TEST

NZXT N9 X870E im Test

AM5-Platine aus dem ASRock-Werk in weiß und schwarz - BIOS, Overclocking und VRM-Wärmebild-Analyse

Portrait des Authors


BIOS

Werbung

Das BIOS stammt - wie auch das Mainboard selbst - nicht von NZXT selbst, sondern von ASRock und dies ist in beiden Fällen klar erkennbar. Ausgeliefert wurde uns das NZXT N9 X870E mit der BIOS-Version 3.10, das AMDs AGESA ComboAM5PI 1.2.0.2 beinhaltete. Doch gab es zum Testzeitpunkt bereits die BIOS-Version 3.20 mit AGESA 1.2.0.3a Patch A, die wir mittels Instant-Flash-Funktion problemlos aufspielen konnten.

Beim N9 X870E verzichtet NZXT auf den EZ-Mode und setzt ausschließlich auf den Advanced-Mode. Zwar bietet das BIOS die Möglichkeit, mit der F12-Taste einen Screenshot zu erstellen, doch funktionierte dies bei uns nicht und wir erhielten die Meldung, dass die Datei nicht erstellt werden konnte. Natürlich haben wir unterschiedliche USB-Sticks mit dem FAT32-Format ausprobiert. Demnach haben wir ein paar BIOS-Bilder mit dem Samsung Galaxy S23 Ultra angefertigt.

Doch der Advanced-Mode wurde sehr übersichtlich und natürlich den NZXT-Farben gestaltet. Zudem hat der Anwender die Möglichkeit festzulegen, welcher Reiter beim Aufrufen der UEFI-Oberfläche angezeigt werden soll. Unter "Overclocking" werden sämtliche Overclocking-Funktionen gesammelt angeboten. Statt die meisten Funktionen auf einer Seite zu lassen, wurden sie in vier Menüpunkte aufgeteilt: CPU Configuration, DRAM Configuration, Voltage Configuration und FIVR Configuration. Alle gewählten Einstellungen können auf insgesamt zehn verfügbaren Profilplätzen gesichert werden. Die Profile lassen sich auf einen USB-Stick sichern und auch wieder ins UEFI importieren. Auf der "Advanced"-Seite kann wie immer auf die Einstellungen zugegriffen werden, die sich auf die Onboard-Komponenten beziehen. Weiterhin werden jedoch auch die bereits bekannten Tools angeboten: SSD Secure Erase Tool, NVMe Sanitzation Tool, Instant Flash sowie Intel MEI Flash. Unter PC Monitoring erhalten wir stets einen Überblick über die anliegende CPU- und Mainboard-Temperatur, über die Spannungen und Lüfterdrehzahlen und können letztere auch beeinflussen. Im Anschluss folgt der "Security"-Reiter, bei dem das UEFI beispielsweise mit einem Kennwort geschützt werden kann, um unbefugten Zugriff zu verhindern. Die Boot-Settings werden ebenfalls separat einquartiert. Auf dieser Seite werden die Boot-Prioritäten und andere zum Starten relevante Einstellungen festgelegt. Last but not least sind noch die beiden Punkte "Boot" und "Exit" an Ort und Stelle.

Bis auf die nicht funktionierende Screenshot-Funktion haben wir am UEFI nichts auszusetzen. Die Steuerung durch die Menüs mit Maus und/oder Tastatur ist von ASRock/NZXT sehr angenehm ausgeführt worden. Wie es sein soll, wurden zudem alle Einstellungen konsequent umgesetzt und wir hatten auch in dieser Richtung nichts zu bemängeln. Auch war die Stabilität hervorragend.

Overclocking

Mit 23 effektiven CPU-Spulen und den zahlreichen Onboard- und BIOS-Features eignet sich das NZXT N9 X870E ideal zum Übertakten. Das UEFI unterstützt auch die Down-Core-Funktion, mit der CPU-Kerne oder auch ein CCX-Modul (CPU Core Complex) gezielt abgeschaltet werden können.

Auf dem NZXT N9 X870E ist eine Veränderung des Grundtakts von 100,0000 MHz bis 140,0000 MHz in 0,0625-MHz-Schritten möglich. Bei der CPU-Spannung stehen dem Anwender der Override- und ein eingeschränkter Offset-Modus zur Auswahl. Im Override-Modus lässt sich die Spannung von 0,005 V bis 2,000 V in 0,005-V-Intervallen verändern. Der Offset-Modus hingegen erlaubt die Veränderung der CPU-Spannung von -5 mV bis -100 mV ausschließlich nach unten. Die Arbeitsspeicher-Taktraten reichen von 3.200 MHz bis 16.000 MHz. Alle weiteren Overclocking-Funktionen können der folgenden Tabelle entnommen werden.

