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Das war 2014 - Teil 2

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Bevor heute Abend wieder mehrere Millionen Euro durch die Luft geschossen und neue Vorsätze für das Jahr 2015 gemacht werden, blicken wir in unserem zweiten Teil unseres Jahresrückblicks noch einmal zurück auf das fast vergangene IT-Jahr 2014. Nicht nur zahlreiche neue Hardware-Produkte erblickten in den letzten zwölf Monaten das Licht der Welt, auch viele Online-Portale mussten schließen, zahlreiche Hacker-Angriffe wurden durchgeführt und das eine oder andere, was im im Jahr 2013 noch erfolgreich war, war es in diesem Jahr nicht mehr. Auch gab es wieder viele kuriose, ärgerliche und lustige Dinge, die in diesem Jahr passiert sind. Heute folgt der zweite Teil unseres kleinen Jahresrückblicks. 

Wir machen weiter mit den Buchstaben N bis Z - das ist der Rest.

N wie Neustart

Nach dem Verkauf der Handy-Sparte an Microsoft wollte Nokia sich eigentlich auf seinen Kartendienst HERE sowie die Netzwerktechnik konzentrieren. Mitte November zeigte sich aber, dass die Finnen das Geschäft mit Consumer-Hardware keineswegs aufgeben würden. Denn mit dem N1 will man ab Anfang 2015 ein durchaus attraktiv wirkendes Android-Tablet in den Handel bringen, wenn auch vorerst nicht in Europa. Klar dürfte jedoch sein, dass weitere Geräte folgen werden, sollten die Verkaufszahlen des N1 stimmen. Ein Rückkehr zu Handys werde es aber nicht geben, wie das Unternehmen klarstellte. Das Nokia-Logo auf einem Smartphone könnte man in Zukunft aber doch erblicken, denn die Lizenzierung der Marke kann man sich durchaus vorstellen. Bedeutet im Klartext: Wo Nokia draufsteht, muss nicht Nokia drin sein. Ob die Finnen damit zurück zu alter Stärke finden werden, darf bezweifelt werden - angesichts zahlreicher Innovationen in den vergangenen Jahren wäre es aber wünschenswert.

O wie Omnipräsent

Amazon ist längst nicht mehr nur ein Onlinehändler, der Bücher verkauft. Inzwischen ist die Produktpalette zu einer der größten weltweit angewachsen. Neben dem Online-Vertrieb verschiedenster Bücher, CDs, Blu-rays und unterschiedlichster Technik-Produkte, hat Amazon in diesem Jahr seine Fühler weit ausgestreckt. Im Februar startete man hierzulande Prime Instant Video und bietet damit seinen Prime-Kunden Zugriff auf zahlreiche Filme, Serien und Dokumentationen - und das werbefrei, ohne Unterbrechung und zu jeder Zeit. Später kam passend dazu auch das Fire TV nach Deutschland. Im Laufe des nächsten Jahres sollen die Inhalte auch im hochauflösenden 4K ausgestrahlt werden. Zudem hat man vor wenigen Wochen mit Twitch.tv eine der populärsten Video-Streaming-Plattform unter den "Let's Playern" für fast eine Milliarde US-Dollar aufgekauft.

Im Bereich der eBooks gabe es nicht nur zahlreiche neue Tablets und Reader, auch eine Flatrate wurde eingeführt. Einkaufen ist seit diesem Jahr nicht nur über die Amazon-Seiten möglich. Auch über den Kurznachrichten-Dienst Twitter können Waren automatisch in den Warenkorb gelegt werden - vorerst aber nur in den USA. Mit dem Amazon Dash dringt der Online-Händler auch in unser alltägliches Offline-Leben vor. Mit dem kleinen Gerät lassen sich beliebige Waren abscannen und auf Wunsch in den Warenkorb ablegen und direkt bei Amazon kaufen. Sogar ein eigenes Ladengeschäft könnte demnächst eröffnet werden. Auch mit dem Vertrieb frischer Lebensmittel wird experimentiert. Ansonsten gibt es zahlreiche Gerüchte über einen eigenen Zustelldienst, um sich von den jährlichen Streiks zur Weihnachtszeit loszulösen - der Versand über Drohnen ist weiterhin im Gespräch.

Amazon selbst ist weiter auf Expansionskurs und bezahlt diesen mit tiefroten Zahlen in seiner Bilanz.

