TEST

MSI Titan 18 HX AI im Test

Mehr Power und Ausstattung gehen nicht - Gehäuse, Tastatur und Touchpad

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Seine Titan-18-HX-Familie hatte MSI erst im letzten Jahr umfangreich überarbeitet. Abgesehen von der speziellen, limitierten Dragon-Myth-Variante gibt es bei der neuesten AI-Modellgeneration keine größeren Änderungen. So setzt MSI auf ein deutlich schlichteres Auftreten, als dies noch vor wenigen Jahren der Fall war, zeigt sich jedoch nicht ganz so zurückhaltend wie Gigabyte bei seinem AORUS Master 18 aus unserem letzten Test

MSI kombiniert einen mattschwarzen Grundton mit einigen silbernen und türkisfarbenen Design-Elementen. Während der Gehäusedeckel komplett in Schwarz gehüllt und lediglich durch ein mittig angebrachtes MSI-Logo verziert wird, setzt die gesamte Unterseite auf einen silbernen Grauton. Gerade die Unterseite fällt mit ihren zahlreichen Lüftungsschlitzen und Erhebungen auffälliger aus, denn dort gibt es ein paar blaue Farbakzente. Auch hinter dem Bildschirm – MSI setzt auf ein Hinge-Forward-Design – setzt sich diese Farbgebung fort. Auf eine aufwendige RGB-Beleuchtung wird – abgesehen von der Hintergrundbeleuchtung der Tastatur – verzichtet.

Wie der Vorgänger des MSI Titan HX 18 kommt auch die AI-Variante auf eine Stellfläche von 404 x 308 mm und stemmt ein Kampfgewicht von rund 3,6 kg auf die Waage. Die Bauhöhe beläuft sich auf rund 32 mm. Damit ist das Gerät ein echtes Schwergewicht und sortiert sich klar als Desktop-Replacement-System am Markt ein, orientiert sich allerdings weiterhin klassentypisch zu Geräten wie dem Acer Predator Helios 18, dem ASUS ROG Strix Scar 18 oder eben dem Gigabyte AORUS Master 18.

Dass das MSI Titan 18 HX ein echtes Premium-Gerät der High-End-Klasse ist, zeigt sich bei der Materialwahl. Während die Konkurrenz auf ein simples Kunststoff-Chassis setzt, ist das MSI Titan aus einer hochwertigen Magnesium-Aluminium-Legierung gefertigt, deren Stabilität und Verarbeitungsqualität auf gewohnt hohem Niveau sind. Selbst auf stärkeren Druck hin gibt das Gehäuse an keiner Stelle nach. Die zahlreichen, kleineren Lüftungsschlitze an der Unter- und Rückseite verfügen über eine sehr gute Festigkeit. Alle Spaltmaße sind hervorragend verarbeitet, die Ecken und Kanten sind ohnehin leicht abgerundet. 

Schade, dass es an der Unterseite keine Wartungsklappe gibt, über die man einen schnellen und einfachen Zugriff auf die Hardware hätte haben können. Um den Speicher aufzurüsten, muss die gesamte Unterseite abgenommen werden, wofür insgesamt zwölf Schrauben entfernt werden müssen. Dann wird der Zugriff auf insgesamt vier SODIMM-Speicherslots und drei M.2-Laufwerksschächte freigelegt, welche bei drei vorhandenen 2-TB-SSDs bereits vollständig ausgeschöpft sind.

Die beiden Displayscharniere ermöglichen zwar eine Einhand-Öffnung, könnten jedoch verwindungssteifer sein, um ein störendes Nachwackeln bei Erschütterungen verhindern zu können.

Auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheint die Handballenauflage, denn das Touchpad ist dort nicht direkt ersichtlich, befindet sich jedoch wie üblich mittig direkt unterhalb der Tastatur. Erst nach dem Einschalten wird die entsprechende Fläche farblich über eine LED-Beleuchtung hervorgehoben, womit der Mausersatz sogar bündig mit der Handballenauflage abschließt. 

Eine Beleuchtung der Touchfläche ist nicht neu, auch Alienware setzt diese bei seinen Geräten immer wieder ein. Das verleiht dem Gerät abermals eine Optik, welche man so eigentlich nur von edlen Ultrabooks her kennt und nicht bei einem klassischen Gaming-Laptop vermuten würde. Die Aufkleber sind ebenfalls an andere Stelle gerückt und links oberhalb der Tastatur untergebracht. Sie machen deutlich, welch Hardware-Power unter der Haube steckt.

