TEST

Lian Li Lancool 217

High-Airflow-Gehäuse mit Holzstreifen - Fazit

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Nun konnten wir also auch ein Holzgehäuse von Lian Li testen. Dabei lässt sich gleich positiv festhalten, dass Lian Li nicht einfach das Design von anderen Midi-Towern mit Holz kopiert hat. Stattdessen wurden die Holzleisten so angeordnet, dass sie die Front einrahmen und auch den Deckel großteils einfassen. Das Holz kommt so gut zur Wirkung, ohne den Airflow zu beeinflussen. Dabei haben Käufer auch gleich die Wahl zwischen zwei Farbvarianten mit unterschiedlichen Holzsorten.

Schon das kleinere Lancool 207 war im Test als Gehäuse mit hoher werkseitiger Luftkühlleistung aufgefallen. Beim Lancool 217 fällt die Lüfterbestückung mit insgesamt fünf Gehäuselüftern einschließlichlich zweier 170-mm-Lüfter noch üppiger aus. Unsere Messsungen attestieren ihm tatsächlich eine hohe Kühlperformance. Die geht allerdings bei Maximaldrehzahl auch mit einer beachtlichen Geräuschkulisse einher. Die Lüfter können in einem breiten Bereich geregelt werden und sorgen selbst auf Minimaldrehzahl noch für eine gute Kühlleistung. Sie werden dabei recht leise. Zumindest in stiller Umgebung und mit geringem Hörabstand bleiben die großen Frontlüfter jedoch noch ganz dezent hörbar.

Gegenüber dem Lancool 207 fällt das Lancool 217 deutlich größer aus. Es braucht also mehr Platz, ist dafür aber auch etwas flexibler. Das gilt für die Mainboardformate und die maximale CPU-Kühlerhöhe, aber auch für die neun Laufwerksplätze und für die Möglichkeit, ein längeres Netzteil mit der rückseitigen Blende zu montieren (bei Verzicht auf einen der beiden Laufwerkskäfige). Bei den Wasserkühlungsmöglichkeiten ist aber auch das Lancool 217 relativ unflexibel. Es bietet wie das Lancool 207 nur einen einzigen Radiatorenplatz für 360/280-mm-Radiatoren im Deckel.

Das Gehäuse wurde weitgehend nutzerfreundlich gestaltet. So können die Seitenteile, Front und Deckel ganz einfach abgezogen werden. Beim Staubschutz fällt positiv auf, dass Lian Li einen Frontstaubfilter als Zubehör mitliefert. An den seitlichen Meshflächen gibt es hingegen keinen Staubfilter. Das Kabelmanagement ist zweckmäßig. Für noch mehr Ordnung sorgt die mögliche Montage eines Back-Connect-Mainboards. Die bodennahe Platzierung der Anschlüsse an der linken Gehäuseseite ist nicht bei jeder Gehäuseplatzierung praktisch. Positiv fällt aber auf, dass die Powertaste doppelt ausgeführt wurde. Es gibt sowohl eine an der Seite als auch eine im Deckel.

Mit Blick auf Optik und Materialeinsatz sind vor allem andere Midi-Tower mit Holz naheliegende Alternativen - also Modelle wie Fractal Design North, North XL oder Sharkoon Rebel C70G RGB. Deren Innenraum und Kühlkonzept fällt etwas konventioneller aus. Für Wasserkühlungsnutzer ist vor allem das North XL mit seinem 360/420-mm-Radiatorenplatz hinter der Front und dem 360/280-mm-Radiatorenplatz unter dem Deckel attraktiv. Dafür fällt die werkseitige Luftkühlleistung des Lancool-Modells höher aus - besonders mit Blick auf die GPU-Temperatur, auch beim Preis-Leistungs-Verhältnis hat es gegenüber den North-Modellen die Nase vorn. Das Sharkoon-Modell ist vor allem eine Option, wenn man unbedingt eine Holzfront mit RGB-Lüftern kombinieren möchte.

Lian Li bietet mit dem Lancool 217 keineswegs nur ein weiteres Gehäuse mit Holzelementen an, sondern bietet sowohl ein innovatives Design als auch ein sehr leistungsstarkes Kühlsystem und eine beachtliche Flexibilität (wenn auch mit Abstrichen mit Blick auf Wasserkühlungsnutzer). Wir zeichnen das Holz-Lancool-Modell deshalb mit einem Technik-Award aus.

Lian Li Lancool 217

  • hohe Luftkühlleistung für CPU und GPU ab Werk
  • eigenständige Optik mit Holzstreifen an Front und Deckel, dabei zwei Farbvarianten mit zwei Holzarten erhältlich
  • großzügiger Innenraum, Unterstützung für Mainboards mit rückseitigen Anschlüssen
  • 360/280-mm-Radiatorenplatz unter dem Deckel
  • zeitgemäßes I/O-Panel
  • entnehmbarer Staubfilter unter dem Netzteil, Staubfilter für die Front wird mitgeliefert
  • zwei Netzteilpositionen möglich
  • insgesamt neun Laufwerksplätze
  • Frontmeshelement, Deckel und Seitenteile können einfach abgenommen werden
  • vertikale Grafikkartenmontage möglich (mit optionalem Riserkabel), Grafikkartenstütze
  • PWM- und A-RGB-Hub

  • andere Gehäuse gleicher Größe bieten meist mehr Radiatorenplätze
  • keine Staubfilter für die Lufteinlässe an den beiden Gehäuseseiten
  • bodennahe Platzierung des I/O-Panels an der linken Gehäuseseite nicht immer optimal, zumindest zweite Powertaste im Deckel gut erreichbar
  • keine werkzeuglose Montage der Erweiterungskarten, keine HDD-Entkopplung
Quellen und weitere Links KOMMENTARE (29) VGWort
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