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AMD Ryzen 7 1700 im Test und übertaktet - der interessanteste Ryzen

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Mit dem Ryzen 7 1800X und Ryzen 7 1700X haben wir uns die beiden neuen Flaggschiff-Prozessoren von AMD näher angeschaut. Nun fehlt nur noch das dritte Modell im Bunde, das für viele Umrüst-Interessenten sicherlich der interessanteste Ryzen-Prozessor ist. Die Rede ist natürlich vom Ryzen 7 1700 "ohne X". Mit einem Preis von 359 Euro ruft AMD für einen 8-Kern-Prozessor einen regelrechten Kampfpreis auf. Uns hat die Leistung des derzeit kleinsten Ryzen-Ablegers natürlich ebenfalls interessiert und haben daher auch den Ryzen 7 1700 durch unseren Benchmark-Parcours geschickt. Und natürlich haben wir ihn auch übertaktet.

Verglichen mit dem 1800X und 1700X sind beim Ryzen 7 1700 abseits des fehlenden "X" noch weitere Unterschiede feststellbar. Für einen Octa-Core-Prozessor fällt die TDP von gerade einmal 65 W sehr niedrig aus. Dieser Wert ist dem reduzierten Grundtakt von 3 GHz geschuldet. Mit dem Turbo-Modus steigt der Takt auf einem Kern bis auf 3,7 GHz. 50 MHz mehr legt das XFR-Feature noch oben drauf. Letztendlich verbraucht der Ryzen 7 1700 damit nominell etwas weniger, aber nur aufgrund der geringeren Taktung. 

Der Preis von etwa 359 Euro fällt für den Ryzen 7 1700 daher sehr günstig aus und kostet damit in etwa so viel wie Intels Core i7-7700K für den Sockel LGA1151, der im Vergleich nur vier Kerne inklusive Hyper-Threading zu bieten hat. 

Die drei Ryzen-7-Prozessoren im Vergleich:

Die RYZEN-Modelle im Vergleich
Modell TDP (W) Kerne Threads Taktraten XFR L3-Cache Preis
RYZEN 7 1800X 95 W 8 16 3,6 / 4,0 GHz 4,1 GHz 16 MB 559 Euro
RYZEN 7 1700X 95 W 8 16 3,4 / 3,8 GHz 3,9 GHz 16 MB 439 Euro
RYZEN 7 1700 65 W 8 16 3,0 / 3,7 GHz 3,75 GHz 16 MB 359 Euro

Kurzum: Der Ryzen 7 1700 hat im Vergleich zum 1700X und 1800X einen deutlich geringeren Grundtakt und weist dafür eine TDP von gerade einmal 65 W auf.

AMD wird seine Prozessoren sicherlich vorab selektieren, ist die Ausbeute aber gut, erhalten üblicherweise auch bessere CPUs eine niedrige Klassifizierung. Je nach CPU-Güte kann also eine deutlich höhere Taktfrequenz drin sein - allerdings, verbunden mit einer Spannungserhöhung, welche unweigerlich die TDP mit erhöht. In unserem Overclocking-Test haben wir probiert, die 4-GHz-Marke zu knacken, die sicherlich nicht jeder Ryzen 7 1700 schaffen dürfte. Und tatsächlich konnten wir den Takt von 4 GHz auf allen acht Kernen erreichen, auch wenn wir dazu die VCore auf 1,417 Volt kräftig anheben mussten:

Insofern: Auch ein Ryzen 7 1700 kann mit ganz viel Glück auf 4 GHz übertaktet werden und kommt dann in die Gefilde des 1800X - bei einem nahezu unschlagbaren Preis. Im Vergleich zu unseren anderen Ryzen-Modellen ließ sich der Ryzen 7 1700 sogar am besten übertakten. Einen ausführlichen Blick auf die neue Ryzen-Architektur von AMD haben wir im Artikel zum Ryzen 7 1800X geworfen.