TEST

Auf der Computex 2025 ausprobiert

Acer Connect Enduro M3 Hotspot - Das Acer Connect Enduro M3 im Praxiseinsatz

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Mit Abmessungen von 138 x 83 x 17,1 mm sowie einem Gewicht von knapp unter 250 g ist das Acer Connect Enduro M3 etwas größer und schwerer als ein modernes High-End-Smartphone, verspricht dafür dank MIL-STD-810H- und IP54-Zertifizierung eine hohe Robustheit im Alltag und ist Staub- und Spritzwassergeschützt. Eine praktische Trageschlaufe, die im Lieferumfang enthalten ist, lässt sich oberhalb des Displays anbringen, um den mobilen 5G-Router beispielsweise an einem Rucksack befestigen zu können. Der SIM-Kartenslot befindet sich hinter einer Abdeckung, der Typ-C-Port kommt hingegen ohne zusätzlichen Schutz aus. 

Viele Anschlüsse hat das Acer Connect Enduro M3 nicht. Über die Typ-C-Schnittstelle an der Unterseite wird das Gerät zum einen geladen, lässt sich darüber aber auch zur Powerbank umfunktionieren, worüber sich andere Geräte laden lassen. In unserem Test mit einem Apple iPhone 16 Pro funktionierte dies jedoch nicht – zu hoch sei der Stromverbrauch des angeschlossenen Geräts, so die gemeldete Fehlermeldung des Smartphones. Mit einem älteren Android-Gerät funktionierte das Aufladen dagegen problemlos.

Auf der rechten Stirnseite ist ganz unten der SIM-Kartenslot eingelassen, welcher sich hinter einer Abdeckung befindet und zunächst mit der mitgelieferten Klammer herausgezogen werden muss. Er nimmt handelsübliche Nano-SIMs auf. Ganz oben befindet sich der Powerbutton, mittig ist nur noch ein Reset-Knopf vorhanden, der das Gerät auf Werkseinstellungen zurückstellt.

Die eigentliche Bedienung erfolgt über den 2,4 Zoll großen Touchscreen, welcher mit 240 x 320 Bildpunkten arbeitet und somit auf eine Pixeldichte von 166 DPI kommt. Das ist für den Alltag ausreichend, die Helligkeit könnte jedoch gerade für den Außeneinsatz höher sein. 

Über den Touchscreen lassen sich alle wichtigen Geräteeinstellungen konfigurieren. So lässt sich das WLAN-Netzwerk jeweils separat für das 2,4- und 5,0-GHz-Frequenzband samt Kennwort konfigurieren und die aktuell verbundenen Geräte werden übersichtlich angezeigt und können auf Wunsch gesperrt werden. Außerdem lassen sich eine Codesperre aktivieren, um nicht autorisierten Gerätezugriff zu verhindern, die Helligkeit regulieren oder Systemupdates mit nur wenigen Fingertabs einspielen. Für Letzteres muss jedes Mal die aktive Datenverbindung per Mobilfunk genutzt werden. Weiterhin können die Sprache geändert und das USB-Tethering aktiviert oder die Signalstärke ausgelesen werden. 

Wird das USB-Tethering aktiviert, kann der mobile 5G-Router per Typ-C-Kabel an ein Notebook angeschlossen werden, wobei hierfür Windows-, Linux-, ChromeOS- und macOS-Geräte unterstützt werden. Die eventuell notwendige Treiber-Installation erfolgt automatisch.

Herzstück ist die Implementierung von SIMO, einem Dienstleister für weltweite Datenpläne. Käufer des Acer Connect Enduro M3 erhalten einmalig 20 GB weltweites Datenvolumen kostenlos, welches binnen von sechs Monaten aufgebraucht werden muss. Danach sollte man vor der Reise einen entsprechenden Plan kaufen und aktiveren. So lässt sich beispielsweise ein Global Day Pass für 7 Euro buchen, welcher in über 140 Ländern unbegrenztes Datenvolumen für einen Tag bereitstellt. Wer einen ganzen Monat benötigt, muss dafür 99 Euro bezahlen. Außerdem gibt es verschiedene Datenpläne mit 1, 10 oder eben 20 GB. Für besonders beliebte Reiseziele gibt es auch kleinere Pakete. Der Angebots-Katalog von SIMO ist recht umfangreich.

