Auf der Suche nach dem richtigen Arbeitsspeicher kann sich jedermann austoben. Egal ob AMD- oder Intel-Plattform, in Sachen Geschwindigkeit (Takt und Timings) sowie Design dürften kaum mehr Wünsche offenbleiben. Heute schauen wir uns die TeamGroup T-Force XTREEM Narvik Black an, die bei 7.600 MT/s und Timings von CL36-45-45-84 nicht die Extreme bedienen wollen, sondern sich grundsätzlich auf Funktion und Verarbeitung konzentrieren. Der Test muss zeigen, ob dies gelingt.
Spätestens mit der Ankündigung der durch den eingestellten DDR4-Ausstoß verursachten Knappheit wird deutlich: DDR5 ist künftig die einzig relevante Wahl für neue Systeme. Sowohl AMD als auch Intel setzen bei ihren aktuellen Plattformen vollständig auf den neuen Standard. Im Handel erhältlich sind inzwischen Kits mit Transferraten von bis zu 9.200 MT/s, Timings bis hinunter zu CL28 und Modulgrößen von mittlerweile 64 GB, wenn zwei Module genutzt werden.
Eine gleichzeitige Kombination aller Grenzwerte ist jedoch nur selten anzutreffen – und auch nicht immer sinnvoll. Denn nicht jeder Prozessor oder Speichercontroller kommt mit extrem hohen Frequenzen oder besonders großen Modulen zurecht. AMDs AM5-Plattform erhielt erst in diesem Sommer die Unterstützung für 64-GB-Module. Zudem liegt das Optimum dort weiterhin bei 6.000 MT/s, kombiniert mit möglichst niedrigen Timings. Nutzer eines Intel-Prozessors können etwas höher ansetzen, doch ab 8.000 MT/s ist auch hier nicht garantiert, dass die gewählten Einstellungen stabil arbeiten.
Auch wenn die TeamGroup T-Force XTREEM den Namen Extreme im Namen tragen, anhand der Spezifikationen von 2x 16 GB, DDR5-7600 und CL36-45-45-84 für das Kit wird klar: Nutzer der aktuellen LGA1700-Plattform sind hier richtig. Leider aber bietet TeamGroup diese Kits im deutschen Markt aktuell nur mit 32 GB an. Inzwischen aber greifen viele Nutzer schon zu 48 GB oder gar 64 GB, sodass das fehlende Angebot hier bereits ein kleiner Kritikpunkt ist, der hoffentlich in Zukunft beseitigt wird.
Hersteller und Bezeichnung | TeamGroup T-Force XTREEM Narvik Black 2x 16 GB, DDR5-7600, CL36-45-45-84 |
Modellnummer | FFXD532G7600HC36FDC01 |
Modulhöhe | 48,8 mm |
Rank | Single-Rank, x8 |
Formfaktor | DIMM |
Modulart | Unbuffered DIMM (UDIMM) |
Straßenpreis | 150 Euro |
Homepage | Teamgroup |
XMP / EXPO | XMP 3.0 / EXPO |
Garantierte Timings | DDR5-6000: CL38-38-38-78-116 DDR5-7600: CL36-45-45-84-129 |
Spannung | DDR5-6000: 1,25 V DDR5-7600: 1,4 V |
Chips | Sk Hynix (A-Die) |
Eigenschaften | - |
Garantiezeit | eingeschränkte lebenslange Garantie |
Kapazität | 32 GB (2x 16 GB) |
Anhand der weiteren Spezifikationen bieten die TeamGroup T-Force XTREEM Narvik Black erwartbares. TeamGroup setzt auf A-Dies von SK Hynix. Für die Transferrate von 7.600 MT/s bei Timings von CL36-45-45-84 gibt TeamGroup eine Spannung von 1,4 V vor. Für DDR5-6000 und CL38-38-38-78-116 sind es 1,25 V. Die Profile sind als XMP 3.0 und EXPO verfügbar und können dementsprechend im BIOS des Mainboards ausgewählt werden. Ein DDR5-7600 bei CL36 sehen wir aber primär auf einer Intel-Plattform, während DDR5-6000 AMDs Sweet-Spot abdeckt.
