TEST

Gigabyte Sabre 17-W8 im Test

Attraktives Gaming-Notebook mit Grafik-Drosselung

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Neben den absoluten High-End-Notebooks wie dem AORUS X9 DT oder den schlichten, edlen Langläufern der Aero-15-Familie hat Gigabyte in den letzten Wochen und Monaten natürlich auch wieder die Spieler mit kleinerem Geldbeutel bedacht und seine Sabre-Reihe einem Update unterzogen. Mit einem Preis von rund 1.600 Euro richtet sich der17-Zöller mit Sechskern-CPU und GeForce GTX 1060 sowie natürlich mit einer flotten PCI-Express-SSD an preisbewusste Käufer. Wie sich das Gigabyte Sabre 17-W8 in der Praxis schlägt, das erfährt man in diesem Hardwareluxx-Artikel.

Für nahezu jedes Anwendungsgebiet und natürlich für nahezu jeden Geldbeutel hält Gigabyte inzwischen das passende Notebook bereit. Angefangen bei den absoluten High-End-Geräten mit AORUS-Label, wie beispielsweise dem erst kürzlich von uns getesteten AORUS X9 DT, über die edlen Allround-Geräte der Aero-15-Reihe mit langen Laufzeiten und performanter Hardware auf engen Raum, ist alles mit dabei. Die eher preisbewussten Käufer werden ebenfalls bedient. Hier hat Gigabyte erst kürzlich seine Sabre-Familie auf die neuen Coffee-Lake-H-CPUs von Intel umgestellt und sie mit dem einen oder anderen Extra bedient.

Wie gewohnt gibt es die Sabre-Modelle wahlweise mit 15,6- oder größerem 17,3-Zoll-Bildschirm. Während die Vorgänger-Modelle hier noch mit einem Quadcore-Prozessor auf Kaby-Lake-Basis ausgerüstet wurden, gibt es die neue Revision nun mit einem Coffee-Lake-H-Prozessor mit bis zu sechs Rechenkernen. Verbaut werden je nach Modell der Intel Core i7-8750H mit einem Basis- und Turbo-Takt von 2,2 bis 4,1 GHz, oder der günstigere Quadcore-Bruder Intel Core i5-8300H. Beide sortieren sich in der 45-W-Klasse ein. Optional hinzugekommen ist nicht nur nur die Optane-Technik, sondern auch ein Display mit schneller Reaktionsgeschwindigkeit von 120 Hz und 3 ms. Das gab es bislang nur bei den teuren AORUS- und Aero-Geräten.  

Das Gigabyte Sabre 17 und das Gigabyte Sabre 15 gibt es ausschließlich mit dedizierter NVIDIA-Grafikkarte, die bis hin zur NVIDIA GeForce GTX 1060 reicht. Um den Preis jedoch weiter zu drücken, gibt es auch langsamere und günstigere Ableger mit NVIDIA GeForce GTX 1050 Ti oder GeForce GTX 1050. In beiden Fällen setzt man jedoch auf mindestens 4 GB, was zukunftsfähiger ist und für heutige Grafikkracher das Mindeste an Videospeicher sein sollte. 

Zur weiteren Ausstattung zählen bis zu 32 GB DDR4-Arbeitsspeicher und eine Kombination aus handelsüblicher Magnetspeicher-Festplatte mit bis zu 3 TB Speicher und einer schnellen SSD als Systemlaufwerk, welche gerne per NVMe angebunden werden kann. Die Chiclet-Tastatur ist trotz des günstigen Gerätepreises RGB-hintergrundbeleuchtet, ac-WLAN, Bluetooth und eine hochwertige Audio-Ausgabe sowie moderne Anschlüsse wie USB 3.1 Gen2 Typ-C sind ebenfalls mit von der Partie. Ab etwa 1.000 Euro geht es in der Sabre-Familie los.

