Werbung
Nach zahlreichen O11-Modellen (und O11-Klonen anderer Hersteller) kann man sich vielleicht fragen, ob es das O11 Dynamic Mini V2 Flow auch noch braucht. Lian Li hat sein kompaktes Showgehäuse aber durchaus so gestaltet, dass es eine Besonderheit darstellt. Dafür, dass es sowohl ein ATX-Mainboard als auch ein ATX-Netzteil aufnimmt, wirkt es bemerkenswert kompakt (wenn auch nicht ganz so kompakt wie der direkte Vorgänger mit SFX-Netzteilplatz). Erreicht wird das durch einen Aufbau, bei dem Lian Li klassische Standfüße durch einen schrägen Boden ersetzt und bei dem das ATX-Mainboard praktisch hinter den Bodenlüftern nach unten ragt.
Trotzdem ist man bei den Nutzungsmöglichkeiten kaum eingeschränkt. Die maximale Grafikkartenlänge ist mit 40 cm großzügig und die maximale CPU-Kühlerhöhe mit 16 cm zumindest ausreichend genug, um die meisten Mittelklasse-Towerkühler verbauen zu können. Auch die vier Laufwerksplätze sollten für die meisten Nutzer völlig ausreichen. Besonders beachtlich sind die Kühlmöglichkeiten, die sogar die Montage eines 360-mm-Radiators unter dem Deckel und eines 240-mm-Radiators an der Seite erlauben. Bei der Flow-Variante sorgen die fünf vormontierten 120-mm-Gehäuselüfter dafür, dass trotz der Glasfront ab Werk eine gute Kühlleistung geboten wird. Dabei können diese Lüfter auch weit heruntergeregelt und leise betrieben werden. Bei einem Aufpreis von nur 10 Euro gegenüber der lüfterlosen Variante erscheint der Kauf der Flow-Variante besonders attraktiv.
Mit Details wie dem nach unten versetzbaren Micro-ATX-Mainboard (das mehr Platz für den Deckelradiator schafft), den zwei Positionen für das I/O-Panel und den Stützen für horizontal oder vertikal montierte Grafikkarten zeigt Lian Li, dass man auch im Detail praktische Lösungen gesucht und gefunden hat. Die Glasflächen, der Deckel und das Stahlseitenteil können unkompliziert (maximal werden Rändelschrauben gelöst) abgenommen werden. Für die Montage der Erweiterungskarten und der Laufwerke wird hingegen ein Schraubendreher benötigt. Je nach Nutzer kann es zudem ein großer Nachteil sein, dass nicht alle Erweiterungskartenslots nutzbar sind. Das Kabelmanagement sorgt für Ordnung, zudem ist auch die Nutzung von Back-Connect-Mainboards möglich.
Die Auswahl an Showgehäusen ist groß - ATX-Modelle sind üblicherweise aber deutlich voluminöser als das O11 Dynamic Mini V2 Flow. Ein be quiet! Light Base 600 LX ist zum Beispiel schon die kompakte Alternative zum Light Base 900, fällt aber trotzdem deutlich voluminöser aus. Dafür ist es bei der CPU-Kühlerhöhe und den Radiatorenplätzen noch flexibler und punktet auch damit, dass man es ganz unterschiedlich aufstellen kann. Von Lian Li selbst gibt es mit dem O11 Vision Compact ein Modell, das zwar mit seinem Namen eine gewisse Kompaktheit verspricht, aber doch größer und großzügiger als das O11 Dynamic Mini V2 Flow ausfällt und so z.B. drei 360-mm-Radiatorenplätze bieten kann.
Lian Li zeigt mit dem O11 Dynamic Mini V2 Flow, wie kompakt ein Showgehäuse mit Unterstützung für ATX-Mainboards und ATX-Netzteile ausfallen kann. Das wertig wirkende Gehäuse mit Panoramaglasflächen und Aluminiumstreifen kostet dabei selbst in der Variante mit fünf überzeugenden Gehäuselüftern nur rund 100 Euro und verdient sich damit unseren Preis-Leistungs-Award.

- nimmt ATX-Mainboard (auch Back-Connect-Modelle) und ATX-Netzteil auf und fällt dafür kompakt aus
- genug Platz für lange Grafikkarten und zumindest mittelhohe Towerkühler
- 360/280-mm-Radiatorenplatz unter dem Deckel, 240-mm-Radiatorenplatz an der Seite
- bei Nutzung eines Micro-ATX-Mainboards sind zwei Montagepositionen nutzbar, die untere schafft mehr Platz für den Deckelradiator
- Glasscheiben an Front und Seite sorgen für Panoramablick
- fünf vormontierte 120-mm-Lüfter mit breitem Regelbereich
- I/O-Panel kann an zwei Positionen montiert werden
- trotz kompakter Maße vier Laufwerksplätze, zwei davon für 3,5-Zoll-Laufwerke nutzbar
- recht konsequenter Staubschutz mit Staubfiltern für die seitlichen Lüfterplätze, den Deckel und den Boden (einzig beim Netzteil wird nur Mesh eingesetzt)
- Montage und Verkabelung eines ATX-Mainboards platzbedingt etwas umständlicher
- nur fünf Erweiterungskartenslots
- keine werkzeuglose Montage der Erweiterungskarten und Laufwerke