Anschlüsse

Was die Anschlüsse und Schnittstellen anbelangt, so bietet das MSI Titan 18 HX AI alles, was das Spielherz begehrt. So ist an der Rückseite direkt hinter dem Bildschirm eine vollwertige Ethernet-Buchse eingelassen, die Datenübertragungsraten von bis zu 2,5 GBit/s ermöglicht. Daneben ist eine HDMI-2.1-Buchse für externe Monitore integriert, gefolgt von der proprietären Ladebuchse für das externe 400-W-Netzteil.

Auf der von vorne aus gesehen linken Geräteseite stellt der 18-Zöller zwei klassische USB-A-Buchsen bereit, die nach dem 3.2-Gen2-Standard arbeiten und somit 10 GBit/s ermöglichen. Außerdem ist an dieser Seite ein vollwertiges SD-Kartenleser eingelassen. Auf der gegenüberliegenden rechten Seite ist eine dritte USB-A-Buchse integriert, gefolgt von zwei modernen USB-C-Schnittstellen, die sogar als Thunderbolt 5 ausgegeben werden und sich somit sehr flexibel in ihrer Nutzung zeigen. Ganz vorne ist noch eine 3,5-mm-Klinkenbuchse für den Anschluss von Kopfhörern integriert. 

Drahtlos kommuniziert der Bolide per WiFi 7 und Bluetooth 5.4, wobei MSI auf einen Killer-E3100G- und AX211-Chip setz. Damit bieten die Netzwerkschnittstellen Killer-Funktionalität, womit der Spieletraffic im eigenen Netzwerk priorisiert verarbeitet werden kann. 

Tastatur und Touchpad

Ein weiteres Highlight ist die Tastatur: Während viele Hersteller selbst in dieser Preis- und Leistungsklasse auf einfache Chiclet-Tasten setzen, greift MSI auf mechanische Schalter zurück. Zum Einsatz kommen die Ultra-Low-Profile-Switches von Cherry MX, welche bereits in der Vergangenheit mit einem hervorragenden Tastenfeedback positiv auffielen. 

Bei einer Bauhöhe von 3,5 mm lösen sie nach einer Wegstrecke von nur 0,8 mm aus und ermöglichen am taktilen Punkt einen spür- und hörbaren Klick. Dieser ist klar definiert, was ein angenehmes Spielen und obendrein das Verfassen längerer Texte angenehm möglich macht. In der Regel bringen es die Tastenkappen auf Abmessungen von 15 x 15 mm und sind im Abstand von 2 mm angebracht. MSI hat aufgrund der großen 18-Zoll-Ausrichtung einen dedizierten Nummernblock im Tastaturbett eingelassen, setzt jedoch wie so häufig nicht durchgängig auf ein Standard-Layout – zumindest bei unserer US-amerikanischen Testkonfiguration.

Dank integrierter RGB-LEDs sind zahlreiche unterschiedliche Farben und Effekte bei der Hintergrundbeleuchtung möglich. Sie lässt sich sogar für jede Taste einzeln einstellen und überzeugt durch ein leuchtstarkes und gleichmäßiges Auftreten.

Wie bereits erwähnt, wird das Touchpad im ausgeschalteten Zustand versteckt und erst über seine RGB-Beleuchtung wirklich ersichtlich. Die gläserne Touchfläche ist mit 133 x 82 mm großzügig dimensioniert und verfügt dank einer nur leicht angerauten Oberfläche über hervorragende Gleiteigenschaften. Es ist ein klassisches Clickpad ohne dedizierte Maustasten für den linken und rechten Mausklick. Sie werden direkt im Touchpad durchgeführt, wofür man jedoch recht viel Kraft aufwenden muss. 

Dafür wird man mit einem sehr guten Feedback und einem klaren Klickgeräusch belohnt. Präzision und Geschwindigkeit könnten besser sein, Multitouchgesten werden dagegen problemlos verstanden und umgesetzt. Für schnellen Praxiseinsatz ist das Touchpad durchaus brauchbar, ambitionierte Spieler dürften jedoch einen waschechten Gaming-Nager per USB anschließen. 

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