TEST

Alienware AW2725Q im Test

4K-QD-OLED mit aktiver Kühlung - Fazit

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Der Alienware AW2725Q ist das nunmehr dritte Modell mit dem neuen, 27 großen UHD-QD-OLED-Panel von Samsung. In vielerlei Hinsicht liefert er eine ähnliche Vorstellung ab, wie die direkten Konkurrenten, es gibt aber Bereiche, in denen sich Alienware klar differenziert, leider nicht zum Positiven.

Die Gaming-Darstellung ist zunächst keiner dieser Aspekte, denn hier liefert das Alienware-Modell eine sehr gute Vorstellung. Kurze Reaktionszeiten, kombiniert mit einer Wiederholfrequenz von 240 Hz sorgen für viel Spaß bei allen Arten von Games, denn es wird ein sehr klares und direktes Bild erzeugt. Ein Flickern ist aber auch bei diesem Modell zu erkennen, einen Anti-Flicker-Modus bietet Alienware - anders als ASUS - nicht. 

Games profitieren wie auch der Office-Betrieb deutlich von der gesteigerten Pixeldichte, denn die Darstellung ist gestochen scharf. Das wirkt sich positiv auf die Textdarstellung aus, denn Farbsäume sind nicht mehr zu erkennen, sodass wir nun auch bei QD-OLEDs auf dem Schrift-Niveau von LCDs angekommen sind.

Bei der Farbdarstellung sehen wir ebenfalls Gewohntes: Eine ab Werk übersättigte Darstellung wird mit einem zu warmen Weißpunkt kombiniert. Das wird die meisten Games kaum stören, zumal Spiele durch die Übersättigung spektakulärer aussehen. Sowohl der sRGB- als auch DCI-P3-Modus bieten hier Verbesserungen, könnten jedoch gerade mit Blick auf die Farbraum-Grenzen noch besser abgestimmt sein. Da wäre also noch etwas mehr drin gewesen. Die Helligkeit befindet sich auf einem normalen Niveau für QD-OLEDs und ist APL-unabhängig immer konstant - wenn man von der Logo-Detection absieht. 

Alienware bietet beim AW2725Q verschiedene HDR-Presets. Als relevant sehen wir einerseites das Peak-HDR-1000-Preset an, da nur hier die maximale Peak-Helligkeit abgerufen werden kann. Wer hingegen eine möglichst korrekte Darstellung sehen möchte, nutzt den Modus DisplayHDR True Black, der den VESA-Vorgaben folgt, also Peak-Helligkeit vermissen lässt, dafür aber gute Farben und das beste EOTF-Tracking bietet. Ein Panel-Dimming ist vorhanden.

Deutliche Unterschiede zu den beiden Konkurrenz-Modellen gibt es bei den OLED-Schutzmaßnahmen, denn Alienware wählt hier einen sehr minimalistischen Weg: Es kann praktisch nichts im OSD eingestellt werden. Eine Logo-Detection ist auf jeden Fall vorhanden, dies konnten wir nachvollziehen. Deaktivieren lässt sich diese nicht, eine stets konstante Helligkeits-Darstellung ist also nicht möglich. Hier bieten die direkten Konkurrenten deutlich mehr und ASUS darüber hinaus sogar noch einen Proximity-Sensor.

Der zweite große Unterschied besteht in der Art der Kühlung. Während ASUS und MSI auf einen passiven Ansatz setzen, nutzt Alienware eine aktive Kühlung. Die agiert meist recht sehr leise, wird nach längerer Last aber deutlich hörbar. Darüber hinaus gibt es ein zusätzliches Defektpotential im System. Der Garantiezeitraum von 36 Monaten gilt auch bei Alienware auf die Einbrenn-Effekte. 

Der Spareffekt durch die Tandem-OLED-Technik fällt leider nicht ganz so groß aus, wie sich manch einer möglicherweise im Vorfeld erhofft hat, insgesamt gibt es aber doch Fortschritte. Der Griff zum Darkmode sollte daher möglichst häufig erfolgen. Der Alienware AW2725Q liegt hier auf einem Level mit dem MSI MPG 272URXDE, während der ASUS PG27UCDM etwas mehr Strom benötigt.

Das Gehäuse kann mit der neuen, organischen Formensprache und der neuen blau-grünen Farbgebung auf der ganzen Linie überzeugen. Abstriche müssen ganz klar beim Anschlusspanel akzeptiert werden. Es fehlen der DisplayPort 2.1a und eine Typ-C-Buchse mit einer üppigen Ladeleistung. Gut gefällt hingegen, dass Alienware zwei USB-Buchsen optimal erreichbar auf dem Rahmen positioniert.

Die mechanischen Einstellmöglichkeiten sind solide umgesetzt. Hier sollte es keine größeren Probleme geben. Was so auch für das Handling gilt. Der Joystick ist sehr gut zu erreichen, das Menü schlicht und gut strukturiert. Da kann nicht viel schiefgehen. Die Software könnte hingegen gern noch etwas übersichtlicher ausfallen. 

Der Alienware AW2725Q wird bei seinem Marktstart am 22. April mit hoher Wahrscheinlichkeit der bislang günstigste der neuen UHD-QD-OLEDs im 27-Zoll-Format sein. Um das zu realisieren, musste Alienware an manchen Stellen der Rotstift ansetzen. Ob die Sparmaßnahmen am Ende wirklich stören, hängt ganz vom persönlichen Einsatzzweck ab. Ist schon eine Grafikkarte mit DisplayPort 2.1a vorhanden? Soll eine möglichst genaue Konfiguration der OLED-Schutzmaßnahmen möglich sein? Ist eine aktive Kühlung ein No-Go? Wer das bejaht, der sollte zu einem Konkurrenz-Modell greifen. Sollte der Preis unter der 1.000-Euro-Grenze bleiben, könnte sich der Griff zum AW2775Q aber lohnen. Nicht fehlen darf in dieser Gleichung aber auch ein Gerät wie der AOC Agon AG326UD (zum Test), der ein 32 Zoll großes UHD-QD-OLED-Panel nutzt, das es zwar nur auf 165 Hz bringt, dafür aber schon ab unter 800 Euro zu haben.

Alienware AW2725Q

  • tolle Gaming-Bildqualität
  • hohe Bildschärfe
  • hohe Peak-Helligkeit
  • sehr gutes, subjektives Kontrastempfinden
  • guter Garantieumfang mit 24-Stunden-Austausch
  • Fortschritte beim Stromverbrauch....

  • .. aber insgesamt hoher Stromverbrauch
  • Panel Dimming auch bei der vierten QD-OLED-Generation vorhanden
  • kein DisplayPort 2.1a
  • kein Typ-C-Anschluss mit leistungsstarkem PD
  • aktive Kühlung
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