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Razer Blade 15 2018 im Test

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Technisch, optisch und auch qualitativ war das Razer Blade 14, welches erst im Dezember 2015 nach drei Gerätegenerationen nach Deutschland kam, erste Sahne und zählte mit zu den edelsten Gaming-Notebooks auf den Markt. Wir bezeichneten es nicht umsonst als "das Macbook unter den Gaming-Notebooks". Im Mai erfolgte schließlich eine grundlegende Überarbeitung: Der Bildschirm wurde größer und reaktionsfreudiger, das Design kantiger und die Hardware schneller. Wie sich das neue Razer Blade 15 2018 gegen die starke Konkurrenz behauptet und ob man an den einstigen Erfolgen der Serie anknüpfen kann, das erfährt man in diesem Hardwareluxx-Test auf den nachfolgenden Seiten.

Das Razer Blade 14 war trotz seines schicken Designs und der flotten Hardware in den Anfangsjahren in Deutschland leider nicht erhältlich. Im November 2015 kündigte Razer im Rahmen der Dreamhack in Schweden dann völlig überraschend an, das Gerät endlich auch in Europa zu verkaufen. Nur wenige Tage später und pünktlich zum europäischen Marktstart hatten wir den schlanken 14-Zöller mit seinem Unibody-Design und seiner schnellen Spieler-Hardware dann endlich im Test und zeichneten es als "das MacBook unter den Gaming-Notebooks" aus. Das lag nicht nur an der zu Apple ebenbürtigen Verarbeitung, sondern auch am Design, bei dem man sich ohne Frage an den Geräten aus Cupertino orientierte. 

Nach der Vorstellung der neuen Coffee-Lake-H-Prozessoren kündigte Razer dann eine Neuauflage an, die so einiges anders macht und zeitgemäß überarbeitet wurde. So kombiniert Razer nicht nur eine Sechskern-CPU mit einer Max-Q-Grafikkarte von NVIDIA, sondern setzt auch auf ein größeres 15,6-Zoll-Display mit schlanken Display-Rahmen, was zur Folge hat, dass das Gerät nur unwesentlich größer und schwerer ausfällt als sein Vorgänger. Die Abmessungen entsprechen denen eines 14-Zoll-Gerätes.

Doch die Konkurrenz in diesem Marktsegment ist groß und stark: Zu nennen wären hier das Gigabyte Aero 15X v8, das MSI GS65 Stealth Thin, das XMG Neo 15 und natürlich das ASUS ROG Zephyrus GX501 als Begründer dieser Geräteklasse. Razer bietet das Gerät selbst in vier verschiedenen Konfigurationen an, die sich hauptsächlich bei der Speicherausstattung, dem Display und der Grafikkarte unterscheiden. 

Die Einstiegslösung setzt hier auf einen Intel Core i7-8750H, eine NVIDIA GeForce GTX 1060 Max-Q, 16 GB DDR4-Arbeitsspeicher und eine 256 GB fassende SSD. Das Display löst mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten auf und ist ein IPS-Modell mit 60 Hz. Die nächst höhere Ausstattungsvariante setzt auf die identische Hardware-Basis, kann allerdings mit einem 144-Hz-Display und einer 512-GB-SSD aufwarten. Bei der noch größeren Modellvariante schwenkt Razer auf die NVIDIA GeForce GTX 1070 Max-Q um und stellt diese wahlweise mit 256 oder 512 GB großer SSD bereit. Das Flaggschiff-Modell gibt es ausschließlich mit 512-GB-SSD und einem UHD-Display, das obendrein kapazitiv ist. Das alles hat allerdings seinen Preis: Zwischen rund 1.950 und 2.900 Euro möchte Razer für sein neues Blade 15 2018 haben. 

