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Drei Modelle der GeForce GTX 1060 von ASUS, EVGA und Inno3D im Test

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Nach einer kurzen Unterbrechung durch die AMD Radeon RX 470 und Radeon RX 460 machen wir weiter mit dem nächsten Schwung verschiedener Custom-Modelle zur NVIDIA GeForce GTX 1060. Während die Eigenlösungen der AMD-Partner teilweise noch immer auf sich warten lassen, ist man bei der Konkurrenz deutlich weiter. Hier gibt es schon seit dem Start neben der Founders Edition als Referenzversion zahlreiche Modelle mit eigenem Kühlsystem, höheren Taktraten und einem überarbeiteten Platinen-Layout. Nach unserem Test zur Gigabyte GeForce GTX 1060 G1 Gaming, Inno3D iChill GeForce GTX 1060 X3 und zur ZOTAC GeForce GTX 1060 Edition, haben uns nun weitere Modelle aus dem Hause ASUS und EVGA erreicht – auch Inno3D schickte uns ein zusätzliches Modell.

Update: Wie uns EVGA mitteilte, hat man für seine GeForce GTX 1060 SC Gaming ein neues BIOS zur Verfügung gestellt, das die Lüfter im Leerlauf ebenfalls abschaltet und die Karte somit lautlos kühlt. Wir haben den Artikel entsprechend überarbeitet. Das Update soll bereits auf allen Verkaufskarten aufgespielt sein.

Mit der Gigabyte GeForce GTX 1060 G1 Gaming, der Inno3D iChill GeForce GTX 1060 X3 und der ZOTAC GeForce GTX 1060 AMP! Edition haben wir uns bereits wenige Tage nach dem Verkaufsstart der NVIDIA GeForce GTX 1060 die ersten Modelle abseits der Founders Edition angesehen. In der Zwischenzeit erreichten uns drei weitere Vertreter von ASUS, EVGA und Inno3D. Auch sie können teilweise mit einem überarbeiteten PCB aufwarten, sind höher als die NVIDIA-Vorlage getaktet und besitzen obendrein ein eigenes Kühlsystem, welches im Vergleich zur Founders Edition deutlich leiser arbeiten und die GP106-GPU kühler halten soll. In diesem Artikel widmen wir uns der ASUS ROG Strix GeForce GTX 1060 OC, der Inno3D GeForce GTX 1060 Gaming OC und der EVGA GeForce GTX 1060 SC Gaming.

Die drei Testkarten:

Alle drei Modelle liegen im Preisbereich von rund 290 bis 350 Euro und sind damit teilweise günstiger als die Founders Edition von NVIDIA, welche im Gegensatz zu den größeren Schwestermodellen nur noch direkt über die Grafikschmiede und nicht mehr über die Partner vertrieben wird. Dafür sind die Custom-Modelle schon direkt zum Markstart der Mittelklasse-Grafikkarte erhältlich und nicht erst ein paar Tage danach.

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Die Pascal-Architektur

Wie gewohnt setzt NVIDIA für seine gehobene Mittelklasse auf einen leicht abgespeckten Grafikprozessor gegeüber der GeForce GTX 1070 oder gar GTX 1080. Das spart Kosten, aber auch Abwärme und Leistungsaufnahme ein. Der Chip ist mit einer Fläche von rund 200 mm² deutlich kleiner als die beiden Topmodelle und mit rund 4,4 Milliarden Schalteinheiten nicht ganz so komplex. Trotzdem können sich die Leistungsdaten sehen lassen – vor allem wenn man sie mit denen der Vorgänger-Generation vergleicht. Statt den 1.024 Shadereinheiten gibt es nun 1.280 Rechenwerke. Sie verteilen sie architekturtypisch auf zwei Graphics Processing Cluster mit zehn Streaming Multiprozessoren. Jeder dieser SMM zählt 128 ALUs sowie jeweils acht Textureinheiten. In der Summe stehen der NVIDIA GeForce GTX 1060 so 1.280 Shader- und 80 Textureinheiten bereit. Beim Speicherinterface hat NVIDIA im Vergleich zur größeren GP104-GPU ebenfalls zum Rotstift gegriffen und einen 64-Bit-Controller gestrichen. Zur Verfügung stehen nur noch drei Speichercontroller und damit ein 192 Bit breites Interface. Daran angeschlossen sind insgesamt 48 Rasterendstufen sowie schnelle GDDR5-Chips, die zumindest zum Start der GTX 1060 üppige 6 GB fassen. Beim Vorgänger-Modell war bereits bei 4 GB Schluss. 

Alle Details zur neuen Pascal-Architektur haben wir bereits in unserem Launch-Artikel zur NVIDIA GeForce GTX 1080 in einem großen XXL-Artikel aufgezeigt. Die wichtigsten Änderungen zwischen der GP106- und GP104-GPU kann man zudem im Artikel der Founders Edition der NVIDIA GeForce GTX 1060 nachlesen.

Die technischen Daten im Überblick
Modell NVIDIA GeForce GTX 1060 Founders Edition ASUS ROG Strix GeForce GTX 1060 OC EVGA GeForcce GTX 1060 SC Gaming Inno3D GeForce GTX 1060 Gaming OC
Straßenpreis 319 Euro ab 349 Euro ab 289 Euro  ab 319 Euro
Homepage www.nvidia.de www.asus.com www.evga.com  www.inno3d.com
Technische Daten
GPU Pascal (GP106) Pascal (GP106) Pascal (GP106) Pascal (GP106)
Fertigung 16 nm 16 nm 16 nm  16 nm 
Transistoren 4,4 Milliarden 4,4 Milliarden 4,4 Milliarden  4,4 Milliarden 
GPU-Takt (Base Clock) 1.506 MHz 1.646 MHz 1.607 MHz 1.569 MHz 
GPU-Takt (Boost Clock) 1.708 MHz 1.874 MHz 1.835 MHz  1.785 MHz 
Speichertakt 2.002 MHz 2.052 MHz 2.002 MHz  2.052 MHz 
Speichertyp GDDR5 GDDR5 GDDR5  GDDR5 
Speichergröße 6 GB 6 GB 6 GB  6 GB 
Speicherinterface 192 Bit 192 Bit 192 Bit  192 Bit 
Speicherbandbreite 192,2 GB/s 197,0 GB/s 192,2 GB/s  197,0 GB/s 
DirectX-Version 12 12 12  12 
Shadereinheiten 1.280 1.280 1.280  1.280 
Textureinheiten 80 80 80  80 
ROPs 48 48 48  48 
SLI/CrossFire - -

Im Gegensatz zur Founders Edition machen alle drei Testkarten mit höheren Taktraten auf sich aufmerksam. Während sich die NVIDIA-Vorlage mit einer Geschwindigkeit von 1.506/1.708/2.002 MHz ans Werk macht, arbeitet die ASUS ROG Strix GeForce GTX 1060 OC mit 1.646/1.874/2.052 MHz am schnellsten. Die langsamste Version ist mit 1.569/1.785/2.052 MHz unterwegs. Das muss jedoch nicht zwangsläufig auch für die Praxis gelten. Wie unsere bisherigen Artikel gezeigt haben, hängen die tatsächlich anliegenden Taktraten von der Kühlung der Grafikkarte ab. Selbst ein eigentlich niedriger getaktetes Modell kann theoretisch schneller sein.