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Vor etwas mehr als einem Jahr schickte Qualcomm seine Snapdragon-X-Elite- und -Elite-Plus-SoCs alias Oryon ins Rennen. Damit wollte man mit Copilot+-PCs das Thema KI endgültig für den Endkunden ins Notebook bringen. Seitdem ist viel passiert: Die Software-Unterstützung soll sich weiter verbessert haben, das Portfolio an ARM-Chips wurde weiter nach unten hin erweitert, um den Einstieg in die Snapdragon-Welt noch bezahlbarer zu machen. Mit dem Acer Aspire 16 AI und dem bislang kleinsten Chip wagen wir eine weitere Leistungsanalyse.
Nachdem Qualcomm zur Computex 2024 vor etwas mehr als einem Jahr die ersten Snapdragon-SoCs der Elite-X- und Elite-X-Plus-Familie ins Rennen schickte, zog man zu Jahresbeginn nach und ließ mit dem Snapdragon X (X1-26-100) den bislang kleinsten Ableger für noch günstigere Notebooks folgen. Während die bisherigen Modelle bis zu drei Quad-Core-Cluster mit maximal zwölf CPU-Kernen im Angebot hatten, muss das Einstiegsmodell mit acht Kernen, einem geringeren Takt und einer abgespeckten Grafiklösung auskommen. Prinzipiell erfolgt die Unterscheidung zwischen den Modellen über die Anzahl der Kerne, dem Takt und der Grafiklösung.
Die deutlichste Abweichung gibt es bei der GPU, deren Rechenleistung von bis zu 4,6 TFLOPS auf teilweise nur noch 1,7 TFLOPS kommt und damit weniger als die Hälfte der Ober- und Mittelklasse-Modelle bietet. Damit einher geht eine Reduzierung des Caches auf 30 MB, was damit begründet wird, dass bei den kleinsten Ablegern nur noch zwei Cluster mit 2x 12 MB-L2-Cache sowie ein 6 MB großer Last-Level-Cache zur Verfügung stehen. Alle Snapdragon-SoCs können jedoch mit bis zu 64 GB an LPDDR5X-Arbeitsspeicher mit schnellen 8.448 MHz bestückt werden. Die Snapdragon-X-SoCs werden in 4 nm bei Samsung gefertigt und basieren auf dem Hamoa- und Purwa-Design.
Alle technischen Details zur CPU- und GPU-Architektur des Snapdragon X Elite/Plus haben wir in einem separaten Artikel ausführlich behandelt.
Ein Achtkernmodell war zwar prinzipiell nicht neu, der bislang kleinste Ableger verzichtet jedoch zusätzlich auf das Plus im Namen. Der Grund: Er setzt auf den kleinsten Purwa-Chip und muss bei den Taktraten noch einmal eine Reduzierung um fast 400 MHz hinnehmen. Er macht sich mit maximal 2,97 GHz ans Werk, wohingegen der bislang günstigste Ableger mit bis zu 3,4 GHz unterwegs war. Die X1-45-GPU kommt auf 1,7 TFLOPS und ist damit um fast ein Drittel langsamer als beim Spitzenmodell. Bei der integrierten NPU für KI-Anwendungen bleibt es jedoch bei einem Hexagon-Chip mit 45 TOPS. Dazu gibt es weiterhin Unterstützung für schnellen LPDDR5X-Arbeitsspeicher mit 8.448 MHz, USB4, Thunderbolt 4 und PCI-Express 4.
Dafür gibt es entsprechende Geräte schon für deutlich unter 800 Euro, mit 16 GB RAM und 512 GB großer SSD sogar schon für unter 600 Euro. Damit gehören die Ableger klar zu den günstigsten Geräten am Markt, sollen aber trotzdem mit einer guten Alltagsleistung und vor allem langen Laufzeiten glänzen.
Kerne | Multi-Threaded-Takt | Single-Threaded-Takt | Dual-Core-Takt | Cache | GPU-FLOPs | NPU-TOPs | Speicher | |
Snapdragon X Elite (X1E-84-1DE) | 12 | 3,8 GHz | 4,3 GHz | 4,3 GHz | 42 MB | 4,6 | 45 | LPDDR5X-8448 |
Snapdragon X Elite (X1E-84-100) | 12 | 3,8 GHz | 4,2 GHz | 4,2 GHz | 42 MB | 4,6 | 45 | LPDDR5X-8448 |
Snapdragon X Elite (X1E-80-100) | 12 | 3,4 GHz | 4,0 GHz | 4,0 GHz | 42 MB | 3,8 | 45 | LPDDR5X-8448 |
Snapdragon X Elite (X1E-78-100) | 12 | 3,4 GHz | 3,4 GHz | - | 42 MB | 3,8 | 45 | LPDDR5X-8448 |
Snapdragon X Plus (X1P-66-100) | 10 | 3,4 GHz | 4,0 GHz | - | 42 MB | 3,8 | 45 | LPDDR5X-8448 |
Snapdragon X Plus (X1P-64-100) | 10 | 3,4 GHz | 3,4 GHz | - | 42 MB | 3,8 | 45 | LPDDR5X-8448 |
Snapdragon X Plus (X1P-46-100) | 8 | 3,4 GHz | 4,0 GHz | - | 30 MB | 2,1 | 45 | LPDDR5X-8448 |
Snapdragon X Plus (X1P-42-100) | 8 | 3,2 GHz | 3,4 GHz | - | 30 MB | 1,7 | 45 | LPDDR5X-8448 |
Snapdragon X (X1-26-100) | 8 | - | 2,97 GHz | - | 30 MB | 1,7 | 45 | LPDDR5X-8448 |
Das Acer Aspire 16 AI
Die Redaktion hat nun ein erstes Testgerät mit dem bislang kleinsten Snapdragon-X-Ableger erhalten. Das Acer Aspire 16 AI verfügt über einen Qualcomm Snapdragon X (X1-26-100) mit acht Kernen und einem Takt von bis zu 2,97 GHz. Dazu gibt es 30 MB Cache und eine integrierte Adreno-X1-GPU. Dabei handelt es sich um die siebte Generation der Adreno-GPU, die mit einem Takt von bis zu 1,1 GHz arbeitet und somit auf eine Rechenleistung von 1,7 TFLOPs für FP32-Berechnungen kommt. Aufgebaut ist sie aus sechs Shader-Prozessoren mit 1.536 ALUs und 128 Vektoreinheiten. Es handelt sich um SIMD-Shader-Prozessoren mit jeweils zwei Micro-Shader- und Textur-Pipelines. Die NPU soll 45 TOPS erreichen, angebunden sind bei unserem Testgerät insgesamt 32 GB LPDDR5X-8448-Arbeitsspeicher. Mit einem Preis von 899 Euro zielt man auf die gehobene Einstiegsklasse ab.
Wie sich der bislang kleinste Qualcomm-SoC im Alltag schlägt und was das Acer Aspire 16 AI mit ihm leistungsmäßig auf den Kasten hat, das haben wir in den vergangenen Tagen näher ausprobieren können.