Während eine Speicherkonfiguration mit 2x 16 GB über Jahre als ausreichend galt, sind wir inzwischen in den Empfehlungen bei 2x 24 GB angekommen und wer auch für die Zukunft sichergehen möchte, der entscheidet sich für 2x 32 GB. Längst muss man auch bei höheren Taktraten auch keine größeren Kompromisse mehr eingehen. Auch die Kits mit den höheren Kapazitäten können inzwischen mit hohen Transferraten und niedrigen Timings punkten. G.Skill brachte kürzlich Kits mit 2x 64 GB auf den Markt. Mit dem G.Skill Trident Z Neo RGB 2x 64 GB DDR5-6000 CL34 haben wir uns ein solches Kit im Test.
Nicht erst mit der Ankündigung der durch den Produktionsstopp begründeten Verknappung von DDR4-Speicher dürfte klar sein: DDR5 ist der Weg, den jeder mit seinem neuen System gehen wird. Sowohl AMDs wie auch Intels aktuelle Plattformen setzen nur noch auf den neuen Speicher. Im Handel zu finden sind Kits mit bis zu 9.200 MT/s, die Timings gehen runter auf bis zu CL28 und bei den Kapazitäten sind wir für die Kits mit zwei Modulen inzwischen auch bei Modulkapazitäten von 64 GB angekommen.
Nicht immer ist aber die Kombination aus all diesen Extremen auch aufzufinden. Allerdings wäre dies auch nicht in jedem Fall sinnvoll, denn nicht jeder Prozessor bzw. jeder Speichercontroller beträgt sich auch mit den extrem hohen Transferraten oder den hohen Modulkapazitäten. AMD machte seine AM5-Plattform erst diesem Sommer fit für Module mit jeweils 64 GB. Zudem sind 6.000 MT/s hier noch immer der Sweet-Spot und sollten mit möglichst niedrigen Timings kombiniert werden. Wer einen Intel-Prozessor hat, kann auch etwas höher gehen. Ab 8.000 MT/s ist aber auch hier nicht sichergestellt, dass die gewünschten Einstellungen auch laufen.
G.Skill will mit den Trident Z Neo RGB 2x 64 GB bei DDR5-6000 und Timings von CL34-44-44-96 sozusagen die eierlegende Wollmilchsau liefern. Wenn man hier gewisse Einschränkungen machen möchte, dann sind diese sicherlich bei den Timings zu finden. Dies ist aber eben einer der Kompromisse, der für eine solche Kapazität aktuell noch eingegangen werden muss.
Hersteller und Bezeichnung | G.Skill Trident Z Neo RGB 2x 64 GB DDR5-6000 CL34-44-44-96 |
Modellnummer | F5-6000J3444F64GX2-TZ5NR |
Modulhöhe | 43,5 mm |
Rank | Dual-Rank, x8 |
Formfaktor | DIMM |
Modulart | Unbuffered DIMM (UDIMM) |
Straßenpreis | 445 Euro |
Homepage | G.Skill |
XMP / EXPO | XMP 3.0 / EXPO |
Garantierte Timings | CL34-44-44-96 |
Spannung | 1,35 V |
Chips | Samsung (M-Die) |
Eigenschaften | RGB-Beleuchtung |
Garantiezeit | eingeschränkte lebenslange Garantie |
Kapazität | 128 GB (2x 64 GB) |
Typisch für die Trident-Z-Neo-RGB-Serie von G.Skill ist der Heatspreader mit einer Höhe von 43,5 mm. Aktuell gibt es diese bei 2x 64 GB als DDR5-6000 nur als schwarze Variante. Wer auf die RGB-Beleuchtung verzichten möchte, der kann auch zu den G.Skill Flare X5 greifen.
Neben den Standard SPDs befinden sich auch noch jeweils ein EXPO- und ein XMP-Profil auf den Modulen, die dann entsprechend über das BIOS des Mainboards abgerufen werden können. Für die 6.000 MT/s bei Timings von CL34-44-44-96 sieht G.Skill eine Spannung von 1,35 V vor. Als Chips setzt G.Skill hier auf M-Dies von Samsung.
Das Highlight des neuen Kits von G.Skill ist der Einsatz der neuen Samsung M-Dies mit 32 GBit und damit 4 GB pro Speicherbaustein. Um Module mit 64 GB zu realisieren setzt G.Skill auf jeweils acht Speicherchips je Seite des PCBs – insgesamt also auf 16 auf jedem Modul auf Vorder- und Rückseite.
Benchmarks
Für den Test des EXPO-Profils haben wir einen AMD Ryzen 9 9950X3D (Test) auf einem ASUS ROG Strix X870E-E Gaming WIFI (Test) verwendet
CPU | AMD Ryzen 9 9950X3D |
Kühler | be quiet! Dark Rock Pro 4 |
Mainboard | ASUS ROG Strix X870E-E Gaming WIFI |
Grafikkarte | NVIDIA GeForce RTX 4090 Founders Edition |
SSD | Corsair MP600 Pro |
Netzteil | be quiet! Dark Power 13 ATX 3.0 Prototyp |
Synthetische Benchmarks
Wie immer beginnen wir mit den synthetischen Benchmarks. Die Tests haben wir mit dem EXPO-Profil bei DDR5-6000 und Timings von CL34-44-44-96 ausgeführt.
