TEST

Nintendo Switch 2 im Test

Performante Evolution mit fragwürdigen Entscheidungen - Technischer Hintergrund zur Switch 2

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Bei der Nintendo Switch sind nicht nur die äußeren Gegebenheiten, sondern vor allen Dingen die inneren Werte von großer Bedeutung. Um eine völlig neue Switch-Konsole zu rechtfertigen, musste Nintendo bei der Leistung ordentlich zulegen. Hierzu wandte sich Nintendo abermals an NVIDIA, die auch für die erste Switch den Tegra-X1-Chip in 20 und 16 nm entwickelt haben und ihn TSMC schließlich fertigen ließen. Mit der neuen Switch 2 hat NVIDIA den T239-SoC ins Leben gerufen, der sowohl einen CPU- als auch einen GPU-Bereich im Inneren trägt. Der in 8 nm gefertigte Chip kommt in diesem Fall jedoch nicht von TSMC, sondern von Samsung.

Die acht Cortex-A78C-Kerne (ARM) können bis zu 1,1 GHz takten und werden von einem gemeinsamen L3-Cache von 8 MB unterstützt. Doch jeder der Cortex-A78C-Kerne bringt einen eigenen 256 KB großen L2-Cache mit. Zwei der in Summe acht Kerne sind rein für das Betriebssystem der Switch 2 reserviert, sodass für die Spiele sechs Kerne bereitstehen. Auch der 12 GB große LPDDR5X-Speicher mit 7.500 MT/s wird gesplittet. Dem OS stehen 3 GB zur Verfügung und demnach bleiben 9 GB für die Spiele selbst übrig. Dabei haben Teardowns und auch Gerüchte vorher gezeigt, dass auf dem Mainboard zwei RAM-Speicherchips neben dem NVIDIA-SoC verlötet wurden. Demach kommt jeder der beiden Speicherchips auf 6 GB an Kapazität. Um auf das 128-Bit-Speicherinterface zu kommen, sind es nicht 2x 64 Bit, sondern 4x 32 Bit, also 2x 32 Bit pro LPDDR5X-Speicherchip.

Die Grafikeinheit beruht auf NVIDIAs Ampere-Architektur (GeForce RTX 3000), was also bedeutet und bereits bestätigt wurde, dass die Nintendo Switch 2 auch mit DLSS Super-Resolution und Ray-Tracing kompatibel ist beziehungsweise dank dedizierter RT-Kerne schneller berechnen kann. An Shader-Multiprocessors sind es 12 Stück, die in 1.536 Shader-Einheiten selbst resultieren und die Grafikberechnungen auf der Switch 2 beschleunigen.

In Summe gibt es bei der Switch 2 im Docked-Modus folgende Qualitäts-Modi:

3.840 x 2.160 Pixel bis 60 FPS (Quality-Mode)
2.560 x 1.440 Pixel bis 120 FPS (Performance-Mode)
1.920 x 1.080 Pixel bis 120 FPS (Performance-Mode)
1.280 x 720 Pixel bis 120 FPS (Ultra-Performance-Mode)

7,9 Zoll LCD mit Full-HD und VRR bis 120 Hz

Viele Interessenten der Switch 2 waren bei der offiziellen Vorstellung seitens Nindendo enttäuscht darüber, dass die Switch 2 über kein OLED-Display verfügen wird. Das Problem ist: Wenn man sich einmal an ein gutes OLED-Display gewöhnt hat, möchte man ungern wieder auf LCD zurück. Nintendo hat sich jedoch auf ein LCD mit IPS-Panel festgelegt, das mit 7,9 Zoll in der Größe deutlich anwächst. Nicht nur von der Switch OLED mit 7 Zoll, doch gerade von der Ur-Switch von 2017 mit 6,2 Zoll.

Bei der Auflösung geht Nintendo von 1.280 x 720 auf 1.920 x 1.080 Pixel hinauf und dies resultiert bei 7,9 Zoll auf eine Pixeldichte von 278 ppi. Eine Überraschung war sicherlich nicht nur für uns, dass Nintendo auf ein Full-HD-Display inklusive VRR-Unterstützung bis zu 120 Hz setzt. EIn guter Hinweis ist jedoch, dass VRR ausschließlich im Handheld-Modus und nicht im Docked-Modus funktioniert. Und dann ist auch unverändert die Bedienung per Touch möglich und dies funktioniert mit der Switch 2 ziemlich gut. 

Für gute Farben sollen dickere Farbfilter sorgen und um die hierfür starke Beleuchtung zu liefern, setzt Nintendo auf punktuelle LEDs, die mittels Blendverteiler eine gute Ausleuchtung bieten soll. Unsere eigenen Eindrücke zum Display der Nintendo Switch 2 erfolgen etwas später.

Interner Speicher kann erweitert werden

Während die Ur-Switch von 2017 einen internen eMMC-Speicher von gerade einmal 32 GB mitbrachte (64 GB bei der Switch OLED), sind es bei der Switch 2 immerhin 256 GB an UFS-3.1-Speicher. Letzterer ist nicht nur größer, sondern auch bedeutend schneller unterwegs. Doch da gerade die Third-Party-Games sicherlich mehr Speicherplatz verlangen (beispielsweise Split Fiction mit um die 70 GB), können die internen 256 GB schnell zu Neige gehen. Für Abhilfe sorgt der MicroSD-Express-Kartenslot, der auch nur mit MicroSD-Express-Karten für die Spiele kompatibel ist.

Der Nachteil ist, dass bestehende MicroSD-Karten von der ersten Switch nicht verwendet werden können und dass auch in diesem Punkt Geld in die Hand genommen werden muss, damit man eine MicroSD-Express-Karte bekommt. Der Vorteil auf der anderen Seite ist der große Performance-Zugewinn der MicroSD-Express-Karte, denn diese Karte bringt zusätzliche Kontakte für die schnellen Datentransfers mit. Mittels PCIe-3.0-x1-Interface sind bis 900 MB/s möglich und ist im Vergleich zu den Non-Express-Karten ein sehr deutlicher Unterschied.

WiFi 6, Bluetooth 5.2 und NFC

Etwas hochgehievt wird auch die kabellose Konnektivität der Switch 2. Anstatt WiFi 5 kommt bei der Switch 2 nun WiFi 6 zum Einsatz, wobei es demnach bei dem 2,4- und 5-GHz-Frequenzband bleibt. Immerhin hätte es ja ein WiFi-6E-Modul sein können, damit auch das 6-GHz-Band genutzt werden könnte. Aber Nintendo hat sich dagegen entschieden. Generell kommen Bluetooth 5.2 und natürlich auch NFC für die Amiibos hinzu.

Der Akku soll 2 bis 6,5 Stunden durchhalten

Bei der hohen Leistungssteigerung, die die Switch 2 mitsich bringt, wird auch der Akku im Handheld-Mode unter Stress gesetzt. Nintendo selbst beschreibt, dass der 5.220 mAh starke Li-Ion-Akku je nach Anwendungsfall und Spielauswahl schlimmstenfalls zwei und bestenfalls 6,5 Stunden durchhalten soll. Bei der Switch OLED waren es noch bis zu 9 Stunden. Dies kann ohne zusätzliche Energiequelle für einen kurzen Spielspaß sorgen. Unsere Tests und Eindrücke zum Akku folgen an anderer Stelle dieses Tests.

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