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AMD Ryzen 5 3500 im Test

Zurecht dem OEM-Markt vorbehalten?

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Ursprünglich war der AMD Ryzen 5 3500 nur für den OEM-Markt und damit lediglich für Komplettsystem-Hersteller gedacht. Inzwischen wird der nominell kleinste Zen-2-Prozessor jedoch in einschlägigen Preisvergleichsportalen gelistet und könnte damit vereinzelt auch den Einzelhandel erreichen. Gegenüber dem bislang günstigsten Ryzen-Modell bietet er zwar ebenfalls sechs CPU-Kerne, muss jedoch auf das SMT-Feature verzichten, ist 100 MHz im Turbo langsamer und muss mit einem halbierten L3-Cache auskommen. Ob sich der bislang kleinste Ryzen 3000 damit zum Preisleistungskracher mausert, erfährt man in diesem Hardwareluxx-Artikel.

Nachdem AMD mit dem Ryzen 9 3950X oder gar dem Ryzen Threadripper 3970X seine Zen-2-Architektur weiter nach oben skalierte und damit dem Konkurrenten Intel in Sachen Multicore-Performance gehörig auf die Pelle rückte, hat man sein Produktsortiment unlängst auch nach unten hin abgerundet und deutlich preisgünstigere Modelle auf den Markt gebracht. Schließlich kann oder will nicht jeder Nutzer mehrere hundert Euro nur in den Prozessor investieren – die größten Umsätze werden von den Herstellern ohnehin in den unteren und mittleren Preisregionen gemacht, womit vor allem dort ein großer Konkurrenzdruck herrscht. 

Bislang war der AMD Ryzen 5 3600 das kleinste Modell der Ryzen-3000-Familie – im Oktober kündigte man mit dem Ryzen 5 3500X und dem Ryzen 5 3500 dann jedoch zwei weitere Ableger an, die jedoch nur für den asiatischen Markt bzw. für den OEM-Sektor bestimmt waren. Während man das X-Modell hierzulande überhaupt nicht findet, stößt man in einschlägigen Preisvergleichsportalen wie beispielsweise Geizhals.at immerhin auf die Variante ohne den X-Zusatz. Das deutet darauf hin, dass einige Onlineshops den Prozessor wohl auch einzeln zum Verkauf anbieten und dafür rund 150 Euro aufrufen werden. 

Damit spart man gegenüber dem Ryzen 5 3600 fast 45 Euro, muss jedoch auf das SMT-Feature verzichten, eine leichte Taktreduzierung in Kauf nehmen und mit einem stark beschnittenen L3-Cache auskommen. Dieser wurde auf 16 MB halbiert. Letzteres ist im Übrigen der einzige Unterschied zum AMD Ryzen 5 3500X, welcher über die übliche Größe beim Zwischenspeicher und ansonsten über die gleichen Leistungsdaten wie sein kleiner Bruder verfügt. 

Damit sind der AMD Ryzen 5 3500X und der AMD Ryzen 5 3500 die beiden einzigen Zen-2-Prozessoren, die auf das SMT-Feature verzichten und damit je CPU-Kern nur noch einen Thread zur gleichen Zeit verarbeiten können. Alle anderen Modelle können hier jeweils zwei Threads gleichzeitig beackern. In Spielen sollte sich der SMT-Wegfall kaum bemerkbar machen und selbst der um 100 MHz geringere Takt dürfte in den aktuellen Triple-A-Titeln kaum zum Tragen kommen. Die TDP bleibt mit 65 W gegenüber dem größeren Modell identisch, wobei es die höherklassigen Ryzen-3000-Modelle auch mit 95 oder gar 105 W für den AM4-Sockel gibt.

Die neue Ryzen-Prozessoren in der Übersicht
  Kerne / Threads Basis / Boost L3-Cache L2-Cache TDP Preis
Ryzen 9 3950X 16 / 32 3,5 / 4,7 GHz 64 MB 8 MB 105 W 767 Euro
Ryzen 9 3900X 12 / 24 3,8 / 4,6 GHz 64 MB 6 MB 105 W 479 Euro
Ryzen 7 3800X 8 / 16 3,9 / 4,5 GHz 32 MB 4 MB 105 W 362 Euro
Ryzen 7 3700X 8 / 16 3,6 / 4,4 GHz 32 MB 4 MB 65 W 325 Euro
Ryzen 5 3600X 6 / 12 3,8 / 4,4 GHz 32 MB 3 MB 95 W 225 Euro
Ryzen 5 3600 6 / 12 3,6 / 4,2 GHz 32 MB 3 MB 65 W 196 Euro
Ryzen 5 3500X 6 / 6 3,6 / 4,1 GHz 32 MB 3 MB 65 W nur Asien erhältlich
Ryzen 5 3500 6 / 6 3,6 / 4,1 GHz 16 MB 3 MB 65 W 149 Euro

Ob der AMD Ryzen 5 3500 damit zum echten Preisleistungskracher unter den aktuellen Zen-2-Prozessoren wird, oder ob man doch besser zum deutlich besser verfügbarem Ryzen 5 3600 greifen sollte, das erfährt man in diesem Hardwareluxx-Artikel auf den nachfolgenden Seiten.