Für eine ausgewogene Leistung in Kombination aus Prozessor und Arbeitsspeicher muss es nicht immer auch der High-End-Speicher sein. Mit dem Teamgroup T-Create DDR5-7200 CL34 haben wir ein DDR5-Speicherkit im Test, welches verschiedene XMP- und EXPO-Profile zu bieten hat, die wir einmal unter die Lupe genommen haben.
AMD und Intel spezifizieren ihre Speichercontroller je nach Bestückung auf gewisse Geschwindigkeiten. Dabei agieren die Prozessorhersteller bei der Validierung ihrer Speichercontroller in der Regel eher vorsichtig. So gibt AMD für seine Ryzen-9000-Serie eine maximale Speichertaktrate von 5.600 MT/s an – sowohl im Single- als auch im Dual-Channel-Betrieb, bei Nutzung von UDIMMs mit einem oder zwei Ranks. Auch Intel nennt zunächst 5.600 MT/s als Standardwert, erlaubt mit CUDIMMs jedoch bereits bis zu 6.400 MT/s – ebenfalls im Dual-Channel-Betrieb mit jeweils einem Modul pro Kanal und Modulen in 1R- oder 2R-Ausführung.
Wird der Speicher allerdings mit vier Modulen betrieben – also zwei pro Kanal – senken beide Hersteller die offiziell unterstützten Taktraten. AMD reduziert auf DDR5-3600, Intel auf DDR5-4800. Es empfiehlt sich daher, bei zwei Modulen zu bleiben. Für den Alltag hat das kaum Nachteile, auch in Bezug auf die maximal erreichbare Speicherkapazität: Einzelne Module bieten bis zu 64 GB, womit sich mit zwei Modulen problemlos 128 GB DDR5-5600 realisieren lassen.
Sowohl für AMDs wie auch Intels aktuelle Plattform gibt es sinnvolle Vorgaben für die Speichergeschwindigkeit. Während diese bei den Ryzen-Prozessoren bei 6.000 MT/s liegt, können die Intel-CPUs 7.200 MT/s und mehr meist problemlos verkraften. Genau in diese Kerbe schlägt Teamgroup nun mit dem T-Create DDR5-7200 CL34.
Grundsätzlich bietet Teamgroup die T-Create-Kits mit Kapazitäten von jeweils zweimal 16, 24, 32 und 48 GB an. Abhängig von der Kit-Kapazität bewegen sich die Spezifikationen dann zwischen 5.600 und 7.600 MT/s, wobei es wiederum abhängig vom Takt auch Unterschiede bei den Timings gibt. Die Produkteseite enthält sämtliche verfügbaren Konfigurationen.
Uns zur Verfügung standen die Teamgroup T-Create Expert mit 2x 16 GB, DDR5-7200 und CL34-42-42-84.
Hersteller und Bezeichnung | Teamgroup T-Create Expert 2x 16 GB, DDR5-7200, CL34-42-42-84 |
Modellnummer | CTCED532G7200HC34ADC01 |
Modulhöhe | 32 mm |
Rank | Single-Rank, x8 |
Formfaktor | DIMM |
Modulart | Unbuffered DIMM (UDIMM) |
Straßenpreis | 125,90 Euro |
Homepage | Teamgroup |
XMP / EXPO | XMP 3.0 / EXPO |
Garantierte Timings | DDR5-6000: CL38-38-38-78-116 DDR5-7200: CL34-42-42-84-126 |
Spannung | DDR5-6000: 1,25 V DDR5-7200: 1,4 V |
Chips | Sk Hynix (M-Die) |
Eigenschaften | RGB-Beleuchtung |
Garantiezeit | eingeschränkte lebenslange Garantie |
Kapazität | 32 GB (2x 16 GB) |
Teamgroup liefert das von uns getestete T-Create-Kit mit insgesamt vier Profilen aus. Dabei handelt es sich jeweils um ein XMP- und EXPO-Profil für DDR5-6000 und DDR5-7200. Für die verschiedenen Taktstufen gibt es auch unterschiedliche Vorgaben für die Timings und Spannung. Während es bei DDR5-6000 Timings von CL38-38-38-78-116 bei 1,25 V sind, sind es bei DDR5-7200 Timings von CL34-42-42-84-126 und eine Spannung von 1,4 V.