Die Overclocking-Funktionen des NZXT N9 X870E in der Übersicht
Base Clock Rate 100,0000 MHz bis 140,0000 MHz in 0,0625-MHz-Schritten
CPU-Spannung 0,005 V bis 2,000 V in 0,005-V-Schritten (Override-Modus)
-5 mV bis -100 mV in 5-mV-Schritten (Offset-Modus)
DRAM-Spannung 0,800 V bis 2,070 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-SoC-Spannung 0,700 V bis 1,300 V in 0,005-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-IOD/MC-Spannung 0,800 V bis 1,600 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-VDDP18-Spannung - nicht möglich -
CPU-VDDP-Spannung 0,700 V bis 2,000 V in 0,001-V-Schritten (Fixed-Modus)
PCH-Core-Spannung 0,900 V bis 1,400 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus)
PCIe-Takt - nicht möglich -
Weitere Spannungen VDD_Misc, VDDG CCD, VDDG IOD, DRAM VDDQ, DRAM VPP, PCH 1,8V
Speicher-Optionen
Taktraten CPU-abhängig
Command Rate einstellbar
Timings 26 Parameter
XMP wird unterstützt
Weitere Funktionen
Weitere Besonderheiten UEFI-BIOS
Settings speicherbar in Profilen
Turbo-Modus (Core Performance Boost, All Cores, By number of active cores),
erweiterte Lüfterregelung für CPU-Fan und drei optionale Fans, LLC Level 1 bis 3

Bei der CPU-Übetaktung stellte sich das NZXT N9 X870E durchaus zufriedenstellend an. Wir hatten mit dem Ryzen 7 7700X wieder die 5,4 GHz angepeilt und das N9 X870E kam mit dieser Taktfrequenz auch bestens zurecht. Bei der LLC-Stufe (Load-Line Calibration) werden nur die Level 1 bis 3 angeboten, wobei der VDrop mit Level 1 am niedrigsten ausfällt. Bei eingestellten 1,230 V sackte die VCore unter Last auf 1,210 V ab und diese Spannung reichte bereits aus, um den Takt von 5,4 GHz auf allen acht Kernen zu halten.

Laut NZXT soll das N9 X870E dazu in der Lage sein, den Speichertakt bis 4.000 MHz für DDR5-8000 zu fahren. Dies galt es natürlich zu beweisen. Um es kurz zu machen: Das N9 X870E kam spielend mit dem Takt zurecht. Das XMP wurde ohne Probleme umgesetzt und mit manuellen Werten konnten wir die Latenzen noch etwas reduzieren.

VRM-Wärmebild-Analyse

Um die Hitzeentwicklung des VRM-Bereichs besser beurteilen zu können, haben wir für diesen Test die Flir One Pro (Android USB-C) eingesetzt, die für unser Einsatzgebiet absolut ausreichend ist und Temperaturen von -20°C bis +400°C mit einer Genauigkeit von ±3°C oder ±5%, je nach Umgebungstemperatur, erfassen kann. Die Wärmebild-Auflösung beträgt 160 x 120 Pixel und das erstellte Bild löst mit 1.440 x 1.080 Pixel auf.

Der Prozessor wird unter Berücksichtigung der BIOS-Default-Settings mit Prime95 unter Volllast gesetzt. Nach fünf Minuten Laufzeit erstellen wir das Wärmebild.

Die VRM-Temperaturen zeigten sich völlig unbeeindruckt, auch wenn wir eben nur den Ryzen 7 7700X eingesetzt hatten. Mit 43 °C beim wärmsten Hotspot gibt es keinerlei Probleme, auch mit den größeren AM5-Prozessoren nicht.

VRM-Lüfter-Analyse

Der große VRM-Kühler bringt zwei Axiallüfter mit einem Durchmesser von 30 mm mit. Demnach stellte sich auch für uns die Frage, ob die Lüfter mit Default-BIOS-Werten zu aufdringlich sind, ob man die Lüfter manuell steuern kann und, ob die Lüfter auch einfach deaktiviert werden können.

Die guten Nachrichten sind, dass der Anwender die beiden Lüfter mit einer manuellen Lüfterkurve versehen und dass die beiden Lüfter auf Wunsch auch einfach ausgeschaltet werden können. Von dem manuellen Modus abgesehen, gibt es noch eine Standard-Lüfterkurve und den Full-Speed-Mode.

Im Full-Speed-Mode erreichen die kleinen Lüfter bis etwa 8.700 Umdrehungen pro Minute und das ist dann entsprechend deutlich wahrnehmbar. Die Geräuschkulisse kann allerdings auch "untergehen", wenn andere Lüfter im System ebenfalls Geräusche von sich geben. Beobachtet hatten wir auch das Verhalten des Standard-Modes. Im Idle tourten die beiden 30-mm-Lüfter mit zirka 2.450 rpm, die man eher weniger hört. Unter Prime95-Volllast erhöhten sich die Umdrehungen auf 3.700 rpm.

Back to top