Für unseren Test schickte uns Gigabyte das neue Sabre 17-W8, welches in Kürze zu einem Preis ab rund 1.600 Euro erhältlich sein wird und von uns als einer der ersten Redaktionen in Deutschland getestet werden darf. Befeuert wird es von einem Intel Core i7-8750H samt einer NVIDIA GeForce GTX 1060 mit 6 GB GDDR5-Videospeicher und 16 GB DDR4-Arbeitsspeicher. Auf Seiten des Massenspeichers gibt es eine 256 GB große NVMe-SSD sowie eine 1 TB große Festplatte als zusätzliches Datengrab. Das Display misst 17,3 Zoll in seiner Diagonalen, löst mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten auf und zeigt sich mit 120 Hz und 3 ms äußerst reaktionsschnell. 

Auffälliges und kantiges Design

Mit seinem kantigen Design könnte das Gigabyte Sabre 17-W8 fast schon als waschechter AORUS-Vertreter durchgehen. Auffällig sind vor allem die beiden Bügelfalten auf dem Bildschirm-Deckel, aber auch die Lufteinlässe an der Rückseite. Insgesamt zeigt sich das Gerät aber noch immer sehr schlicht, was vor allem an der Farbgebung und der Materialwahl liegt. Gigabyte setzt hier ausschließlich auf schwarzen Kunststoff, wobei immerhin das Hersteller-Logo auf dem Bildschirmdeckel leicht schimmert. Kantig sind außerdem die Anschlüsse. Während die Seiten leicht abgerundet wurden, werden sie durch einen zusätzlichen Rahmen hervorgehoben.

Was die Verarbeitungsqualität anbelangt, so hinterlässt das Gigabyte Sabre 17-W8 einen sehr guten Eindruck. Zwar setzt man bei der Materialwahl anstelle edlem Aluminiums ausschließlich auf mattes Plastik. Dieses ist jedoch äußerst stabil. Selbst auf stärkeren Druck hin gibt das Gehäuse an keiner Stelle nach, knarzt nicht und auch die Spaltmaße sowie die Lüftergitter sind hervorragend herausgearbeitet. 

Die leicht angeraute Oberfläche zieht Fettflecken und Fingerabdrücke jedoch nahezu magisch an. Vor allem im Bereich der Handballenauflage und des Touchpads sind nach kürzester Zeit störende Fingerabdrücke und Fettspuren ersichtlich. Die beiden Display-Scharniere sind fest, wackeln bei leichten Erschüttern kaum nach und lassen sich trotzdem mühelos mit nur einer Hand öffnen.

Mit Abmessungen von etwa 419 x 289 x 29,9 mm ist das Gigabyte Sabre 17-W8 vergleichsweise groß und geht eher als Desktop-Replacement-System als als mobiler Wegbegleiter durch. Dafür aber gibt es einen großen 17,3-Zoll-Bildschirm und im Bereich der Tastatur einen eigenen Nummernblock, was vor allem Zahlen-Vielschreiber erfreuen dürfte. Trotz der großen Abmessungen bleibt das Gewicht unterhalb der 3,0-kg-Marke. Der Gaming-Bolide stemmt rund 2,8 kg auf die Waage. Direkt zwischen Tastatur und Bildschirm gibt es eine Reihe von Lüftungsschlitzen, die allerdings auch für die direkt dahinterliegenden 2-W-Lautsprecher gedacht sind. 

Vergleichsweise schlicht gehalten ist die Tastatur. Gigabyte setzt hier nicht nur auf ein Standard-Design, sondern verzichtet außerdem auf eine zusätzliche Kennzeichnung der für Spieler wichtigen Tasten, wie beispielsweise WASD oder die Pfeil-Tasten. Das lässt sich später nicht über die RGB-Hintergrundbeleuchtung regeln. Die RGB-LEDs lassen sich zwar in unterschiedlichen Farben beleuchten und mit vielen Effekten versehen, jedoch lässt sich die Beleuchtung nicht für jede Taste einzeln konfigurieren. Die Tastatur lässt sich lediglich in drei Zonen unterteilen. Die Helligkeit ist stufenweise regelbar. Ab Werk beleuchtet Gigabyte die Tastatur seines Sabre 17-W8 komplett in schlichtem Blau.

