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ASRock B550 Pro4 im Test - Einstiegsmodell für zu hohen Preis - Fazit

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ASRocks B550 Pro4 richtet sich, wie eben alle Pro4-Modelle, nicht an Enthusiasten, sondern an Einsteiger, deren Anforderungen an ein Mainboard nicht allzu umfangreich ausfallen. Diese Modelle stattet ASRock mit sehr übersichtlichen Ausstattungsmerkmalen aus, verzichtet bewusst auf besonderen Schnickschnack und überlässt diese Rolle den größeren und gleichzeitig kostenintensiveren Modellvarianten. Dennoch bringt die Budget-Platine alles Wichtige mit, wie eben vier DDR4-UDIMM-Speicherbänken inklusive ECC-Option und laut ASRock bis effektiv 4.533 MHz gehen sollen. In unserem Overclocking-Test hat sich jedoch herausgestellt, dass das in den DIMMs verwendete Profil (DDR4-4133) nicht in die Tat umgesetzt werden konnte und manuell war bereits bei 4.000 MHz das Ende erreicht.

Beim CPU-Overclocking wurden natürlich keine neuen Rekordwerte erreicht, was wir aber auch nicht erwartete hatten. Statt 4,3 GHz waren es stabile 4,2 GHz mit reduzierter CPU-Spannung, was durchaus vertretbar ist. Verbaut wurde von ASRock ein effektives 6+2-Phasendesign, das von jeweils einem 8-Pin- und 4-Pin-Stromanschluss gefüttert wird. Auf umfangreichen Onboard-Komfort trifft man, bis auf vier Status-LEDs für einfaches Troubleshooting, natürlich ebenfalls nicht. Über den AM4-Prozessor (ab Ryzen 3000) wird auf einem PEG-Slot und einem M.2-M-Key-Anschluss (inklusive Kühler) PCIe in Version 4.0 bereitgestellt. Den M.2-Anschluss hat ASRock allerdings etwas ungünstig platziert, sodass kein Platz für einen umfangreicheren Kühler (wie bei Corsair MP600) bleibt.

Hinzu kommen jedoch generell ein mechanischer PCIe-3.0-x16-Slot, zwei PCIe-3.0-x1-Erweiterungsschnittstellen und ein zusätzlicher M.2-M-Key-Konnektor, den ASRock jedoch auf lediglich PCIe 3.0 x2 limitiert hat und die Anbindung mit den SATA-Ports 5 und 6 geteilt hat.

Sämtliches USB-Equipment lässt sich an insgesamt sechs USB-3.2-Buchsen der ersten, zwei USB-3.2-Anschlüssen der zweiten Generation sowie vier USB-2.0-Ports anklemmen. WLAN ist ab Werk zwar nicht vorhanden, lässt sich durch den Anwender jedoch optional nachträglich nachrüsten. Für kabelgebundenes Netzwerk ist dann einmal Gigabit-LAN über Realteks RTL8111H zur Stelle. Rudimentärer Onboard-Sound wird mit dem Realtek-ALC1200-Codec und fünf Audio-Kondensatoren mitgeliefert. Positiv fällt auch die gute Energie-Effizienz im Idle und unter Last aus.

Für Anwender, die keine Unsummen investieren möchten, bietet sich ASRocks B550 Pro4 an, das es alternativ auch als Micro-ATX-Variante gibt (ASRock B550M Pro4). Mit mindestens 138 Euro für das ASRock B550 Pro4 zeigt sich aber erneut, dass Mainboards 2020 teurer geworden sind. Wer daher auf das ATX-Format verzichten kann, kann stattdessen zum preisgünstigeren B550M Pro4 greifen, das ab 112 Euro gelistet ist.

Positive Eigenschaften des ASRock B550 Pro4:

  • sehr gute Leistungsfähigkeit
  • wichtige Ausstattung, u.a. sechs SATA-6GBit/s-Schnittstellen, sechs USB-3.2-Gen1-Anschlüssen und zwei USB-3.2-Gen2-Buchsen
  • gute Gesamtperformance und gute Energie-Effizienz
  • M.2-M-Key-Schnittstelle mit PCIe 4.0 x4 inklusive Kühler

Negative Eigenschaften des ASRock B550 Pro4:

  • hoher Preis
  • schlecht platzierte M.2-Schnittstelle über CPU

Für einfaches Computing ohne spezielle Anforderungen ist ASRocks B550 Pro4 zwar ein gutes, aber nicht gerade günstiges Mainboard.

Persönliche Meinung

Der Preis für das ASRock B550 Pro4 ist meiner Ansicht nach definitiv zu hoch angesetzt. PCIe 4.0 hin oder her, aber wäre das B550 Pro4 auf dem Preisniveau des kleinen Bruders (B550M Pro4), dann sähe es hingegen wesentlich besser aus. Sehr gefallen hat mir natürlich die sehr gute Energie-Effizienz. (Marcel Niederste-Berg)