P wie Phablet

Size matters! Spätestens seit dem 9. September ist klar, dass kein Hersteller mehr ohne großes Smartphone mehr auskommen kann. Denn an diesem Tag fiel mit dem iPhone 6 Plus die letzte Bastion der kleinen, problemlos mit einer Hand zu bedienenden Modelle. Letztlich ist Apple aber nur das letzte Unternehmen, das auf den schon vor Jahren gestarteten Zug aufgesprungen ist. Als Grund für das Wachstum wird von allen die Nachfrage seitens der Verbraucher genannt, ob dem tatsächlich so ist, kann aber niemand belegen. Denn wo kein Angebot, da kein Kauf - gibt es nur noch Phablets, wird auch niemand kleine Smartphones kaufen. Doch weit irrwitziger als die zunehmenden Diagonalen ist das, was so mancher Anbieter 2014 als „kompakt“ angeboten hat. Sonys Z3 Compact bringt es auf ganze 4,6 Zoll, der nicht mal ein Jahr alte Vorgänger kam noch mit 0,3 Zoll weniger aus. Oder ist der Grund für das Wachstum schlicht die verbaute Technik? Denn schnelle SoCs und immer höher auflösende Displays lassen sich in großen Geräten leichter und damit günstiger verbauen.

Das iPhone 6 Plus: Größeres und schärferes Display mit sngepasster Oberfläche, aber schlchter Ergonomie-Werte

Apple goes Phablet mit dem iPhone 6 Plus.

Q wie Quartal

Auch in der IT-Welt gilt der Takt der Quartale, dem sich die großen Unternehmen unterwerfen müssen. In schöner Regelmäßigkeit werden die Ergebnisse präsentiert, auch 2014 sorgte dies für so manche Schlagzeile - vor allem Samsungs Absturz in Sachen Smartphones führte zu regen Diskussionen. Aber in puncto Wirtschaft dominierten in den vergangenen Monaten ganz andere Themen.

Schon im Januar erklärte beispielsweise Google, den Smart-Home-Spezialisten Nest übernehmen zu wollen, am Ende zahlte man in Mountain View 3,2 Milliarden US-Dollar für ein Unternehmen, das lediglich Rauchmelder und Heizungsthermostate herstellt. Eine ähnliche Summe zahlte Apple für Beats Electronics. Was die Kalifornier mit der vor allem für ihre qualitativ eher durchschnittlichen Kopfhörer bekannten Marke vorhaben, ist auch mehr als ein halbes Jahr später noch immer ein Rätsel, im Kern dürfte es vor allem um den Streaming-Dienst gegangen sein.

Apple sorgte aber auch vor einem anderen Hintergrund für Aufmerksamkeit. Denn seit dem Frühjahr untersuchte die EU-Kommission die Steuervermeidungsmethoden in diversen Mitgliedsstaaten, von denen unter anderem der iPhone-Hersteller, aber auch Amazon und andere IT-Größen profitiert haben sollen. Mittlerweile zeichnet sich ab, dass die Unternehmen in Zukunft zumindest etwas mehr zahlen müssen, am Ende könnte es vielleicht sogar das Ende von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker bedeuten. Denn als Premierminister von Luxemburg sorgte er dafür, dass der Online-Händler und andere mit niedrigen Steuerbelastungen in das kleine Land kamen.

Ein schlechtes Licht auf Apple warf aber auch die Insolvenz von GT Advanced Technologies (GTAT). Eigentlich sollte GTAT im großen Stil Saphirglas für Apple fertigen, aus verschiedenen Gründen kam es jedoch zu Meinungsverschiedenheiten und am Ende zum Zurückhalten von Zahlungen. GTAT erklärte gezwungenermaßen die eigene Zahlungsunfähigkeit und Apple musste seine Produktpläne - soweit bekannt - ändern. Noch immer nicht ganz geklärt ist, wer wann welchen Vertragsbestandteil verletzt hat, lediglich der Sieger steht fest. Denn mit dem Aus von GTAT verschwindet für Corning ein großer Konkurrent.

Ebenfalls noch zeigen muss sich, welche langfristigen Folgen die Berufung von Satya Nadella zum neuen Microsoft-Chef hat. Anfang Februar wurde der zuvor für die Cloud-Geschäfte verantwortliche Manager zum CEO befördert, seit dem sorgte er vor allem durch umfangreiche Stellenstreichungen sowie einen Ausbau der Abo-Dienste für Schlagzeilen.

Die aus deutscher Sicht wohl wichtigste Meldung war die Übernahme von E-Plus durch Telefónica. Zusammen erreichen beide Unternehmen etwa 45 Millionen Mobilfunkkunden und stehen damit derzeit auf dem ersten Platz vor der Deutschen Telekom und Vodafone. Die erste, wenig überraschende Amtshandlung nach Abschluss des Geschäfts: Die Bekanntgabe von Stellenstreichungen. Dass es allein damit nicht getan ist, scheint Telefónica jedoch klar zu sein. Denn in den kommenden Jahren soll das Netz deutlich ausgebaut werden, um auch in Sachen Qualität die beiden Konkurrenten einzuholen.

Am Ende darf aber auch das Unternehmen nicht fehlen, das sich vom Quartals-Takt losgelöst hat. Denn nach eigenen Angaben war der Rückzug von der Börse das beste, was Dell passieren konnte. Anfang November erklärten die Texaner, dass man deutlich stärker als der gesamte Markt gewachsen sei - vor allem, da man nicht mehr im Drei-Monats-Zyklus arbeiten müssen.

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