Für unseren Test schickte uns Razer das "RZ09-02386", also die besser ausgestattete, dritte Version. Sie wird von einem Intel Core i7-8750H und einer NVIDIA GeForce GTX 1070 Max-Q mit 8 GB GDDR5-Videospeicher angetrieben und kann mit 16 GB RAM sowie einer 512-GB-SSD mit PCI-Express-Anbindung aufwarten. Das Display bietet Full-HD-Auflösung bei 144 Hz, die RGB-Hintergrundbeleuchtung bei der Tastatur und die schnelle Thunderbolt-3-Schnittstelle fehlen ebenfalls nicht. Rund 2.650 Euro kostet unsere Testkonfiguration im Preisvergleich.

Äußerst stabiles Metall-Gehäuse

Mit Abmessungen von 355 x 235 x 17,3 mm und einem Gewicht von nur rund 2,1 kg zählt das Razer Blade 15 2018 ganz klar zu den kompakten und leichten Gaming-Notebooks, wie sie derzeit voll im Trend sind. Im Vergleich zum Vorgänger ist es zugunsten des 15,6-Zoll-Displays zwar minimal größer geworden, dafür aber etwas schlanker. Den direkten Bauhöhen-Vergleich gegen das Gigabyte Aero 15X v8 oder das MSI GS65 Stealth Thin gewinnt das Razer Blade 15 2018, denn diese sind mit 18,9 bis 19,9 mm etwas dicker. Die Variante mit NVIDIA GeForce GTX 1060 Max-Q wäre sogar etwas schlanker. Sie bringt es gerade einmal auf 16,8 mm.

Im Gegensatz zum Razer Blade 14 erinnert die Optik nicht mehr ganz an Apple. Zwar setzt Razer auch weiterhin auf ein schwarz eloxiertes Metall-Gehäuse mit giftgrün leuchtendem Hersteller-Logo auf dem Bildschirm-Deckel, ganz unibody ist es aufgrund der abnehmbaren Unterseite jedoch nicht mehr. Die abgerundeten Ecken gibt es ebenfalls nicht mehr, die Neuauflage ist deutlich kantiger geworden.

Die Oberfläche ist jedoch sehr anfällig für Schmutz- und Fettflecken. Unser Testgerät hatte sogar schon einen kleinen Kratzer.

Der Stabilität und Verarbeitungsqualität tut dies jedoch keinen Abbruch. Im Gegenteil: Das Chassis ist abermals hervorragend verarbeitet und äußerst stabil. Scharfe Kanten oder unsauber herausgearbeitete Spaltmaße gibt es nicht und auch auf stärkeren Druck hin gibt das Gehäuse des Razer Blade 15 2018 an keiner Stelle nach. Es gehört insgesamt zu den massivsten und stabilsten Geräten, die wir bislang innerhalb der Redaktion auf dem Prüfstand hatten. Die Bildschirm-Scharniere sind sehr stabil, das Gerät lässt sich aber trotzdem mühelos mit nur einer Hand öffnen.

Im Gegensatz zum Razer Blade Pro verzichtet Razer bei der Tastatur auf mechanische Switches und setzt stattdessen auf die Rubberdome-Technik. Der Hub ist zwar sehr flach, dafür ist der Druckpunkt knackig, wenngleich man vergleichsweise viel Kraft aufwenden muss – das ist vor allem am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig. Anti-Ghosting gibt es ebenso, wie die Chroma-Hintergrundbeleuchtung mit RGB-LEDs, die über die Synapse-Software individuell angepasst werden kann. 

Auf einen separaten Nummernblock muss man aus Platzgründen jedoch verzichten. Nettes Detail: Wird die FN-Taste für Zusatzfunktionen wie die Lautstärke-Regelung oder Helligkeits-Anpassung des Displays betätigt, dann schaltet sich die Hintergrundbeleuchtung bei allen Tasten ohne Zusatzfunktion automatisch ab. Das macht das Auffinden der gewünschten Funktion besonders komfortabel.