CPU-Z bestätigt die eben genannten technischen Daten auch noch einmal. Neben den EXPO/XMP-Profilen mit 7.600 MT/s gibt es auch noch ein solches mit DDR5-6000.
Mit einer Höhe von 48,8 mm ist der Heatspreader des T-Force XTREEM Narvik Black recht ausladend. TeamGroup setzt hier auf Aluminium mit einer Stärke von 2 mm. Im oberen Bereich versieht der Hersteller diesen mit Kühlrippen, welche die Wärmeabfuhr verbessern sollen. In den Messungen der Temperaturen werden wir sehen, welche Auswirkungen dies hat.
Benchmarks
Getestet haben wir die beiden Speicherkits auf dem ASUS ROG Maximus Z890 Apex. Als Prozessor kam ein Intel Core Ultra 9 285K zum Einsatz.
CPU | Intel Core Ultra 9 285K |
Kühler | be quiet! Dark Rock Pro 4 |
Mainboard | ASUS ROG Maximus Z890 Apex |
Grafikkarte | NVIDIA GeForce RTX 4090 Founders Edition |
SSD | Corsair MP600 Pro |
Netzteil | be quiet! Dark Power 13 ATX 3.0 Prototyp |
Synthetische Benchmarks
Wie immer beginnen wir mit den synthetischen Benchmarks. Die Tests haben wir mit dem XMP-Profil bei DDR5-6000 und Timings von CL38-38-38-78-116 sowie bei DDR-7600 und Timings von CL36-45-45-84-129 ausgeführt.
AIDA64
Lesedurchsatz
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Schreibdurchsatz
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Kopierdurchsatz
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Latenz
Intel gibt für seine aktuelle Plattform LGA1700 im Zusammenspiel mit den Core-Ultra-200S-Prozessoren eine Speichergeschwindigkeit von 5.600 MT/s für UDIMMs und 6.400 MT/s für die CUDIMMs frei. Im Vergleich zu diesen Vorgaben ist der TeamGroup T-Force XTREEM Narvik Black bei DDR5-6000 kaum schneller und setzt sich nur durch die geringeren Timings durch. Der Sprung auf DDR5-7600 ist hier schon ein ganz anderer und zeigt deutlich, welches Potential in schnellem Speicher steckt.
Y-Cruncher
nT 500M
Im Y-Cruncher ist der Speicher mit dem DDR5-6000-Profil etwas langsamer als der CUDIMM bei DDR5-6400. Der Vorteil durch den schnellen Speicher zeigt sich dann beim T-Force XTREEM Narvik Black mit DDR5-7600.
Gaming-Benchmarks
Für viele sicherlich interessanter sind die Spiele-Benchmarks, denn hier spielen nicht nur die Transferraten eine Rolle, sondern in einigen Bereichen auch möglichst niedrige Timings.
Cyberpunk 2077: Phantom Liberty
1.280 x 720 Pixel, RT: Niedrig, DLSS: Leistung
Control
1.280 x 720 Pixel, Hoch
F1 24
1.280 x 720 Pixel, Mittel, DLSS: Qualität
Marvel’s Spider-Man: Miles Morales
1.280 x 720 Pixel, Sehr Hoch, FSR 3: Qualität
Der TeamGroup T-Force XTREEM Narvik Black profitiert bei DDR5-6000 vor allem durch die niedrigeren Timings im Vergleich zu den JEDEC-Vorgaben. Noch einmal eine deutliche Schippe drauf legt das System mit dem DDR5-7600-Profil bei CL36.
