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Etwas heikel kann oftmals die Lane-Verteilung sein und gerade die 24 frei verteilbaren PCIe-5.0-Lanes mit Ryzen 7000/9000 sind sehr schnell aufgebraucht, sodass es schnell zum Lane-Sharing kommt. Gerade auch deswegen, da AMD bei den X870(E)-Mainboards den USB4-Controller zwingend vorschreibt, der bereits vier CPU-Lanes für sich beansprucht, ist das Thema Lane-Sharing mit einem X870(E)-Mainboard leider umso mehr gängig. Auch wenn MSI einige gute Beispiele der freien Entscheidung über die vier Lanes für den USB4-Controller bietet, so trifft dies leider nicht auf das MPG X870E CARBON WIFI zu. So sind vier CPU-Lanes generell für den ASM4242-USB4-Controller fest reserviert. Somit bleiben noch 20 PCIe-5.0-Lanes übrig.
Da der oberste M.2-Anschluss vier Lanes für sich alleine zugesprochen bekommt, ist somit klar, dass die 16 dGPU-Lanes aufgeteilt werden müssen, wenn alle Anschlüsse genutzt werden möchten. Nur dann, wenn der zweite PCIe-5.0-Steckplatz und der M.2_2-Anschluss frei bleiben, bekommt die unterstützende Grafikkarte die 16 Lanes zugeteilt. Wenn der zweite PEG-Slot und/oder der M.2_2-Anschluss genutzt werden, bekommt die dedizierte Grafikkarte nur noch acht Lanes. Die unten stehenden Tabellen verdeutlichen die Lane-Sharing-Thematik.
Mechanisch | elektrische Anbindung (über) |
---|---|
- | - |
PCIe 5.0/4.0 x16 | PCIe 5.0 x16/x8 (Ryzen 7000/9000) PCIe 4.0 x8 (Ryzen 8700/8600/8400) PCIe 4.0 x4 (Ryzen 8500/8300) |
- | - |
- | - |
- | - |
PCIe 5.0/4.0 x16 | PCIe 5.0 x4 (Ryzen 7000/9000) |
PCIe 4.0 x16 | PCIe 4.0 x4 (X870E) |
Anschluss/Konfiguration | 1 | 2 | 3 | 4 |
---|---|---|---|---|
PCIe 5.0 x16 (1) | x16 | x8 | x8 | x8 |
PCIe 5.0 x16 (2) | - | x4 | - | x4 |
M.2_2 | - | - | x4 | x4 |
Anschluss | elektrische Anbindung (über) |
---|---|
M.2_1 (ganz oben) | PCIe 5.0/4.0 x4 (CPU) *1 |
M.2_2 (zweite von oben) | PCIe 5.0 x4 (nur Ryzen 7000/9000, shared) *2 |
M.2_3 (zweite von unten) | PCIe 4.0 x4 (X870E) |
M.2_4 (ganz unten) | PCIe 4.0 x4 (X870E) |
*1: Der PCIe-5.0-Mode ist nur mit Ryzen 7000/9000 möglich. Mit Ryzen 8000 geht es bis zum PCIe-4.0-Mode hinauf. *2: Die vier Lanes kommen von den 16 dGPU-Lanes. Ist der M.2_2-Anschluss belegt, arbeitet die dGPU maximal mit PCIe 4.0/5.0 x8. Mit Ryzen 8000 kann der M.2_2-Anschluss generell nicht genutzt werden. |
Möchte der Anwender daher dem Lane-Sharing gänzlich aus dem Weg gehen, müssen der zweite PEG- und der M.2_2-Anschluss frei bleiben. Egal, ob in dem Sockel AM5 ein Ryzen 7000/9000- oder 8000-Prozessor steckt, in jedem Fall sind die M.2_3- und M.2_4-Anschlüsse verwendbar, denn diese beiden werden vom X870E-Chipsatz bis jeweils PCIe 4.0 x4 angesprochen.
Unten am PCB-Rand hat MSI dem MPG X870E CARBON WIFI je einen Power- und Reset-Button spendiert, die sonst eher in der kostenintensiveren MEG-Reihe anzutreffen sind. Mit dem rechts befindlichen LED-Switch kann der Anwender die RGB-Beleuchtung mit einer Fingerbewegung deaktivieren.
Sollen auch (weiterhin) SATA-Geräte angeschlossen werden, bringt das MPG X870E CARBON WIFI vier SATA-6GBit/s-Buchsen mit, die mit Full-Speed über den X870E-Chipsatz ans Werk gehen können. Links daneben gibt es zwei USB-3.2-Gen1-Header, die in bis zu vier Buchsen münzen und ebenfalls direkt mit dem Chipsatz kommunizieren.
2x USB 3.2 Gen2 (X870E) | 2x USB 3.2 Gen2 (CPU) | 2x USB 3.2 Gen2 (CPU) | Flash-BIOS- u. Clear-CMOS-Button | Smart-Button | 2,5 GBit/s-LAN (RTL8125BG) | 5 GBit/s-LAN (RTL8126) | WLAN-Modul (MediaTek) | 2x 3,5 mm Klinke 1x TOSLink |
HDMI 2.1 | 1x USB4 (DisplayPort) (ASM4242) | 1x USB4 (DisplayPort) (ASM4242) | 1x USB 3.2 Gen2 (Typ-C, X870E) | ----- | 2x USB 3.2 Gen2 (RTS5420) | 2x USB 3.2 Gen2 (RTS5420) |
Ganz klar hat MSI das I/O-Panel üppig bestückt und kaum Freiraum übrig gelassen. Werden die beiden USB4-Ports - die übrigens auch als DisplayPort-1.4-Grafikausgänge verwendet werden können - hinzugezählt, bietet das MPG X870E CARBON WIFI satte 13 USB-Anschlüsse. Abzüglich der beiden USB4-Ports, arbeiten die übrigen elf Stück mit dem USB-3.2-Gen2-Standard. Drei Stück hängen direkt am Chipsatz (darunter auch der BIOS-Flash-Port) und um jeweils vier Stück kümmert sich der AM5-Prozessor und der RTS5420-Hub von Realtek.
Zu den Grafikausgängen gesellt sich noch einmal HDMI 2.1 und der Netzwerk-Bereich wird von je einem 2,5- und 5-GBit/s-RJ45-Port sowie einem WiFi-7-Modul anständig abgedeckt. Es sind jedoch auch drei physische Buttons vertreten: Flash-BIOS, Clear-CMOS und Smart. Für den Anschluss von Audio-Equipment stehen zwei 3,5-mm-Klinke (in und out) sowie ein optischer Digitalausgang bereit.
Weniger üppig bestückt ist der abgeschirmte Audio-Bereich. Mit dem ALC4080 hat MSI einen passenden Audio-Codec ausgewählt, jedoch sind nur drei Audio-Kondensatoren anwesend.
Das Gesamtlayout des MSI MPG X870E CARBON WIFI weiß zu überzeugen. MSI hat die ATX-Platine gut durchgedacht designt. Selbst die BIOS-Batterie ist im Notfall erreichbar und befindet sich weiter unten auf dem PCB. Da die zusätzliche Kühlung wichtig ist, bringt die Platine je einen 4-Pin-CPU-FAN-, AIO-Pump- sowie fünf System-FAN-Header mit, die allesamt natürlich gesteuert werden können.