Gute Tastatur und hervorragendes Touchpad

Insgesamt setzt Razer auf ein Standard-Layout, wobei die Pfeiltasten etwas weit eingerückt sind. Die Beleuchtung ist gleichmäßig und hell, die Beschriftung stellenweise nicht ganz optimal. Vor allem die Zusatzfunktionen sind aufgrund der kleinen Schrift kaum zu erkennen. Der Power-Button ist im Übrigen etwas versteckt. Er befindet sich direkt rechts neben der Tastatur, integriert in den beiden Lautsprecher-Boxen an den Seitenrändern des Topcases.

Das Touchpad ist mit Abmessungen von 180 x 30 mm äußerst großzügig dimensioniert und mittig angebracht. Dank der Glasoberfläche sind die Gleiteigenschaften hervorragend, die Präzision stimmt – auch an den Ecken und Rändern. Multitouch-Gesten werden problemlos verstanden und umgesetzt, eigene Tasten für den linken und rechten Mausklick gibt es nicht. Sie werden dank Clickpad direkt im Touchpad ausgeführt. Insgesamt zählt der Mausersatz des Razer Blade 15 2018 mit zu den besten seiner Art. 

Anschlussseitig hat das Razer Blade 15 2018 auf der rechten Seite zwei USB-A-Ports und eine 3,5-mm-Klinkenbuchse für den Anschluss eines Headsets zu bieten. Ganz außen befindet sich die Buchse für das externe 230-W-Netzteil.

Gegenüberliegend bietet der 15-Zöller eine weitere Typ-A-Buchse, gefolgt von einer Typ-C-Schnittstelle, die mit dem schnellen Thunderbolt-3-Protokoll zurechtkommt, was auch den Anschluss einer externen Grafikbox wie der hauseigenen Razer Core V2 möglich macht. Videoausgänge werden über HDMI 2.0b und miniDisplay-Port 1.4 realisiert. Neben einem Kensington-Lock bietet das Razer Blade 15 2018 keine weiteren Anschlüsse. 

Wir vermissen einen SD-Kartenleser, wie ihn die Konkurrenz meist noch bietet. Eine Gigabit-Ethernet-Buchse fehlt ebenfalls, dafür müssen AC-WiFi und Bluetooth 5.0 herhalten. Die Anordnung der Anschlüsse ist jedenfalls durchdacht, die befinden sich stets im hinteren Bereich des Seitenteils, was dem Kabelsalat auf dem Schreibtisch zugutekommt.

Aufgrund seiner Unterseite besitzt das Razer Blade 15 2018 kein volles Unibody-Design mehr. Der Grund: Sie lässt sich komplett abnehmen, womit man Zugriff auf den Arbeitsspeicher, aber auch auf die SSD erhält und sie entweder austauschen oder upgraden kann. Viele Lüftungsschlitze gibt es trotz der potenten und durchaus hitzigen Hardware nicht. Lediglich auf der Unterseite sowie direkt hinter dem Bildschirm sind Öffnungen für den Luftaustausch vorhanden.

Schnelles Thin-Bezel-Display

Dass sich das Razer Blade 15 2018 trotz seiner kompakten Abmessungen und seiner vergleichsweise schlichten aber sehr edlen Optik doch auch an den Gamer richtet, zeigt sich beim Display. Hier hat man ein schnelles IPS-Panel mit einer Reaktionsgeschwindigkeit von 144 Hz verbaut. Je nach Modellversion gibt es aber auch ein langsameres 60-Hz-Modell. In allen Fällen sind die Bildschirmränder mit unter 5 mm sehr schmal, was es Razer erst ermöglicht, einen 15,6-Zoll-Bildschirm in einem 14-Zoll-Formfaktor unterzubringen.

Während viele Hersteller einen 60 oder 70 Wh starken Akku verbauen, hat sich Razer bei seinem neuen Blade 15 für einen 80 Wh starken Stromspender entschieden. Zusammen mit der Optimus-Technologie soll er so für lange Laufzeiten sorgen. Ob er das tatsächlich schafft, erfährt man nur wenige Seiten weiter. Für die stationäre Stromversorgung wird ein 230 W starkes Netzteil mit proprietärer Ladebuchse eingesetzt.

Preise und Verfügbarkeit
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