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Bevor man den Kauf eines Ryzen-Threadripper-Prozessor ins Auge fassen kann, sollte man sich ein paar Gedanken machen, was mit den Zen-5-Kernen und den I/O-Funktionen der Plattform so anzufangen ist.
- Die aktuellen Desktop-Prozessoren bieten 16 (AMD) bzw. 24 (Intel) Kerne, was in den allermeisten Fällen für die meisten Anwendungsbereiche mehr als ausreichend ist. Für Spiele kann aktuell diskutiert werden, ob zwölf anstatt acht Kerne inzwischen sinnvoll sind.
- Die Ryzen-Threadripper-Plattform bietet einerseits die Option möglichst viele CPU-Kerne zum Einsatz zu bringen, aber auch die Speicherbandbreite und Anzahl der PCI-Express-Lanes kann eine entscheidende Rolle spielen und je nach Anwendungsbereich können dann selbst 12 Kerne ausreichend sein.
- Wozu benötige ich die Vielzahl an PCI-Express-Lanes? Wozu können die Speicherbandbreite und der mögliche Speicherausbau von bis zu 1 TB interessant sein?
Sollte der potentielle Käufer sich hier zumindest in einem Punkt wiederfinden, kommt noch der Preis hinzu. Schon die Anschaffung des Ryzen-Threadripper-9000-Prozessors als solches kann eine Hürde sein. Der Ryzen Threadripper 9980X mit 64 Kernen kostet 5.030 Euro, das 32-Kern-Modell mit 2.500 Euro genau die Hälfte. In der Workstation-Serie geht es mit dem Ryzen Threadripper PRO 9995WX bis auf 11.680 Euro.
Das sTRX50-Mainboard wie das ASUS Pro WS TRX50-Sage WIFI ist da mit rund 700 Euro vergleichsweise günstig. Ein T5-Neo-Kit von G.Skill mit 128 GB (DDR5-6400, CL32-39-39-102) kostet 900 Euro. Mit den Preisen und Möglichkeiten früherer HEDT-Plattformen hat dies nur noch wenig zu tun.
Sieht man vom Preis aber ab, ist die gebotene Leistung enorm. Selbst im Vergleich zu den Ryzen-Threadripper-7000-Prozessoren steigt die Leistung in der Single- und Multi-Threaded-Leistung in einem guten Maße an. Vergleicht man die nun neuen Ryzen-Threadripper-9000-Prozessoren mit älteren Plattformen (was uns nicht mehr möglich war), dann dürfte der Vorsprung noch deutlicher ausfallen. Dies macht die neuen Modelle im Workstation-Bereich quasi alternativlos. Intel wird hier mit 56 Kernen kaum mithalten können – schon gar nicht mit den bis zu 96 Kernen der WS-Serie.
Abstriche muss man sicherlich bei der Spiele-Leistung machen, wenngleich auch dies im GPU-Limit besser aussieht, als wir dies hier aufgrund der Testmethodik dargestellt haben.
Bei 350 W sind die Ryzen-Threadripper-9000-Prozessoren zudem extrem effizient. Natürlich sind 350 W deutlich mehr als bei den Desktop-Prozessoren, dafür bieten die Ryzen-Threadripper-Modelle bei 32 oder gar 64 aber auch die zwei- bis vierfache MT-Leistung. Die Kühlung ist bei 350 W noch vergleichsweise einfach möglich. Mit PBO steigt die MT-Leistung noch um ein paar Prozente an, dies steht aber in keinem Verhältnis zur höheren Leistungsaufnahme. Zudem wird bei bis zu 750 W auch die Kühlung zu einer Herausforderung.
Mit den Ryzen-Threadripper-9000-Prozessoren eilt AMD dem Konkurrenten Intel wieder einmal davon. Wer die entsprechenden Anforderungen an den Prozessor oder die Plattform hat, der findet hier die richtige Hardware-Basis. Wie sinnvoll dies für den Privatanwender ist, steht auf einem anderen Blatt.
- sehr hohe Multithreaded-Leistung
- gute Single-Threaded-Leistung
- bei 350 W extrem effizient
- hohe Speicherbandbreite
- 80 PCIe-5.0-Lanes für die Plattform
- hohe Idle-Leistungsaufnahme
- nur mäßige Spiele-Leistung
- insgesamt hohe Plattformkosten
- hohe Multithreaded-Leistung
- gute Single-Threaded-Leistung
- bei 350 W sehr effizient
- hohe Speicherbandbreite
- 80 PCIe-5.0-Lanes für die Plattform
- hohe Idle-Leistungsaufnahme
- nur mäßige Spiele-Leistung
- insgesamt hohe Plattformkosten