TEST

Threadripper

AMDs Ryzen Threadripper 1950X und 1920X im Test

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AMD strotzt vor Selbstbewusstsein: Wie lässt es sich sonst erklären, dass man ein Produkt mit einem so coolen Namen ausstattet? Die als "Threadripper" bezeichneten Ryzen-Prozessoren sollen AMD in den Benchmarks an den ersten Rang katapultieren - zumindest in Thread-intensiven Benchmarks. Wir haben den Ryzen TR 1950X und TR 1920X im Test - und testen, ob er nicht nur Threads, sondern auch Skylake-X-Prozessoren "ripped".

In unseren ersten Tests zu Ryzen haben wir den Ryzen 7 1800X, 1700X und 1600X gegenübergestellt. Doch anschließend kam Intels Skylake-X und katapultierte sich bei zu viel Stromaufnahme wieder an die Spitze der Benchmarks. Statt mit zehn Kernen wirft AMD nun mit dem Threadripper 1920X den 12-Kerner und mit dem Threadripper 1950X den 16-Kerner ins Rennen, samt neuer Plattform. Und das zu konkurrenzfähigen Preisen, denn der 16-Kerner kostet so viel wir Intels Skylake-X Core i9-7900X.

Doch zunächst einmal ein paar technische Daten, bevor wir dann zum Aufbau der Ryzen-Threadripper-Prozessoren und den Besonderheiten der Hardware kommen.

Threadripper im Vergleich
Modell Threadripper 1950X Threadripper 1920X Threadripper 1900X
Preis 1.040 Euro 830 Euro 549 US-Dollar
Sockel TR4 TR4 TR4
Kerne / Threads 16 / 32 12 / 24 8 / 16
Basis-Takt 3,4 GHz 3,5 GHz 3,8 GHz
Boost-Takt 4,0 GHz 4,0 GHz 4,0 GHz
All-Core-Boost 3,6 GHz 3,6 GHz 3,9 GHz
XFR-Takt 4,2 GHz 4,2 GHz 4,2 GHz
L3 + L2-Cache 40 MB 38 MB -
PCI-Express-Lanes 60 + 4 60 + 4 60 + 4
TDP 180 W 180 W 180 W

Heute im Test und verfügbar sind die Modelle Threadripper 1950X und Threadripper 1920X mit 16 bzw. 12 Kernen und 32 bzw. 24 Threads. Beide basieren auf dem Sockel TR4 mit 4.094 Pins. Die Taktfrequenzen des Threadripper 1950X liegen bei 3,4 GHz für den Basis- und 4,0 GHz für den Boost-Takt. Der All-Core-Boost liegt bei 3,6 GHz und im Extended Frequency Range sollen 4,2 GHz möglich sein. Anders als bei Ryzen, wo das XFR nur für zwei Kerne gilt, sind es für Ryzen Threadripper vier Kerne, die vom nochmals erhöhten Boost-Takt profitieren sollen. Der L3- und L2-Cache ist 40 MB groß und der Prozessor selbst stellt 60+4 PCI-Express-Lanes (4 Lanes sind für die Anbindung des Chipsatzes reserviert) zur Verfügung.

Der Threadripper 1920X bringt es wie gesagt auf "nur" 12 Kerne und 24 Threads. Der Basis-Takt soll 3,5 GHz betragen und per Boost sollen 4,0 GHz möglich sein. Hier liegt der All-Core-Boost bei 3,6 GHz und per XFR sollen ebenfalls 4,2 GHz für vier Kerne erreicht werden. Auch das kleine Modell bietet 64 PCI-Express-Lanes, bringt aber durch die deaktivierten Kerne nur 38 MB an L3- und L2-Cache mit. Die Thermal Design Power liegt bei jeweils 180 W.

Allerdings hat AMD nicht nur in Punkto Cores einziges zu bieten, sondern auch bezüglich des Speicherinterfaces. Da Threadripper effektiv zwei Ryzen-Kerne über ein Infinity Fabric verbindet, besitzt man zwei Speichercontroller - und kann wie Intel im Core i9-7900X auch ein Quad-Channel-Speicherinterface bieten. Auch wenn der Einsatz je nach Anzahl der Speichermodule und Ranks pro Speichermodul nur von 1866 MHz bis 2666 MHz freigegeben ist, profitiert auch Threadripper von einem hohen Speichertakt - und so konnten nicht nur wir in unserem Overclocking-Test auf bis zu 3.200 MHz heraufgehen, sondern auch AMD in diversen Präsentationen.

Das Paket, das AMD schnürt, ist also wirklich beeindruckend - schauen wir uns Threadripper nun genauer an.

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