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Grafikkarten

PowerColor Radeon RX Vega 56 Nano Edition im Kurztest

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Vor fast genau einem Jahr konnten wir einen ersten Test der Radeon RX Vega 64 und Vega 56 präsentieren. Seither ist viel geschehen, vor allem haben die Preise der Vega-Karten eine Achterbahnfahrt hinter sich, welche inzwischen ihr Ende gefunden hat. Es gab einige Custom-Designs der Boardpartner von AMD, aber erst im Sommer 2018 stellte PowerColor die Radeon RX Vega 56 Nano Edition vor, welche wir uns nun in einem Kurztest anschauen wollen.

Die Vega-Architektur sollte für AMD der große Wurf werden. Letztendlich konnte sie diese Erwartungen nicht erfüllen, auch wenn AMD zehnmal mehr Vega-Karten als Fiji-Karten verkauft haben will. Die Schwierigkeiten der Vega-Generation sind vielschichtig. Zunächst einmal konnten die eigenen Leistungsziele womöglich aufgrund einer geänderten internen Ausrichtung nicht erreicht werden. Der Mining-Boom sorgte durch die hohe Nachfrage für extreme Preise und machte die Karten damit für Spieler über neun Monate hinweg unbrauchbar.

Neben den bereits getesteten Varianten in Form der ASUS ROG Strix Radeon RX Vega 64 OC Edition und Sapphire Nitro+ Radeon RX Vega 64 haben wir uns schon die PowerColor Radeon RX Vega 56 Red Devil angeschaut. Mit der Caseking KingMod Radeon RX Vega 56 haben wir auch eine Karte mit Custom-Wasserkühlung auf Herz und Nieren geprüft. Auf besonderes Interesse stößt noch immer unser Undervolting-Test, der vor allem bei der Radeon RX Vega 56 das Potential der Karte aufzeigen kann. Das die PowerColor Radeon RX Vega 56 Nano Edition eben auf dem kleineren Vega-Ausbau beruht, dürfte daher kein Zufall sein.

Nun aber zur PowerColor die Radeon RX Vega 56 Nano Edition. Da AMD zwar zum Start der Vega-Generation eine solche Karte in Aussicht stellte, diese aber über Monate wieder in der Versenkung verschwand, hat sich offenbar PowerColor dazu entschieden, ein solches Modell zu entwickeln. Kurz vor der Computex wurde diese vorgestellt und AMD unterstützt ein solches Modell durch umfangreiches Marketing.

Die technischen Daten der PowerColor Radeon RX Vega 56 Nano Edition in der Übersicht
Modell: PowerColor Radeon RX Vega 56 Nano Edition
Straßenpreis: 449 Euro
Technische Daten
GPU:Vega 10
Fertigung: 14 nm
Transistoren: 12,5 Milliarden
GPU-Takt (Basis): 1.156 MHz
GPU-Takt (Boost):  1.471 MHz

Speichertakt:

800 MHz
Speichertyp:  HBM2
Speichergröße:  8 GB
Speicherinterface:  2.048 Bit
Bandbreite:  410 GB/s
DirectX-Version:  12
Shadereinheiten:  3.584
Textureinheiten:  224
ROPs:  64
Typische Boardpower:  210 W
SLI/CrossFire  CrossFire

Zunächst einmal bleibt festzuhalten, dass sich eine PowerColor Radeon RX Vega 56 Nano Edition wie jede andere Radeon RX Vega 56 darstellt. Dazu gehören die 3.584 Shadereinheiten, organisiert in 56 Compute Units, 224 Textureinheiten und 64 ROPs. Die 8 GB HBM2 sind über ein 2.048 Bit breites Speicherinterface angebunden und erreichen bei einem Takt von 800 MHz eine Speicherbandbreite von 410 GB/s. Die GPU selbst hat einen Basistakt von 1.156 MHz und soll per Boost auf mindestens 1.471 MHz kommen.

Viele Modelle der Vega-Karten verfügten über einen BIOS-Switch, der zwischen verschiedenen Profilen wechseln lässt. Dies ist bei der PowerColor Radeon RX Vega 56 Nano Edition nicht der Fall. Wenn die Karte also auf Leistung oder Lautstärke getrimmt werden soll, muss dies über Software(Profile) geschehen.

Der Boosttakt ist auch gleich ein gutes Stichwort, denn bevor wir zur Betrachtung der Karte und den Benchmarks kommen, schauen wir uns die Boost-Taktraten unter Last an.

Gegenüberstellung von Temperatur und Takt
Spiel Temperatur Takt
Call of Duty: WWII 82 °C 1.298 MHz
Dirt 4 81 °C 1.383 MHz
Mittelerde 82 °C 1.347 MHz
Playerunkown's Battlegrounds 82 °C 1.383 MHz
Project CARS 2 82 °C 1.401 MHz
Assassins Creed: Origins 82 °C 1.347 MHz
Star Wars Battlefront II 82 °C 1.298 MHz
Wolfenstein 2: The new Colossus 82 °C 1.401 MHz
Destiny 2 81 °C 1.298 MHz

Wie die ersten Messungen zeigen, erreicht die PowerColor Radeon RX Vega 56 Nano Edition unter Dauerlast meist zwar noch die Basistaktraten, von den Boost-Takraten kann ohne Eingriff in die Lüfterkurve gar nicht die Rede sein. Daher werden wir uns nach den Standard-Benchmarks, auch noch eine Optimierung der Karte anschauen, denn in Abhängigkeit mit der Lüfterdrehzahl von 2.000 Umdrehungen pro Minute und der GPU-Temperatur von 82 °C bietet die Karte noch Optimierungspotenzial.