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Das war 2015 - Teil 2

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Das Jahr 2015 ist geschafft! Auch heute wollen wir die vergangenen zwölf Monate aus Sicht der IT-Branche noch einmal Revue passieren lassen. Nicht nur zahlreiche neue Hardware-Produkte sind in diesem Jahr erschienen, auch viele neue Services und Software-Produkte erblickten das Licht der Welt und auch die Politik brachte ihre Ideen ins Netz, schließlich ist das Internet für die Politk kein Neuland mehr. Auch im Jahr 2015 gab es wieder viele kuriose, ärgerliche und lustige Dinge. Heute folgt der zweite Teil unseres Jahresrückblicks.

Wir machen weiter mit den Buchstaben N bis Z.

N wie Notebooks

Hier etwas mehr Leistung, da etwas mehr Akku, aber bloß keine radikale Änderung. Nach diesem Motto dürften die meisten Notebook-Hersteller agiert haben. Denn sensationelle Änderungen blieben im Jahr 2015 weitestgehend aus. Nur einer hatte eine erfrischende Idee. Denn mit dem XPS 13 zeigte Dell im Januar, dass das Display die Kernkomponente sein kann. Einfach schmalere Ränder und schon fällt das gesamte Gerät deutlich kleiner aus.

Was so banal klingt, dürfte so manchen Konkurrenten geärgert haben. Denn nach eigenen Angaben hat die Entwicklung des entsprechenden Infinity-Display-Panels viel Zeit und Geld gekostet, zudem wollte nur Sharp das Wagnis eingehen - alle anderen wichtigen Display-Lieferanten hätten abgewunken.

So wenig Rahmen wie Dell bietet bislang kein anderer Notebook-Hersteller

So wenig Rahmen wie Dell bietet bislang kein anderer Notebook-Hersteller

Die Ausdauer dürfte sich gelohnt haben. Denn nicht nur von uns erhielt das kleine Notebook gleich mehrere Empfehlungen, erst vor wenigen Wochen überzeugte auch das überarbeitete Modell mit Skylake-Prozessor.

Auf der anderen Seite steht hingegen Apples MacBook. Denn hier zeigt sich, dass man es mit Innovationen auch klar übertreiben kann. Zwar kann man dem Notebook eine grundsätzliche Qualität nicht absprechen, die Beschränkung auf einen einzigen Anschluss sowie die Wahl des Prozessors machen es für viele jedeoch unbrauchbar.

O wie Ohne Fahrer

Zu den wichtigsten Themen des Jahres gehörte auch das autonome Fahren. Zwar arbeitet die Industrie bereits seit Jahren an den entsprechenden Systemen, in den vergangenen Monaten wurde die Schlagzahl aber spürbar erhöht. Daimler nutzte die CES als Bühne für seinen Prototypen F 015, Tesla ließ keine Gelegenheit aus, um seinen Autopiloten zu sprechen und zu guter Letzt soll Google mit Ford einen Partner für seinen autonomen PKW gefunden haben.

Doch das Thema zeigt auch, mit welch unterschiedlichen Geschwindigkeiten gearbeitet wird. Während die Industrie quasi morgen mit breitangelegten Feldversuchen starten möchte, ist in vielen Ländern völlig unklar, wie der rechtliche Rahmen angepasst werden soll und kann. Vor allem die Bundesregierung erwiest sich dabei als äußerst träge, obwohl der Druck der hiesigen Automobilhersteller hoch sein dürfte.

Diese bewiesen im Sommer übrigens, wie wichtig die Autonomie ist. Denn in einem seltenen Anfall von Harmonie schlossen sich Audi, BMW und Daimler zusammen, um Nokias Kartensparte HERE zu übernehmen. Die detaillierten Daten sollen als Basis für Autopiloten dienen und dabei helfen, den Anschluss an Google und andere nicht völlig zu verlieren.

P wie Preisvorteil

Günstiger geworden sind 2015 vor allem SSDs. Auch wenn sich die Preise bislang noch nicht ganz denen herkömmlicher Magnetspeicherfestplatten angenähert haben, haben die Preise deutlich nachgelassen. Im nächsten Jahr aber soll der Preisvorteil von HDDs gegenüber SSDs endgültig der Vergangenheit angehören. Im Schnitt bezahlt man derzeit für eine SSD mit 240 bis 256 GB etwa 70 Euro und damit unter 30 Cent pro Gigabyte. Einen echten Preistipp gab es im November als der Preis für die Samsung SSD 850 Evo mit 256 GB auf 79 Euro abrutschte. Auch heute ist die SSD noch zu diesem Preis erhältlich.

SSDs wie die Samsung SSD 850 EVO wurden 2015 deutlich günstiger

Modelle unterhalb der 240-GB-Marke werden derweil immer seltener, kein Wunder wenn aktuelle Spielekracher wie GTA V alleine schon über 65 GB Festplattenspeicher für sich beanspruchen. Der Wunsch nach höheren Speicherkapazitäten ist da und wird von einigen Herstellern demnächst auch erfüllt, wenngleich die Preise hierfür noch immer sehr hoch sind. 1-TB-Modelle sind längst nicht mehr so selten wie noch vor zwölf Monaten und auch Modelle mit noch mehr Speicher stehen an. Nicht nur bei der Speicherkapazität hat sich in diesem Jahr einiges getan auch bei der Performance. Dank M.2 und dem NVMe-Protokoll sind die Lese- und Schreibraten von SSDs noch einmal kräftig gestiegen. In aktuellen High-End-Notebooks finden sich inzwischen teilweise Modelle mit einer Performance von über 2,5 GB/s.

Q wie Quartalszahlen

Nicht nur für die meisten Hersteller sind die Quartalszahlen wichtig, auch so mancher Verbraucher wartet auf die Zahlen, die gerne als Anlass für Diskussionen genommen werden. So auch im Jahr 2015.

Den traurigen Höhepunkt lieferte dabei Toshiba. Der japanische Konzern, der für so viele Geräte Komponenten liefert, streicht in Folge gefälschter Bilanzen fast 7.000 Arbeitsplätze und strukturiert das Geschäft um. Vor allem die Notebook-Sparte dürfte dies treffen, was den Wettbewerb weiter schwächen würde.

Für Schlagzeilen sorgte aber auch Samsung. Denn hinter den insgesamt guten Zahlen verbargen sich so einige Kratzer. Das in Deutschland verlustreiche Kamerageschäft wird trotz guter Produkte in weiten Teilen aufgegeben und ohne hohe Rabatte greift kaum noch ein Kunde zu den hochpreisigen Smartphones.

Weitere wichtige Meldungen aus dem Bereich Wirtschaft drehten sich um das endgültige Aus für die schon seit geraumer Zeit schlingernden Shops GetGoods und HoH, zahlreiche Entlassungen bei Lenovo und - wie sollte es anders sein - Amazon.

Denn auch 2015 wurden deutsche Standorte wiederholt bestreikt. Wie gereizt die Stimmung auf Seiten des Unternehmens deswegen inzwischen ist, zeigt eine einzige Äußerung: „Mal ehrlich: Wenn Glatteis ist, juckt uns das weit mehr, als wenn Verdi zum Arbeitskampf aufruft.“ Trotz der Streiks und verbotener Sonntagsarbeit dürfte man sich auf die nächsten Quartalszahlen freuen. Nicht nur, dass man einen neuen Rekord hinsichtlich der Bestellungen verzeichnen konnte - auch drei Millionen neue Prime-Nutzer könnten etwas Geld in die Kasse spülen.

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