Temperatur
Memtest, Intel Core Ultra 9 285K
Da TeamGroup mit einem besonders dicken Material für den Heatspreader wirbt, haben wir uns auch die Temperaturen genauer angeschaut. Anstatt mit 1,1 V verlangt der Hersteller je nach Profil 1,25 V oder gar 1,4 V. Mit 51,1 bzw. 53,2 °C wird der Speicher zwar etwas wärmer, allerdings haben wir auch schon Extremfälle im Bereich von 60 °C und sogar 70 °C gesehen. Ein geringer Luftstrom reicht für den Speicher aber meist schon aus, damit dieser kühl bleibt. Die fehlende RGB-Beleuchtung und wohl auch die Materialstärke von 2 mm dürfte sich hier positiv zeigen.
Fazit
Wir haben die Vielfallt am Speichermarkt bereits zu Beginn besprochen. Mit Vorgaben von DDR5-7600 bei Timings von CL36 ist auch klar: Es gibt Speicher am Markt, der schneller ist – sowohl bei den Transferraten wie auch bei den Timings. TeamGroup geht den gefahrlosen Mittelweg für AMDs und Intels aktuelle Plattform. Sowohl das EXPO- wie auch das XMP-Profil stellen für die allermeisten Prozessoren bzw. Speichercontroller kein Problem dar. Der Nutzer geht ins BIOS, wählt das Profil aus und schon werden die Einstellungen übernommen. Für 6.200+ MT/s bei den Ryzen-Prozessoren oder 8.000+ MT/s bei den Core-Prozessoren ist dies schon deutlich kritischer.
Insofern gibt es in der Leistung wenig an den T-Force XTREEM Narvik Black bei DDR5-7200/6000 auszusetzen. Für das EXPO-Profil dürften die Timings etwas straffer sein. DDR5-6000 bei CL26, wie es die G.Skill Trident Z5 Neo RGB im Test vorgemacht haben, sind hier aktuell die Referenz.
Zum Design der TeamGroup T-Force XTREEM Narvik Black müssen wir eigentlich keine Worte verlieren. TeamGroup hat es bei schwarzen Heatspreadern aus dickem Aluminium belassen. Würde der Hersteller auf die silbern glänzenden, runden T-Force und TeamGroup-Logos verzichten, würde dies den Modulen aus optischer Sicht sicherlich ebenfalls guttun. Wie die allermeisten Kits aktuell ebenfalls im Handel kaum zu finden sind, die Varianten T-Force XTREEM ARGB Narvik Black mit RGB-Beleuchtung.
Die Auswirkungen des dicken Aluminiums nebst entsprechenden Kühlrippen auf die Temperaturen scheinen positiv zu sein. Zumindest bleiben die Speicherchips auch bei 1,4 V angenehm kühl. Mit 48,8 mm bauen die Module dafür hoch auf.
Preislich wird sich TeamGroup mit den T-Force XTREEM Narvik Black 2x 16 GB, DDR5-7600 bei CL36-45-45-84 vermutlich schwertun. Vergleichbare DDR5-Kits (2x 16 GB, 6.000 MT/s, CL38) gibt es schon ab 90 Euro. Schon deutlich näher dran ist man hier für eine Intel-Plattform. Hier kosten die Kits (2x 16 GB, DDR5-7600, CL36) ab 140 Euro und somit liegen die T-Force XTREEM Narvik Black 2x 16 GB, DDR5-7600 bei CL36-45-45-84 mit 150 Euro preislich attraktiv gut im Markt.
- EXPO- und XMP-Profile
- niedrige Temperaturen
- schlichtes Design (ohne RGB-Beleuchtung)
- hoch aufbauende Heatspreader
- DDR5-6000 CL38 preislich und in der Leistung wenig herausfordernd
TeamGroup T-Force XTREEM Narvik Black UDIMM 32GB Kit, DDR5-7600, CL36-45-45-84, X8 | ||
Nicht verfügbar | Nicht verfügbar | Ab 154,90 EUR |