Tastatur und Touchpad mit leichten Schönheits-Mängeln

Die Chiclet-Tasten sind mit 15 x 15 mm angenehm groß und in der Regel im Abstand von 3 mm angebracht. Das ermöglicht eine hohe Treffsicherheit und ein schnelles Tipp-Tempo. Der Druckpunkt ist gut, im Vergleich zu vielen anderen Gaming-Tastaturen ist der Hub jedoch länger. Die Beschriftung ist gut, die Beleuchtung gleichmäßig und leuchtstark, über die FlexiKey-Software lassen sich sogar Makro-Funktionen umsetzen. Schade, dass eine Anzeige über den Status des Nummernblocks oder aber der Caps-Lock-Taste fehlen. Das zeigt das Sabre-Notebook ausschließlich über ein Tool-Tipp am Bildschirmrand an.

Das Touchpad ist mit 105 x 85 mm großzügig dimensioniert und etwas größer als bei den meisten anderen Gigabyte-Geräten. Anders als viele andere Hersteller setzt Gigabyte nicht auf ein Clickpad, womit die beiden Tasten für den linken und rechten Mausklick dediziert ausgegeben werden. Sie sind zwar etwas leichtgängig, ihr Druckpunkt und Feedback ist jedoch gut. Da die Oberfläche nur sehr leicht angeraut ist, sind die Gleiteigenschaften sehr gut, die Präzision ebenfalls, wobei diese zu den Rändern hin leicht abnimmt. Multitouch-Gesten werden jedoch problemlos verstanden.

Auf Seiten der Anschlüsse hält das Gigabyte Sabre 17-W8 eigentlich alles parat, was der normale Gamer oderder preisbewusste Spieler benötigt. Auf der rechten Seite bietet das Testgerät zwei 3,5-mm-Klinkenbuchsen für den Anschluss eines Headsets. Lobenswert: Beide Ports sind weit nach vorne gerückt, was den Kabelsalat deutlich vereinfacht. Das gilt auch für die beiden USB-Schnittstellen, wobei hier ein schneller 3.1-Gen2- und ein etwas langsamerer Gen1-Port zur Verfügung stehen. Weitere Schnittstellen gibt es an der linken Seite nicht. Lediglich einige Lufteinlässe für die Kühlung der Hardware stehen noch zur Verfügung.

Gegenüberliegend gibt es eine weitere Gen2-Buchse sowie eine moderne Typ-C-Schnittstelle. Sie unterstützt jedoch nicht das Thunderbolt-3-Protokoll, was schnelle Datenübertragungsraten und vor allem den Anschluss eines externen Grafikbeschleunigers ausschließt. Auf Seiten der Videoanschlüsse gibt es zwei mini-DisplayPort-Ausgänge und einen HDMI-Port. Sie wären jedoch auf der Rückseite direkt hinter dem Bildschirm deutlich besser aufgehoben - genau wie der Anschluss für das externe Netzteil. Gigabit-LAN und ein Kartenleser dürfen natürlich ebenfalls nicht fehlen.

Wartungsklappen für den schnellen Austausch oder aber eine spätere Aufrüstung des Speichers gibt es beim Gigabyte Sabre 17-W8 nicht. Hierfür muss die komplette Unterseite abgenommen werden, wofür 15 Schrauben gelöst werden müssen. 

Austauschbarer Akku

Immerhin der Akku ist einfach austauschbar. Hier setzt Gigabyte auf einen 4-Zellen-Akku mit 5.500 mAh und 62 Wh. Für die stationäre Stromversorgung ist ein externes 180-W-Netzteil im Lieferumfang enthalten.

Viele Lüftungsschlitze für die Kühlung bietet das Gerät an der Unterseite jedoch nicht. Gekühlt werden Prozessor und Grafikkarte über zwei eigene Kühlkammern mit jeweils eigenen Axiallüftern, die von drei asymmetrischen Kupfer-Heatpipes unterstützt werden. Das soll das Gerät selbst unter Volllast ausreichend kühlen und im Leerlauf vergleichsweise leise arbeiten lassen.