Neben den technischen Daten und Profilen sicherlich ebenfalls ein wichtiger Punkt ist, dass Teamgroup auf einen hoch aufbauenden Heatspreader und eine RGB-Beleuchtung verzichtet. Durch diesen Verzicht kommen die Module auch nur auf eine Höhe von 32 mm. Somit dürfte es auch nicht zu Inkompatibilitäten mit weit ausladenden Kühlern kommen.
Benchmarks
Getestet haben wir die beiden Speicherkits auf dem ASUS ROG Maximus Z890 Apex. Als Prozessor kam ein Intel Core Ultra 9 285K zum Einsatz.
CPU | Intel Core Ultra 9 285K |
Kühler | be quiet! Dark Rock Pro 4 |
Mainboard | ASUS ROG Maximus Z890 Apex |
Grafikkarte | NVIDIA GeForce RTX 4090 Founders Edition |
SSD | Corsair MP600 Pro |
Netzteil | be quiet! Dark Power 13 ATX 3.0 Prototyp |
Synthetische Benchmarks
Wie immer beginnen wir mit den synthetischen Benchmarks. Die Tests haben wir jeweils mit DDR5-6000 CL38 und DDR5-7200 CL34 durchgeführt.
AIDA64
Lesedurchsatz
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AIDA64
Schreibdurchsatz
AIDA64
Kopierdurchsatz
AIDA64
Latenz
Bei den Schreib-, Lese- und Kopierdurchsätzen ist eine durchaus gute Skalierung von 5.600 MT/s, über 6.000 MT/s, hin zu 6.400 MT/s und schlussendlich 7.200 MT/s zu erkennen. Die Werte für 5.600 und 6.400 MT/s sind jeweils als Basisvorgabe zu sehen, falls die UDIMMs und CUDIMMs auf Intels neuerster Plattform auf den JEDEC-Vorgaben betrieben werden. DDR5-7200 bei CL34 sind durchaus performante Vorgaben, die sich auch in den Messwerten entsprechend ausdrücken.
Y-Cruncher
nT 500M
Im Y-Cruncher zeigen sich die gesteigerte Speicherbandbreite für DDR5-7200 CL34 dann recht deutlich, während das Profil mit DDR5-6000 dann doch deutlich näher an den verifizierten Speichergeschwindigkeiten liegt.
Gaming-Benchmarks
Kommen wir nun zu den Messungen in Spielen:
Control
1.280 x 720 Pixel, Hoch
Cyberpunk 2077: Phantom Liberty
1.280 x 720 Pixel, RT: Niedrig, DLSS: Leistung
F1 24
1.280 x 720 Pixel, Mittel, DLSS: Qualität
Marvel’s Spider-Man: Miles Morales
1.280 x 720 Pixel, Sehr Hoch, FSR 3: Qualität
Nicht alle Spiele profitieren ähnlich stark von einer höheren Speichergeschwindigkeit und dies zeigt sich dann auch in einem unterschiedlichen Leistungsplus der zwei Profile. Im von uns verwendeten, eher CPU-limitierten Szenario, kann das Plus durchaus 10 % und mehr betragen. In der Praxis sind die FPS-Unterschiede dann zwar etwas geringer, auf schnellen Speicher zu setzen und ein einfaches XMP- oder EXPO-Profil zu laden, ist aber noch immer eine der einfachsten Methoden, sein Gaming-System noch etwas zu beschleunigen.
