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Das H9 Flow RGB (2025) ist zwar nominell ein Update des bisherigen Modells, praktisch aber eigentlich die XXL-Variante von NZXTs H6 Flow RGB. Denn von diesem Modell übernimmt es das grundlegende Konzept mit zwei nebeneinanderliegenden Kammern und den schräg platzierten Frontlüftern, die eine ungewöhnliche Kombination aus Glasfront und effektiver Kühlung ermöglichen.
Bei der RGB-Variante spielt der F420 RGB Core als beleuchteter Single-Frame-Lüfter eine prägende Rolle für die Optik. In Kombination mit dem unbeleuchteten Hecklüfter kann er aber tatsächlich auch für eine effektive Kühlung ab Werk sorgen. Allerdings werden die Gehäuselüfter auf Maximaldrehzahl extrem laut. Auf Minimaldrehzahl sind sie absolut verträglich. Silententhusiasten dürften sich aber daran stören, dass die Frontlüfter auch damit noch dezent hörbar bleiben. Obwohl die Lüfterbestückung schon ab Werk großzügig ist, können noch sechs 120- oder 140-mm-Lüfter am Boden und unter dem Deckel nachgerüstet werden. Beachtlich ist aber auch, dass sowohl am schrägen Frontteil als auch unter dem Deckel 420-mm-Radiatoren Platz finden.
Das ist auch deshalb beachtlich, weil NZXT sich bisher auf 360-mm-Radiatorenplätze und 360-mm-AiO-Kühlungen konzentriert hat. Zeitgleich zum H9 Flow RGB (2025) wurde nun passenderweise mit der Kraken Elite 420 RGB ein 420-mm-Modell vorgestellt, das nicht zuletzt auch optisch bestens zum Gehäuse passt.
Trotz des Zweikammeraufbaus fällt die Mainboardkammer so großzügig aus, dass E-ATX-Mainboards (mit bis zu 277 mm Breite), hohe Towerkühler und die längsten Grafikkarten montiert werden können. Hinter dem Mainboardträger ist Platz für das vertikal orientierte Netzteil, sechs Laufwerke und erst recht für Kabel. Dabei unterstützt das Gehäuse auch Mainboards mit rückseitigen Anschlüssen.
Streiten kann man zum einen über die Platzierung von Anschlüssen und Powertaste in Bodennähe (unpraktisch, wenn das Gehäuse am Boden steht) und darüber, dass es nur unter dem Gehäuseboden einen richtigen Staubfilter gibt. An Front, Seitenteil und Deckel hält nur das Stahlgitter gröberen Schmutz ab. Das kommt aber wiederum dem Airflow zugute.
Die Auswahl an Airflow-Gehäusen ist groß. Wir haben gerade erst die neuen Meshify-3-Modelle von Fractal Design getestet. Sie lassen sich leiser betreiben und stellen Powertaste und Anschlüsse im Deckel bereit. Dabei kann zumindest das XL-Modell immerhin einen 420-mm-Radiatorenplatz bieten. Allerdings muss man auf eine Frontglasscheibe und auf die Unterstützung von Mainboards mit rückseitigen Anschlüssen verzichten.
Interessant ist das NZXT H9 Flow RGB (2025) vor allem für Nutzer, die ein großzügiges Gehäuse suchen, das gleichzeitig einen Panoramablick in den Innenraum und beachtliche Kühlmöglichkeiten bieten kann. Dass Back-Connect-Mainboards genutzt werden können, passt dabei bestens zum Einsatz als Showgehäuse. Beim werkseitigen Kühlsystem arbeitet NZXT allerdings mit der Brechstange und verbaut Lüfter, die zwar durchaus effektiv kühlen, aber auch brachial laut werden können.
- kombiniert Showgehäusequalitäten mit beachtlichen Kühlmöglichkeiten
- vier vormontierte Lüfter sorgen für gute Kühlleistung
- zwei 420-mm- bzw. drei 360-mm-Radiatorenplätze, generell großzügige Platzverhältnisse
- Unterstützung für Mainboards mit rückseitigen Anschlüssen, hinter dem Mainboardträger bleibt viel Platz für Kabel, sinnvoll angeordnete Klettverschlüsse erleichtern das Kabelmanagement zusätzlich,
- einfach entnehmbarer Bodenstaubfilter
- zeitgemäßes I/O-Panel
- vertikale Grafikkartenmontage möglich (mit optionalem Zubehör)
- Lüfter werden auf Maximaldrehzahl extrem laut, auf Minimaldrehzahl bleiben sie dezent hörbar
- bodennahe Platzierung von I/O-Panel und Powertaste ist unpraktisch, wenn das Gehäuse auf dem Fußboden steht
- keine richtigen Staubfilter (nur Mesh) für Front, Seitenteil und Deckel
- keine werkzeuglose Montage für Laufwerke und Erweiterungskarten, keine HDD-Entkopplung