TEST

MSI GE66 Raider 10UG im Test

Ein leistungsfähiges RGB-Notebook mit RTX 30 - Display, Software, Kühlung und Laufzeit

Portrait des Authors


Display

Werbung

Keine großen Änderungen gibt es bei den Display-Optionen. Auch die Neuauflage des MSI GE66 Raider mit GeForce-RTX-30-Grafik gibt es mit drei verschiedenen Display-Typen. Einmal wie bei unserem Testmuster mit nativer Full-HD-Auflösung und 240 Hz, einmal mit identischer Auflösung aber 300 Hz und einmal mit hochauflösendem UHD-Panel und 3.840 x 2.160 statt 1.920 x 1.080 Bildpunkten. 

Dabei kommt stets ein blickwinkelstabiles IPS-Panel aus dem Hause Sharp zum Einsatz, das sich mit einem Kontrastverhältnis von 952:1 als durchaus kontrastreich erweist, in der Praxis jedoch leuchtstärker sein könnte. Während unserer Tests erreichen wir in der Spitze nur etwa 275 cd/m², womit der 15-Zöller für sehr helle Umgebungen und den Außeneinsatz nur bedingt zu empfehlen ist. Dafür hätte es mindestens 300 cd/m² gebraucht. Immerhin gibt es dank matter Oberfläche keinerlei störende Spiegelungen. Zwischen dem hellsten und dunkelsten Wert liegen etwa 31 cd/m², womit das Display eine Homogenität von knapp unter 89 % erreicht. 

Während viele Gaming-Notebooks dieser Preis- und Leistungsklasse in der Regel mit einem starken Blaustich und viel zu kühlen Farben auffallen, sieht die Farbwiedergabe beim MSI GE66 Raider 10UH-261 deutlich besser aus. Im Schnitt haben wir 6.805 K ermittelt, was leicht über dem Optimalwert von 6.500 K liegt. Damit müssen eigentlich nur absolute Profis nachjustieren, fürs Gaming sind die Werte sehr gut.

Die Software-Ausstattung

Wieder einmal mehr positiv hervorzuheben ist die Software-Ausstattung. Beim GE66 Raider 10UG-261 hat man nämlich nicht nur eine äußerst saubere Installation von Windows 10 mit Verzicht auf unnötige Demoversionen oder gar Bloatware vorgenommen, sondern mit dem MSI Dragon Center außerdem ein sehr umfangreiches Software-Tool installiert. Dieses dient als zentrale Anlaufstelle für alle wichtigen Einstellungen. 

So lassen sich neben den Temperaturwerten des Intel Core i7-10870H und der NVIDIA GeForce RTX 3070 auch deren Auslastung auslesen – genau wie von SSD und Arbeitsspeicher. Ebenso überwacht werden kann die Netzwerkaktivität oder die Lüftergeschwindigkeiten der Kühlung. Wie üblich lassen sich einzelne Programme und Spiele direkt über das MSI Dragon Center bequem mit nur wenigen Klicks starten. 

Darüber hinaus können der Leistungsmodus und sogar die Farbtemperaturen des Displays geändert, die Windows-Taste abgeschaltet oder die Webcam deaktiviert werden. Die Mystic-Light-Beleuchtung der RGB-Tastatur sowie der Leuchtstreifen an der Vorderkante des Notebooks werden ebenfalls über das MSI Dragon Center konfiguriert. Eine Kopplung über ein Android-Gerät ist möglich, womit sich die Einstellungen bequem vom Smartphone aus und ohne eines Programmwechsels am Notebook durchführen lassen.

Temperaturen

Probleme bei der Kühlung gibt es beim MSI GE66 Raider auch in der neuesten Modellgeneration keine, was natürlich daran liegt, dass die Bauhöhe mit etwas über 23 mm dicker ausfällt. In unseren Tests erreicht der Intel Core i7-10870H eine Höchsttemperatur von 82 °C, die NVIDIA GeForce RTX 3070 bleibt mit 71 °C ein gutes Stück kühler. Sowohl CPU als auch GPU können ihre maximale Leistung durchgehend abrufen. Im Worstcase arbeiten die beiden Komponenten mit 3,9 GHz, bzw. 1.335 MHz.

Wirklich bemerkbar machen sich die Temperaturen an der Oberfläche nicht. Hier haben wir unter Volllast einen Spitzenwert von gerade einmal 38,1 °C gemessen, was wie so häufig im zweiten Quadranten an der Unterseite und damit genau dort liegt, wo die Kühlung von Prozessor und Grafikkarten zusammenkommt. Insgesamt wird der 15-Zöller im Bereich der Tastatur etwas wärmer als an der Unterseite, was untypisch ist. Sonderlich groß fallen die durchschnittlichen Temperaturen mit 28,8 zu 27,2 °C jedoch nicht aus. Die Höchstwerte liegen im Tastaturbett bei nur 33,7 °C. Im normalen Office-Betrieb, wenn Hardware und Kühlung weniger gefordert sind, fallen diese auf 34,8 °C zurück, die Durchschnittstemperaturen erreichen lediglich 28,5 und 28,9 °C. 

Schon mit Standard-Einstellungen erweist sich das MSI GE66 Raider 10UG-261 als erfreulich laufruhig. Zwar könnte der Idle-Wert mit 36,9 dB(A) besser sein, dafür dreht die Kühlung unter Last nicht ganz so stark auf, wie bei anderen aktuellen High-End-Notebooks. In unseren Tests haben wir im Spielebetrieb gerade einmal 44,9 dB(A) gemessen, im absoluten Worstcase nur 45,8 dB(A). Andere Gaming-Boliden drehen teilweise auf deutlich über 50 dB(A) auf. Damit bleibt der Gaming-Bolide nicht nur im Konkurrenz-Vergleich laufruhiger, sondern schneidet außerdem im Generationsvergleich besser ab. Die Effizienz der neuen GeForce-RTX-30-Grafikkarte ist hervorragend.

Akku

Für unterwegs ist im MSI GE66 Raider 10UG ein 99,9 Wh starker Akku integriert. Er schafft es, das Notebook bis zu 487 Minuten lang mit Strom zu versorgen, was in etwa 8,1 Stunden Laufzeit entspricht. Das ist für ein Gerät dieser Preis- und Leistungsklasse keiner schlechter Wert. Wird jedoch gespielt und damit die Hardware stärker belastet, dann sinken die Laufzeiten deutlich. Dann geht dem Stromspeicher schon nach 173 Minuten und damit nach nicht ganz drei Stunden die Puste aus. Doch auch hier zeigt sich im Generationsvergleich dank der neuen Ampere-Grafik eine deutliche Steigerung. Beim Vorjahresmodell mit Core i9 und GeForce RTX 2070 Super war schon nach knapp einer Stunde Schluss.

Wieder voll einsatzbereit ist der Akku nach etwa anderthalb Stunden. Aufgeladen wird er über den proprietären Anschluss mithilfe eines externen 230-W-Netzteils. Dann genehmigt sich der 15-Zöller im normalen Office-Betrieb etwa 16,7 W, im Spielebetrieb werden bis zu 203,8 W aus der Steckdose gezogen. Viel höher steigt der Stromhunger dann jedoch nicht. Im Worstcase-Szenario, das wir gewohnt mittels Prime95 und Furmark simulieren, liegt der Maximalwert mit bis zu 206 W nur unwesentlich darüber.