Temperatur
Memtest
Ob ein Speichermodul mit 1,1, 1,2 oder 1,4 V betrieben wird, macht durchaus einen Unterschied, was unsere Messungen der Temperatur nach einer Dauerlast von 30 Minuten zeigen. Die Teamgroup T-Create Expert kommen bei DDR5-6000 und 1,2 V auf keine sonderlich hohen Temperaturen und bleiben bei etwa 50 °C. Im schnelleren Profil mit DDR5-7200 und 1,4 V kommen wir hingegen auf deutlich mehr als 60 °C. Dies liegt womöglich auch daran, dass die Module keinen großen Heatspreader haben, was einerseits ein Vor- in der Kühlung aber auch ein Nachteil sein kann.
Fazit
So langsam aber sicher zeichnet sich ein Ende der DDR4-Ära ab und wer sich für den Kauf eines neuen Gaming- oder Produktivsystems entscheidet, der kommt um den Kauf eines DDR5-Kits nicht mehr herum. Die Auswahl ist dabei gigantisch – nicht nur an verschiedenen Herstellern, sondern auch Serien und damit Kapazitäten, Geschwindigkeiten und nicht zuletzt optischen Eigenschaften wie einer RGB-Beleuchtung. Alles beginnt aber mit der Frage, ob es überhaupt ein Overclocking-Kit sein soll oder nicht, denn wer auf eine absolute Stabilität seines Systems angewiesen ist, der sollte im Produktivbereich auf die vom CPU-Hersteller validierten Speichergeschwindigkeiten setzen. Bei Intel und der Core-Ultra-200S-Serie bedeutet dies inzwischen aber auch, dass CUDIMMs mit 6.400 MT/s zu einer Option geworden sind.
Die Teamgroup T-Create Expert wählen den eher unauffälligen Weg und konzentrieren sich dabei auf das Wesentliche. Die UDIMMs liefern jeweils ein XMP- und EXPO-Profil für DDR5-6000 und DDR5-7200. Interessanterweise wählt Teamgroup für die 6.000 MT/s mit CL38 entspanntere Timings, als dies für das schnellere Profil mit 7.200 MT/s und CL34 der Fall ist. Damit setzt sich das schnellere Profil auch deutlicher von den Standardtaktraten und dem eigenen, langsameren Profil, ab.
Während DDR5-6000 für die Ryzen-Prozessoren hinsichtlich der Taktung der sogenannte Sweet Spot sind, hätten die Timings hier durchaus noch etwas schärfer ausfallen dürfen. DDR5-7200 hingegen sind wegen des ungleichen Teilerverhältnises für AMDs Prozessoren eher weniger sinnvoll und zielen daher auf Nutzer einer Intel-CPU ab. Auch hier wäre noch Luft nach oben, aber in der Kombination aus Takt und Timings dürfen sich die Teamgroup T-Create Expert mit diesem Profil als sehr gut ausgewogen bezeichnen.
Wer nicht den Platz für hochaufbauende Heatspreader hat und ein eher schlichtes Design ohne RGB-Beleuchtung bevorzugt, der findet mit den Teamgroup T-Create Expert ebenfalls eine gute Paarung. Hinsichtlich der Kühlung geraten diese mit 1,4 V und ohne einen Luftstrom durch den CPU-Kühler zwar an ihre Grenzen, aber wir haben auch schon Speichermodule getestet, die bei dieser Spannung deutlich hitziger wurden.
Für DDR5-7200 und kombiniert mit Timings von CL34 sind die Teamgroup T-Create Expert bei einer Kapazität von 2x 16 GB mit einem Preis von 125 Euro durchaus einen Blick wert. Das Highlight dieser Serie ist sicherlich das kompakte Design und Fehlen jeglicher Ablenkung in Form einer RGB-Beleuchtung. Danach muss man in diesem Segment schon etwas suchen.
- jeweils zwei XMP/EXPO-Profile
- kompakter Heatspreader
- keine RGB-Beleuchtung
- Timings für 6.000 MT/s könnten strammer sein
TeamGroup T-Create Expert schwarz DIMM Kit 32GB, DDR5-7200, CL34-42-42-84 | ||
Nicht verfügbar | Nicht verfügbar | Ab 127,90 EUR |