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Western Digital WD Blue 3D NAND im Test

Nur Masse oder auch Klasse?

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Geht es um die Wahl eines neuen Hauptspeichers, haben Solid State Drives seit Jahren die Oberhand - zumindest was die Geschwindigkeit angeht. Werden jedoch mehrere Terrabyte Speicherplatz benötigt, ist der Griff zur konventionellen Festplatte immerhin preislich verlockend. Noch werden hohe Kapazitäten von den Herstellern eher stiefmütterlich behandelt, die Auswahl an Consumer-SSDs mit einer Kapazität von mehr als 2 TB ist überschaubar und wird vorrangig von QLC-Speichern dominiert. Eine günstige Alternative stellt die Western Digital WD Blue 3D NAND SATA SSD mit 4 TB dar, die als günstigste TLC-SSD auch in unserem Forum des öfteren empfohlen wird. Ob diese Empfehlungen gerechtfertigt sind, klären wir in unserem Test. 

TLC, QLC, NANDs in vielen Layern - die Speicherhersteller gehen seit Jahren den konsequenten Weg, ihre Massenspeicher günstiger anbieten zu können. Dies zeigt sich erfreulicherweise einerseits an über die Jahre sinkenden Preisen, jedoch wird auch heute in vielen Produktankündigungen offensichtlich, dass die Modellpalette meist nur von etwa 250 GB bis 2 TB reicht. SSDs mit 4 TB oder mehr sind in der Regel selten oder Enterprise-Systemen vorbehalten, was wiederum preislich für Heimanwender eher uninteressant ist. Damit geht einher, dass das beste "Preis-Kapazität-Verhältnis" bei etwa 1 TB zu finden ist. Hier zahlt man meist etwa 100 Euro für eben 1.000 GB Speicher. 

Braucht man mehr, bietet sich der Griff zu mehreren Laufwerken an. Doch das ist nicht immer so einfach umsetzbar. Notebooks bieten selten Platz für mehrere Laufwerke, auch ITX-Systeme oder andere Kleinst- und Spezialkonfigurationen sind oftmals auf eine SSD beschränkt. Was folgt ist meist der Blick in die gängigen Preisvergleiche und natürlich ins Test-Archiv von Hardwareluxx. Als günstigste Variante findet sich momentan die Samsung SSD 860 QVO, die passend zu ihrer Bezeichnung als QLC-Vertreterin in unserem Test als Systemlaufwerk nicht überzeugen konnte. Dies wiederum gelang der Samsung SSD 860 EVO, die wir mit einem Technik-Award belohnten - finanziell jedoch auch in einer anderen Liga spielt.  

Preislich dazwischen liegt unser heutiges Test-Exemplar von Western Digital. Mit der WD Blue 3D NAND SATA SSD bieten die Kalifornier zum Zeitpunkt des Reviews die günstigste TLC-SSD mit DRAM-Cache und eben vier Terrabyte Speicherkapazität.

 
Herstellerangaben der Western Digital WD Blue 3D NAND SATA SSD
Modell Western Digital WD Blue 3D NAND SATA SSD ( 4 TB)
Controller Marvell 88SS1074, 4 Kanäle
NAND 64-Layer 3D TLC (BiCS3)
Kapazitäten 250 GB
500 GB
1 TB
2 TB
4 TB
Cache DRAM (1 GB DRAM-Cache pro 1 TB Kapazität)
sequentielle Lese/Schreibrate 250 GB: 550 MB/s (lesen) 525 MB/s (schreiben)
Alle anderen: 560 MB/s (lesen) 530 MB/s (Schreiben)
Total Bytes Written (TBW) 600 TB (4 TB)
Leistungsaufnahme 0,06 W Idle
3,0 - 3,8 W bei Last
MTBF 1.750.000 h
Preis Etwa 500 Euro (4 TB)

Die Eckdaten der Western Digital WD Blue 3D NAND SATA SSD lesen sich grundsätzlich vielversprechend. Zwar hat uns zuletzt in unseren Reviews vor allem der neuere BiCS4-Speicher überzeugt, doch auch der Vorgänger-NAND konnte sich bereits in einigen Modellen beweisen. Ein ausreichender DRAM-Cache spricht ebenfalls für eine Eignung als System-SSD, die versprochenen (sequenziellen) Schreibraten sind für eine SATA-SSD üblich und angemessen. Auffällig in der aktuellen Serie der "WD Blue"-Serie ist die Abgrenzung vom klassischen 2,5-Zoll-Laufwerksformat zur kleineren M.2-Variante: letztere wird nur in den Kapazitäten bis zu 2 TB angeboten. Im Gegenzug gibt es allerdings noch eine blaue SN5x0-Serie, deren aktuelle SN550 zuletzt in unserem Review mit BiCS4-NAND und natürlich PCIe-Anbindung auf sich aufmerksam machen konnte - allerdings wiederum nur in Kapazitäten bis 1 TB.