TEST

HP Omen X 17

Ein wahres Schlachtschiff mit GTX 1080 und i7-7820HK im Test

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Das HP Omen X 17 ist ein wahres Schlachtschiff – nicht nur wegen seiner gewaltigen Abmessungen, sondern vor allem auch wegen seiner Hardware. Im Inneren stecken ein übertaktungsfreudiger Intel Core i7-7820HK, eine leistungsfähige NVIDIA GeForce GTX 1080 und natürlich massig Speicher bis hin zu einem potenten SSD-RAID. Wie sich der 17-Zöller in der Praxis schlägt, das erfährt man in diesem Hardwareluxx-Artikel.

Noch vor wenigen Jahren hat sich HP dem Markt der Gaming-Notebooks eher verschlossen und das Feld größtenteils den anderen Herstellern wie ASUS, MSI, Alienware, Gigabyte oder auch den Systemdistributoren wie Schenker Technologies oder MIFCOM überlassen. Vor etwas mehr als zwei Jahren dann gründete man schließlich seine erste richtige Gaming-Marke und brachte die ersten Geräte der Omen-Reihe auf den Markt. Vor allem in den unteren Preisregionen drückte man kräftig aufs Gas: Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft brachte man 2016 ein solides Gaming-Notebook mit Intel Core i5 und NVIDIA GeForce GTX 1060 für unter 1.300 Euro auf den Markt – wir zückten damals anstandslos unseren Preis-Leistungs-Award.

Doch HP kann auch ganz anders, wie man mit dem Omen X zu beweisen versucht. Dabei handelt es sich um richtiges Schlachtschiff, das nicht nur ein gewaltiges Gewicht auf die Waage bringt und über riesige Abmessungen verfügt, sondern auch im Inneren mit dicker Hardware ausgerüstet ist. Zur Verfügung steht mit dem Intel Core i7-7820HK das Flaggschiff unter den Kaby-Lake-Prozessoren, das auf Wunsch auch gleich übertaktet und damit noch weiter beschleunigt werden kann. Für die 3D-Beschleunigung zeichnet sich mit der NVIDIA GeForce GTX 1080 ebenfalls das derzeitige Topmodell verantwortlich. Dazu gibt es satte 32 GB DDR4-Arbeitsspeicher und einen RAID-Verbund aus zwei schnellen PCI-Express-SSDs. Eine zusätzliche Festplatte als Datengrab für die eigene Spielesammlung darf natürlich ebenfalls nicht fehlen. Das Display misst 17,3 Zoll in seiner Diagonalen, löst mit gamerfreundlichen 1.920 x 1.080 Bildpunkten auf und zeichnet sich dank 144-Hz-Panel als besonders reaktionsschnell. Eine mechanische Tastatur samt RGB-Hintergrundbeleuchtung und ein hochwertiges Metall-Gehäuse sowie eine Vielzahl moderner Anschlüsse runden das Gesamtpaket weiter ab.

Das alles hat allerdings seinen Preis: Stolze 3.199 Euro werden für unser Testmodell ausgerufen. Das HP Omen X gibt es allerdings auch mit etwas günstigerer Ausstattung. Angefangen beim Intel Core i7-7700HQ, über die NVIDIA GeForce GTX 1070 bis hin zu einer einzelnen SSD/HDD-Kombo ohne RAID-Funktion und etwas langsamerem Display. Ab etwa 2.500 Euro fangen die Geräte der Omen-X-Familie an.

Ein richtiges Dickschiff

Wie bereits erwähnt, ist das HP Omen X 17 ein richtiges Schlachtschiff, was vor allem am Gewicht und den Ausmaßen liegt. Mit Abmessungen von 425 x 327,2 x 36,4 mm ist das Gerät ein richtiger Klopper, der eher als Desktop-Replacement als ein tragbares Notebook durchgehen würde. Dafür spricht zudem das Gewicht von rund 4,85 kg. Verglichen mit anderen Geräten der Konkurrenz wie beispielsweise dem MSI GT75VR ist es dünner, dafür schwerer. Damit eignet sich das HP Omen X 17 tatsächlich nur für Spieler, die ihren alten Desktop-Rechner in Rente schicken möchten. 

Die eigentliche Zielgruppe wird außerdem beim Design deutlich. HP setzt auf ein hochwertiges Aluminium-Gehäuse, dessen Bildschirmdeckel auffällig texturiert ist und im Betrieb rot beleuchtet wird. Das sorgt definitiv für Aufmerksamkeit auf der nächsten LAN-Party. Dabei setzt man auf das sogenannte Hinge-Forward-Design, womit die Scharniere nicht bündig zur Baseunit abschließen und das Notebook im Bereich hinter dem Bildschirm noch zusätzlichen Platz für sich beansprucht. Der Platz hinter dem Topcase und dem Bildschirms wird fast ausschließlich für die Kühlung verwendet. Auf der Unterseite gibt es sogar ein kleines Sichtfenster, über das sich ein vorsichtiger Blick auf das Hardware-Innere erhaschen lässt.