Wenn man einmal von unserer Video-Berichterstattung von der Computex aus Taipeh absieht, so sind 20 GB selbst für ein fünfköpfiges Team ausreichend, um mobil eine Woche lang arbeiten zu können. Da es gerade in Taiwan jedoch SIM-Karten für umgerechnet nur 25 Euro gibt, die für zehn Tage unlimitiertes Datenvolumen und sogar eine Telefonie-Flatrate bereitstellen, kann der Griff zur lokalen SIM-Karte die kostengünstigere Alternative sein. Auch die lässt sich als dank Nano-SIM-Kartenslot problemlos in das Acer Connect einstecken und nutzen. Dann greift das System jedoch ausschließlich auf das Netz des lokalen Anbieters zurück, ohne die jeweils beste Abdeckung mit den höchsten Geschwindigkeiten zu gewährleisten, wie dies bei SIMO der Fall wäre. 

Hohe Datenraten, lange Akkulaufzeit, begrenzte Anschlüsse

Mit bis zu 16 Geräten kann das Acer Connect Enduro M3 umgehen, wobei per 2,4 GHz maximal 574 MBit/s und per 5,0-GHz-Band bis zu 1.200 MBit/s erreicht werden. Hierfür können sich zwei verschiedene SSIDs samt unterschiedlicher Kennwörter vergeben lassen. Nutzt man hingegen einen gemeinsamen Netzwerkname, muss dieser in beiden Menüpunkten eingetragen werden. Schade, dass das Gerät keine Option für WPS anbietet, was die Verbindung gerade bei der Ersteinrichtung deutlich beschleunigt hätte. Aktuelle Datenraten und Verbrauchsdaten zeigt das Gerät bequem im Display an. Während unserer Tests wurden in Taiwan zweitweise über 600 MBit/s im Download und fast 100 MBit/s im Upload erreicht. Auf dem Weg zum Münchener Flughafen waren je nach Anbieter immerhin etwa 60 bis 300 MBit/s im Downstream drin. Das reicht für mobiles Arbeiten und den einen oder anderen Bilder-Upload locker aus.

Etwas schade ist es, dass das Acer Connect Enduro M3 nicht über eine Ethernet-Schnittstelle verfügt. Darüber hätte das Gerät ebenfalls eine Internetverbindung aufbauen und diese per WLAN weitergeben können. Das würde nicht nur die Update-Problematik relativieren, sondern obendrein eine gute Lösung sein, um ein Hotel-Internet auf mehrere Geräte zu verteilen, um etwaiges Datenvolumen zu schonen.

Dafür gibt es eine Funktion, um sich direkt mit einem VPN-Netzwerk zu verbinden. Dann wird der gesamte Datenverkehr getunnelt und zusätzlich abgesichert und erlaubt theoretisch den Zugang auf ein zu Hause stehendes NAS. Vor allem aber lässt sich das Internet darüber selbst in Ländern ohne freies Internet, wie beispielsweise in China, vollumfänglich nutzen. Die Konfiguration für den VPN-Server ist jedoch nur über die Weboberfläche verfügbar. Eine Smartphone-App wird leider nicht angeboten. 

Mit dem Akku konnten wir trotz dauerhafter Verbindung untertags fast zwei Messetage überbrücken. Nach einem ganzen Tag und einer Nacht standen noch etwa 40 % der Ladekapazität zur Verfügung. Ein normaler Arbeitstag lässt sich somit locker überbrücken. Wer sein Smartphone zwischenladen möchte, sollte das Gerät dann am besten über Nacht wieder aufladen. Ein Ladevorgang dauert deutlich über drei Stunden.

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