AIDA64
Lesedurchsatz
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AIDA64
Schreibdurchsatz
AIDA64
Kopierdurchsatz
AIDA64
Latenz
Der synthetische Benchmark zeigt bereits den Kompromiss, den man bei diesem Kit eingehen muss. Zwar bewegen wir uns etwas über dem Niveau unter Verwendung der JEDEC-Vorgaben mit DDR5-5600 CL40, aber ein deutliches Leistungsplus können wir nicht feststellen - vor allem nicht gegenüber den anderen Kits mit DDR5-6000.
Y-Cruncher
nT 500M
Die Werte des AIDA64-Tests finden sich auch im Y-Cruncher wieder. Für 500 Millionen Stellen spielen die 2x 64 GB zwar noch keine Rolle, aber das Kit führt den Benchmark auch mit höheren Werten aus. Kits mit 32, 48 oder 64 GB können hier schneller an die Grenze kommen.
Gaming-Benchmarks
Kommen wir nun zu den Messungen in Spielen:
Control
1.280 x 720 Pixel, Hoch
Cyberpunk 2077: Phantom Liberty
1.280 x 720 Pixel, RT: Niedrig, DLSS: Leistung
F1 24
1.280 x 720 Pixel, Mittel, DLSS: Qualität
Marvel’s Spider-Man: Miles Morales
1.280 x 720 Pixel, Sehr Hoch, FSR 3: Qualität
Wie wichtig möglichst niedrige Latenzen für die Gaming-Leistung sind, zeigt das DDR5-6000-Kit bei den eingestellten Timings von CL34-44-44-96. Die Kits mit CL30 oder CL26 und entsprechend niedrigen Subtimings sind trotz gleicher Geschwindigkeit teils deutlich schneller.
Temperatur
Memtest, Intel Core Ultra 9 285K
Bei den Temperaturen sehen wir keinerlei Probleme. Bei 1,35 V genügt schon ein leichter Luftstrom des CPU-Lüfters über dem Heatspreader, damit eine Kühlung gewährleistet werden kann.
Fazit
Die G.Skill Trident Z Neo RGB mit 128 GB in der Ausführung DDR5-6000 mit CL34-44-44-96 sind vor allem dann interessant, wenn ein derart großer Arbeitsspeicher auch tatsächlich notwendig ist. Für den normalem Alltagsgebrauch sind 32 oder 48 GB meist ausreichend, mit 64 ist man mehr als gut versorgt. Bei 128 GB sollte man in entsprechenden Anforderungen aufgrund der verwendeten Software oder dem Anwendungsprofil vorweisen können und auch wissen, dass man diese Kapazität benötigt.
Ein weiterer Punkt der zu beachten ist: Wer 128 GB benötigt, dürfte meist auch auf eine absolute Stabilität seines Systems angewiesen sein. Seinen Speichercontroller spezifizieren AMD und Intel im Dual-Channel-Betrieb mit 5.600 MT/s. Damit sollte das System mit diesen Vorgaben auch stabil laufen. Nun sind 6.000 MT/s keine übermäßige Steigerung, die vermuten lässt, dass das System damit instabil werden könnte. Dennoch gilt zu beachten: In gewissen Anwendungsbereichen ist es wichtig ein zu 99,9 % stabiles System zu haben. Für so manchen Nutzer ist es ein No-Go ein EXPO-Profil anzuwenden. Wir konnten im Verlaufe unserer Tests allerdings keinerlei Probleme in der Stabilität feststellen. Fairerweise sei gesagt, dass neben dem Speicherkit auch Prozessor und Mainboard einen Einfluss darauf haben.
Mit einem EXPO-Profil bei 6.000 MT/s adressiert G.Skill klar die aktuelle Ryzen-Plattform. Der Speichercontroller bei Intel verträgt auch deutlich mehr Takt. Allerdings sind 2x 64 GB mit mehr als 6.400 MT/s selten bis gar nicht vorzufinden.
Ein Speicherkit bestehend aus zwei Modulen mit einer Einzelkapazität von 64 GB ist kompromissbehaftet. Während wir uns bei 6.000 MT/s auf dem Sweet-Spot für die AM5-Plattform bewegen, fallen die Timings deutlich höher aus, als dies bei Kits mit einer geringeren Kapazität möglich ist. Dies zeigt sich dann auch in der Leistung des Speicherkits von G.Skill.
Wer also auf eine möglichst hohe Gaming-Leistung aus ist, der findet zahlreiche Kits, auch von G.Skill, die niedrigere Timings vorzuweisen haben und dazu besser geeignet sind. Wer allerdings die Kapazität von 128 GB benötigt, der hat im Zweifel keine Wahl und findet so immerhin noch eine Kompromisslösung. Mit 445 Euro haben die G.Skill Trident Z Neo RGB 2x 64 GB DDR5-6000 CL34-44-44-96 auch ihren Preis.
- hohe Kapazität
- 6.000 MT/s
- EXPO- und XMP-Profil
- niedrige Temperaturen
- vergleichsweise hohe Timings
- hoher Preis
G.Skill Trident Z5 NEO RGB schwarz UDIMM 128GB Kit, DDR5-6000, CL34-44-44-96 | ||
Nicht verfügbar | Nicht verfügbar | Ab 460,99 EUR |