Was die Verarbeitung anbelangt, darüber gibt es beim HP Omen X 17 kaum etwas zu beklagen – das war bei den ersten Geräten, vor allem bei den günstigeren Ablegern der Omen-Familie noch anders. Etwas störend ist lediglich, dass der Bildschirm trotz der stabilen Scharniere lange nachschwingt. Dafür gibt das Chassis selbst auf stärkeren Druck hin an keiner Stelle nach, alle Spaltmaße sind hervorragend herausgearbeitet, Knarzgeräusche gibt es keine. Einziger Wermutstropfen: Die Aluminiumoberfläche ist sehr anfällig gegenüber Fingerabdrücken und Fettflecken.

Keine Standardkost gibt es bei der Tastatur. Während hier viele Hersteller auf eine einfache Chiclet-Tastatur zurückgreifen, setzt HP auf mechanische Tasten, die obendrein von einer RGB-Hintergrundbeleuchtung beleuchtet werden. Sie lässt sich in verschiedenen Profilen einstellen, die für Spieler wichtigen WASD-Tasten sind aber auch so bereits optisch hervorgehoben. Ebenfalls lobenswert: Obendrein gibt es einen separaten Nummernblock für Zahlenliebhaber. 

Genau wie programmierbare Makrotasten. Alle Tasten haben einen großzügigen Hubweg von 2,5 mm und geben ein sehr gutes Feedback ab – das Tippgefühl ist weitaus besser als beim MSI GT75VR. Einziger Nachteil: Die Tasten sind sehr laut, geben dafür aber ein echtes Klickgeräusch von sich. Vielschreiber dürften sich zunächst an die neuen Gegebenheiten des HP Omen X 17 gewöhnen müssen. 

Hervorragende Tastatur, nur durchschnittliches Touchpad

Weniger gut gefällt uns dagegen das Touchpad. Dieses ist mit Abmessungen von etwa 102 x 59 mm vergleichsweise klein, die Gleiteigenschaften der Kunststoffoberfläche sind noch passabel, könnten vor allem mit Blick auf die Konkurrenz und den stolzen Gerätepreis jedoch besser sein. Die Tasten für den linken und rechten Mausklick werden dediziert ausgegeben, sind jedoch etwas leichtgängig und geben ein eher schwammiges Feedback ab. Immerhin: Die Präzision und Zuverlässigkeit des Touchpads ist gut, auch übliche Multitouch-Gesten werden verstanden. 

Ambitionierte Spieler dürften aber ohnehin per USB einen vollwertigen Gaming-Nager an das HP Omen X 17 anschließen. Ein Abschalten des Mausersatzes im Notebook ist dann aber selbst über die Software nicht möglich. Hier muss man leider den Umweg über den Gerätemanager gehen. 

Anschlussseitig hat das HP Omen X 17 einiges zu bieten. Besonders große Anschlüsse wie die Ethernet-Schnittstelle oder die Videoausgänge sind sinnvoll hinter dem Bildschirm angebracht. Hier stellt das Topmodell der Omen-Reihe eine Gigabit-Ethernet-Schnittstelle (allerdings ohne Killer-Nic), einmal HDMI und einmal miniDisplayPort sowie einen USB-3.1-Anschluss nach Typ-A bereit. Außerdem gibt es zwei Typ-C-Ports, die beide mit dem Thunderbolt-3-Protokoll umgehen können. 

Auf der rechten Seite gibt es eine weitere USB-Buchse sowie zwei 3,5-mm-Klinkenbuchsen für den Anschluss eines Headsets. Lobenswert: Die Anschlüsse sind recht weit nach vorne gerückt, was den Kabelsalat auf dem Schreibtisch minimiert. 

Gegenüberliegend findet sich noch der SD-Kartenleser sowie ein dritter und letzter USB-3.1-Port. Eine LED informiert über den Aktivitätszustand des Gaming-Notebooks. 

Dicke Kühlung

Der Intel Core i7-7820HK und die NVIDIA GeForce GTX 1080 zählen nicht nur zu den derzeit schnellsten Hardware-Komponenten auf dem Notebook-Markt, sondern verlangen auch einiges von der Kühlung ab. Mit TDP-Werten von 45 bis rund 150 W sind die beiden High-End-Komponenten nicht gerade einfach auf Temperatur zu halten – vor allem dann, wenn man sie noch übertakten und damit weiter beschleunigen möchte. Das ist von HP über das Omen Command Center durchaus angedacht.

Um die Kühlung von Prozessor und Grafikkarte zu gewährleisten, verfügt das HP Omen X 17 über besonders dicke Lüftungsschlitze, welche sich vor allem im Bereich des Topcases hinter dem Bildschirm befinden. Gekühlt werden die beiden Komponenten über jeweils einen eigenen Radiallüfter, der jeweils von zwei Kupfer-Heatpipes unterstützt wird. Mit Strom versorgt wird der Gaming-Bolide über ein externes 330-W-Netzteil, unterwegs muss ein fest verbauter Akku mit 99 Wh genügen. 

Preise und Verfügbarkeit
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