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In den vergangenen Wochen und Monaten ist nicht nur der DDR4-Speicher aufgrund des absehbaren Endes der Produktion immer teurer geworden, sondern auch bei DDR5 wird aktuell kräftig an der Preisschraube gedreht. Bei DRAMeXchange beschäftigt man sich eingängig mit der Entwicklung der Speicherpreise und aus diesen Daten geht hervor, dass DDR5 von Mitte September bis Mitte Oktober bereits mehr als doppelt so teuer geworden ist.
Die Auswirkungen sind deutlich erkennbar. Die von uns in den Tests der Speicherkits genannten Preise haben sich teilweise verdoppelt. Vielmehr noch: So manches Kit war zum genannten Preis nie, oder nur für kurze Zeit erhältlich. Ein paar Beispiele:
| Speicherkit | Preis zum Test | aktueller Preis |
| TeamGroup T-Force XTREEM Narvik Black 2x 16 GB, DDR5-7600, CL36-45-45-84 (Test) | 150 Euro | 320 Euro |
| G.Skill Trident Z Neo RGB 2x 64 GB DDR5-6000 CL34-44-44-96 (Test) | 445 Euro | 1.080 Euro |
| Teamgroup T-Create Expert 2x 16 GB, DDR5-7200, CL34-42-42-84 (Test) | 126 Euro | 330 Euro |
| G.Skill Trident Z5 Neo RGB 2x 16 GB, DDR5-6000, CL26-36-36-96 (Test) | 210 Euro | - |
| G.Skill Trident Z5 CK CUDIMM 2x 24 GB, DDR5-8200, CL40-52-52-131 (Test) | 250 Euro | 340 Euro |
| Corsair Vengeance RGB CUDIMM DDR5-8400 CL40 (Test) | 390 Euro | 540 Euro |
| KLEVV Cras V RGB 32 GB, DDR5-7200, CL34-44-44-84 (Test) | - | - |
| KLEVV URBANE V RGB 32 GB, DDR5-7600, CL36-46-46-86 (Test) | - | - |
| Teamgroup T-Force XTREEM ARGB DDR5-8000 CL38 (Test) | 340 Euro | 360 Euro |
Dies sind nur einige wenige Beispiele, die das gesamte Spektrum der Auswirkungen aufzeigen. Wir könnten noch unzählige weitere Beispiele anführen. Schaut man in den Geizhals-Preisvergleich und hier auf die Entwicklung der Preis verschiedener DDR5-Kits, wird die Entwicklung in den vergangenen Wochen und Monaten noch einmal deutlicher. Die Speicherpreise kennen aktuell nur eine Richtung: Nach oben!
Die Auswirkungen sind aber nicht nur steigende Preise für den Speicher am Spot- und letztendlich auch Endkundenmarkt, sondern auch ausbleibende Neuvorstellungen von Speicherkits. Von gleich mehreren Speicherkit-Herstellern ist uns bekannt, dass diese für das dritte und vierte Quartal geplante Speicherkits in diesem Jahr nicht mehr vorstellen bzw. auf den Markt bringen werden und nun erst einmal bis 2026 abwarten wollen, wie sich die Speicherpreise weiter entwickeln werden.
Die Gründe für den enormen Preisanstieg bei DDR5 dürfte vor allem der anhaltende KI-Boom sein. Nicht nur HBM ist hier sehr gefragt, sondern inzwischen auch LPDDR5(X) und andere Varianten, die ebenfalls auf DRAM als Grundbaustein zurückgreifen. Server-Systeme wie die ARM-Host-Prozessoren Grace und Vera von NVIDIA, aber auch die auf ein effizientes Inferencing ausgelegten KI-Beschleuniger greifen auf LPDDR5(X) zurück bzw. deren Anteil soll 2026 stark ausgebaut werden. Entsprechend haben die Speicherhersteller schon reagiert und ihre Preise für 2026 angehoben bzw. die Kontingente neu verteilt. Wer keine langfristigen Verträge mit Abnahmemengen und Preisen ausgehandelt hat, steht nun im Regen und bekommt im Zweifel gar nichts mehr ab.
Ob sich der Markt aufgrund einer Erhöhung der Produktion von DRAM bald abkühlen wird, lässt sich schwer abschätzen. Die Speicherhersteller stellen je nach Nachfrage zwischen DRAM und NAND um, was auf der anderen Seite bedeuten könnte, dass NAND ebenfalls durch eine Verknappung teurer wird.
Bereits in der vergangenen Woche kamen Gerüchte auf, dass NVIDIA die GeForce-RTX-50-Super-Serie aufgrund steigender GDDR7-Preise verschoben haben soll. Stattdessen im ersten Quartal 2026 sollen diese nun im dritten oder vierten Quartal 2026 auf den Markt kommen. Aber egal ob nun für die GeForce-RTX-50-Super-Serie oder andere zukünftige Karten: Steigende Speicherpreise werden sich auch auf die Preise der Grafikkarten auswirken.