TEST

MSI MEG Trident X 12th im Test

Ein schneller, aber teurer Komplettrechner - Die Hardware-Ausstattung

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Herzstück des MSI MEG Trident X 12th ist ein Intel Core i7-12700K. Ihn hatte Intel erst im November auf Basis von Alder Lake und damit seiner neuen Hybrid-Architektur der breiten Öffentlichkeit präsentiert. Er stellt insgesamt acht Performance- und vier Effizienz-Kerne bereit, die auf einen 25 MB großen L3-Cache zurückgreifen können. Sie arbeiten mit einem Basis-Takt von 2,7 und 3,6 GHz und können in der Spitze bis zu 3,8 oder 4,9 GHz erreichen. Im Turbo 3.0 können sogar runde 5,0 GHz erreicht werden. 

Damit zählt der Intel Core i7-12700K mit zu den schnellsten Intel-Prozessoren am Markt und wird eigentlich nur noch von den Core-i9-Modellen überholt, die teils noch höhere Geschwindigkeiten und eine höhere Anzahl an Effizienzkernen bieten. Die meisten der aktuell erhältlichen Alder-Lake-CPUs werden von Intel in der 125-W-TDP-Klasse einsortiert, in der Spitze können sich gerade die Spitzenmodell aber deutlich mehr genehmigen. Bis zu 241 W im Turbo können es sein, wobei sich unser Core-i7-Modell mit 190 W etwas genügsamer zeigt. 

Der MSI MEG Trident X 12th reizt die Plattform voll aus, denn MSI verbaut nicht nur eine schnelle PCI-Express-4.0-SSD, sondern setzt außerdem schon DDR5-Module ein, was die Speicherleistung auf ein völlig neues Level hievt. Hiervon stecken in unserem Testgerät bereits zwei Module mit einer Kapazität von jeweils 16 GB und damit 32 GB in der Summe. Sie machen sich mit einer Taktfrequenz von 4.800 MHz ans Werk und werden im Dual-Channel-Betrieb zusammengeschaltet.


Theoretisch bietet die Alder-Lake-CPU eine integrierte Iris-Xe-Grafik an, die Intel im Generationsvergleich abermals kräftig beschleunigt hat. Da sich der MSI MEG Trident X 12th aber überwiegend an Spieler richtet und auch professionelle Kreativ-Anwendungen beschleunigen soll, steckt eine zusätzliche dedizierte GeForce-Grafik der RTX-30-Familie im Gehäuse. Die reicht beim neuen Trident X von der NVIDIA GeForce RTX 3070 bis hin zur GeForce RTX 3090 und deckt somit überwiegend das teure High-End-Segment ab. 

In unserem Fall ist eine NVIDIA GeForce RTX 3080 Ti verbaut. Sie stellt eines der schnellsten Modelle der Serie dar und baut auf der rund 28 Milliarden Transistoren starken GA102-GPU auf, welche im 8-nm-Prozessor bei TSMC gefertigt wird. Sie stellt insgesamt 5.120 Shadereinheiten bereit und verfügt natürlich auch über die dedizierten Tensor- und RT-Cores, wovon jeweils 320 und 80 Einheiten bereitstehen. Sie machen Raytracing-Effekte und die zusätzliche Anwendungsbeschleunigung erst möglich. 

Außerdem kann sie auf einen 12 GB großen GDDR6X-Videospeicher zurückgreifen, der über ein 384 Bit breites Interface angebunden wird und zusammen mit einem Takt von 1.188 MHz eine theoretisch maximal mögliche Speicherbandbreite von 912,4 GB/s erreichen kann. Der Ampere-Chip selbst soll sich hingegen mit einem Basis- und Boost-Takt von 1.365 MHz, bzw. mindestens 1.665 MHz ans Werk machen. Da MSI auf seine hauseigene Ventus-3X-Edition mit Custom-Kühler und gleich drei riesigen Axiallüftern setzt, werden im Test sogar gute 1.830 MHz erreicht.

Die restliche Ausstattung

Was die restliche Ausstattung anbelangt, so hat MSI bei seinem Trident-Rechner ebenfalls dick aufgefahren. So gibt es eine schnelle PCI-Express-4.0-SSD mit üppigen 1 TB an Speicherplatz und ein zweites 2,5-Zoll-Laufwerk, was in Form einer herkömmlichen HDD zur Seite gestellt wird und weitere 1 TB an Kapazität beispielsweise für die eigene Spielesammlung bietet. Theoretisch wäre Platz für jeweils zwei weitere dieser Laufwerke.

Die gesamte Hardware findet Platz auf einem Mini-ITX-Mainboard mit Z690-Chipsatz. Hier hat sich MSI für ein Modell aus der eigenen Fertigung entschieden. Konkret kommt ein MSI Z690I Unify zum Einsatz, welches über zwei normale U-DIMM-Riegel verfügt und die Grafikkarte über eine Riserkarte anbindet. Der Prozessor wird über einen Top-Blow-Kühler auf Temperatur gehalten, die Hauptkomponenten finden in einer eigenen Kühlkammer ihren Platz, wohingegen die GPU und das Netzteil jeweils in einer eigenen Kammer sitzen. Das Mainboard stellt außerdem WiFi 6E und Bluetooth sowie eine schnelle 2,5-Gbit/s-Schnittstelle bereit.

