TEST

Huawei MateBook X Pro im Test

Edles Ultrabook mit hervorragendem Display - Display, Software, Kühlung und Laufzeit

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Display

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Ein echtes Highlight des Huawei MateBook X Pro ist das Display. Dieses schneidet in vielen Testkriterien besser ab, als vom Hersteller eigentlich angegeben. Während Huawei etwa 450 Nits verspricht, haben wir bei maximaler Helligkeit in der Spitze deutlich über 500 cd/m² gemessen, womit ein Arbeiten in sehr hellen Umgebungen oder unter direkter Sonneneinstrahlung problemlos möglich ist. Etwas störend ist nur die Tatsache, dass der Bildschirm nicht entspiegelt ist. 

Dank einer nativen Auflösung von 3.000 x 2.000 Bildpunkten und dem 3:2-Format bei 13,9 Zoll ist das Display gestochen scharf und erreicht eine hohe Pixeldichte von 260 ppi. Dabei fallen die Bildschirmränder mit 4,4 mm äußert klein aus. Ein Nachkalibrieren der Farbtreue ist selbst für Profis nicht erforderlich, denn in unseren Tests haben wir durchschnittlich etwa 6.563 K ermittelt, was fast punktgenau dem Optimalwert entspricht. Das Kontrastverhältnis ist mit 1.666:1 sehr gut, die Homogenität der Ausleuchtung mit knapp unter 90 % ebenfalls. Zwischen dem hellsten und dunkelsten Wert liegen etwa 52 cd/m².

Huawei setzt auf ein blickwinkelstabiles LTPS-Panel, das sogar eine Touchfunktion bietet und damit die Eingabe per Fingertab oder gar über einen entsprechenden Pen ermöglicht.

Die Software-Ausstattung

Wie schon bei der Budget-Variante von Honor, dem MagicBook D14, dient auch beim Flaggschiff-Modell der PC Manager als zentrale Anlaufstelle für alle wichtigen Systemparameter des Notebooks. Im Vergleich zu vielen anderen Hersteller-Lösungen fällt der Umfang jedoch sehr gering aus, gerade MSI oder Gigabyte geben ihren Geräten deutlich mächtigere Tools mit auf den Weg. Immerhin können über ihn etwaige Treiber-Updates mit nur wenigen Klicks schnell und einfach eingespielt, oder einige Details zur CPU- und Speichernutzung in Erfahrung gebracht werden.

Wer ein Honor-Smartphone sein Eigen nennt, kann beide Geräte über HuaweiShare koppeln und das Smartphone so über das Notebook fernsteuern. Bilder können per Drag-and-Drop ausgetauscht oder Text-Nachrichten direkt über Notebook verschickt werden. Auf dieses Feature weist man sehr prominent über einen Aufkleber direkt auf dem Topcase hin.

Temperaturen

Mit einer Bauhöhe von nur 14,6 mm bleibt für die Kühlung der Hardware nicht viel Platz übrig. Trotzdem gibt es keine Probleme bei der Kühlung. Der Intel Core i7-10510U erreicht in unseren Tests 81 °C, während die dedizierte NVIDIA GeForce MX250 mit 80 °C nur geringfügig kühler bleibt. Seinen Basis-Takt von 1,8 GHz erreicht die Comet-Lake-U-CPU im Worstcase-Szenario, das wir gewohnt mit Prime95 und Furmark simulieren, dann jedoch nicht. Der Takt fällt auf bis zu 900 MHz ab, die GeForce-Grafik drosselt auf bis zu 645 MHz. Damit wird Leistung verschenkt, wobei sich ähnliches auch bei der Konkurrenz zeigt, wie beispielsweise dem Dell XPS 13 9300

Dafür machen sich die hohen Temperaturen im Inneren an der Oberfläche kaum bemerkbar. In der Spitze erreicht das Huawei MateBook X Pro bis zu 36,3 °C, was wie so häufig im zweiten Quadranten an der Unterseite liegt und damit genau dort, wo die Kühlung von Prozessor und Grafikkarte zusammenkommt. Im Schnitt wird der 14-Zöller an der Unterseite minimal wärmer als im Bereich der Tastatur. Durchschnittlich haben wir 31,8 und 31,1 °C gemessen. Im normalen Windows-Betrieb liegen die Werte mit 27,1 und 25,8 °C ein gutes Stück darunter, womit sich das Metallgehäuse schnell wieder abkühlt, bzw. sich mit um den Abtransport der Abwärme kümmert. 

Trotz der hohen Temperaturen im Inneren bleibt das Huawei MateBook X Pro (2020) teilweise sehr leise. Im normalen Office-Betrieb schalten sich die Lüfter nämlich bis zum Erreichen eines bestimmten Temperatur-Levels komplett ab, womit das Ultrabook passiv und damit völlig lautlos auf Temperatur gehalten wird. Werden Prozessor und Grafikkarte jedoch belastet, schaltet sich die Kühlung hinzu und kann unter Last einen Geräuschpegel von bis zu 50,4 dB(A) erreichen. Verglichen mit der Konkurrenz, wie beispielsweise dem Dell XPS 13 9300 aus unserem letzten Test hat das Huawei-Gerät also etwas das Nachsehen. 

Akku

Dank des sparsamen Intel Core i7-10510U und der Tatsache, dass sich die dedizierte NVIDIA GeForce MX250 bei Nichtgebrauch automatisch abschaltet, können sich die Laufzeiten des neuen Huawei MateBook X Pro sehen lassen. Im normalen Office-Betrieb ging dem 14-Zöller erst nach 998 Minuten und damit nach deutlich über 16 Stunden Laufzeit die Puste aus. Damit liegt man sogar über dem Niveau des Microsoft Surface Laptop 3 oder dem Dell XPS 13. Unter Last sinken die Laufzeiten jedoch deutlich. Dann ist schon nach 240 Minuten und damit nach vier Stunden Schluss. Huawei setzt auf einen 55,7 Wh starken Akku, der nach etwa 2,5 Stunden wieder voll einsatzbereit ist und direkt über die Typ-C-Schnittstelle und ein externes 65-W-Netzteil geladen wird. Die Ladezeit ist damit vergleichsweise lang. 

Voll aufgeladen genehmigt sich das Huawei MateBook X Pro (2020) mit äußerst sparsamen 5,7 W, wobei der Stromhunger unter Last auf fast 62 W ansteigen kann und damit fast an die Leistungsgrenze des Netzteils kommt.