kerne aus dem Hybrid-Design der Alder-Lake-Generation. Gerade wenn es darum geht, Spiele möglichst flüssig darzustellen, reichen die sechs schnellen Kerne meist noch aus. Der Core i5-12400 taktet diese Performance-Kerne mit einem maximalen Boost-Takt von 4,4 GHz.

Die kleinen Alder-Lake-Prozessoren ohne die Efficiency-Kerne packt Intel in ein Power-Budget von 65 W. Bei den F-Modellen verzichtet Intel zudem auf die integrierte Grafikeinheit, die allerdings auch keinerlei Neuerungen zu bieten hat. Wer sich für einen Core i5-12400 entscheidet, muss aber auch ein neues LGA1700-Mainboard anschaffen. Anstatt der teuren Z690-Modelle sollte hier zu einem Mainboard mit B660-Chipsatz gegriffen werden. Tests entsprechender Modelle findet ihr bei uns. Der Core i5-12400 kostet ab 200 Euro.

Hardwareluxx-Test: Intel Core i5-12400

Preise und Verfügbarkeit
Intel Core i5-12400
Nicht verfügbar 161,89 Euro Ab 149,00 EUR
Preise und Verfügbarkeit bei Geizhals
Intel Core i5-12400
Lagernd 149,00 EUR
Nicht lagernd 156,89 EUR
Lagernd 156,90 EUR
Lagernd 158,53 EUR
Lagernd 158,53 EUR
Verfügbar 159,89 EUR
Verfügbar 160,90 EUR
Verfügbar 160,90 EUR

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