Die Stromversorgung der gesamten Hardware erfolgt über ein OEM-Netzteil im SFX-Format von FSP, was bei unserem Testmodell über eine Ausgangsleistung von 850 W verfügt und sich dank 80Plus-Gold-Zertifikat auch sehr energieeffizient zeigen soll. 

Die Software-Ausstattung

Vorinstalliert hat MSI bereits Windows 11 in der Home-Version. Wie bei seinen Laptops setzen die Taiwaner auf eine recht saubere Installation des Betriebssystems und verzichten größtenteils auf unnötige Software-Dreingaben oder gar Bloatware. Einzig eine 30-Tages-Version von Microsoft Office 365 ist ab Wert vorinstalliert, genau wie ein Antivirus-Programm von Norton. Dieses blockt leider ab Werk die Verbindung zu einigen klassischen Spiele-Plattformen wie Steam. 

Wer Einfluss auf die Kühlung und Performance der Hardware nehmen möchte, für den hat MSI sein bekanntes MSI Center vorinstalliert, welches wie im Notebook-Segment als zentrale Anlaufstelle für alle wichtigen Einstellungen des Systems herangezogen werden kann. Hier lassen sich nicht nur die aktuell anliegenden Taktraten von CPU und GPU sowie deren Temperatur-Werte auslesen, sondern auch die Spannungswerte. Weiterhin lässt sich ein Gaming-Modus aktivieren, der automatisch das Hochleistungs-Profil für die Hardware auswählt, die Mystic-Light-Beleuchtung auf das jeweilige Spiel anpasst und sogar den Farbmodus über True Color verändert. Viele der Einstellungen können per Hand angepasst werden, womit sogar ein Übertakten der Hardware mit sehr fortgeschrittenen Settings filigran eingestellt werden kann.

Das Beleuchtungssystem an der Front sowie der Kühler können ebenfalls bis ins kleinste Detail angepasst werden. Ansonsten lässt sich über das MSI Center ein Wiederherstellungsmedium anfertigen, die automatische Lüfterabschaltung der Grafikkarte für die maximale Leistung deaktivieren oder mit nur wenigen Klicks die neusten Systemupdates und Treiberversionen installieren. 

Das MSI Center ist modular aufgebaut. Viele der Funktionen können nachträglich mit nur wenigen Klicks installiert werden, womit nur die tatsächlich benutzten Tools verfügbar werden, was die Übersicht verbessert. 

Vergleichsrechner: Was die Hardware im Eigenbau kostet

Fast 4.100 Euro werden für unsere Testkonfiguration des MSI MEG Trident X 12th aufgerufen. Wer die Komponenten einzeln bestellt, bekommt zwar einen solch kompakten High-End-Rechner mit all seinen Vorzügen bei Kühlung und Gehäuse nicht richtig nachgebaut, fährt dafür aber unter dem Strich deutlich günstiger. 

Die teuerste Komponente ist wie zu erwarten die Grafikkarte. Zu Redaktionsschluss kostete die MSI GeForce RTX 3080 Ti Ventus 3X im Preisvergleich nicht ganz 1.430 Euro und war zu diesem Preis sogar lieferbar. Das war gerade in den letzten Wochen und Monaten nicht immer der Fall. Gerade Grafikkarten waren kaum erhältlich und wenn, dann nur mit satten Preisaufschlägen. 

Die zweitteuerste Komponente ist der Intel Core i7-12700K, welcher für knapp unter 420 Euro zu haben ist, gefolgt vom DDR5-Arbeitsspeicher, dem Mainboard und der SSD, die mit Preisen von etwa 130 bis 250 Euro zu Buche schlagen. Beim Gehäuse wählten wir mit dem SilverStone Raven Z RVZ03 ein ähnliches Design, kommen jedoch nicht ganz den Eigenbau von MSI heran. Andere Bauteile wie das Netzteil, der Prozessor-Kühler oder die Festplatte spielen im Gesamtpreis eine eher untergeordnete Rolle, genau wie die Lizenz für Windows 11 Home. 

Insgesamt landet unser Vergleichsrechner so bei knapp unter 3.000 Euro und kostet damit ein gutes Viertel weniger als der MSI MEG Trident X 12th. Dafür verzichtet man auf etwaige Service-Leistungen, den Zusammenbau und so einige kleinere Details, wie das RGB-Beleuchtungssystem oder die umfangreiche Software.

Das Vergleichssystem
HardwarePreis im Hardwareluxx-Preisvergleich
Prozessor:Intel Core i7-12700Ketwa 416 Euro
Mainboard:MSI MEG Z690I Unifyetwa 179 Euro
Arbeitsspeicher:Corsair Vengeance schwarz 2x 16 GB DDR5-4800etwa 249 Euro
Grafikkarte:MSI GeForce RTX 3080 Ti Ventus 3Xetwa 1.429 Euro
Massenspeicher:1x 1 TB Seagate BarraCuda Pro 2,5 Zoll
1x 1 TB WD Black SN850
etwa 39 Euro
etwa 129 Euro
Netzteil:FSP Dagger Pro 850W SFX12Vetwa 89 Euro
Kühlung und Gehäuse
Gehäuse:SilverStone Raven Z RVZ03etwa 99 Euro
CPU-Kühler:be quiet! Shadow Rock LPetwa 39 Euro
Sonsitges:RGB-Beleuchtungetwa. 50 Euro
Software
SoftwareWindows 11 Homeetwa 85 Euro
Preis
Gesamtpreis: 2.803 Euro