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Die Kollegen von ComputerBase haben einen interessanten Test veröffentlicht, der aufzeigen soll, wie sich die aktuelle GPU-Architekturen von AMD und NVIDIA gegenüber ihren jeweiligen Vorgängern weiterentwickelt haben. Für die Rechenleistung einer GPU verantwortlich ist die Anzahl der Shadereinheiten, deren Takt, die Speicheranbindung, die Speicherkapazität, das vorhandene Power-Budget und vieles mehr. Aber welchen Einfluss hat die jeweilige Architektur, wenn man die eben genannten Faktoren so gut es geht auszugleichen versucht? Wie viel schneller ist Blackwell (GeForce-RTX-50-Serie) gegenüber Ada Lovelace (GeForce-RTX-40-Serie)? Wie vie schneller ist die RDNA-4-Architektur (Radeon-RX-9000-Serie) gegenüber der RDNA-3-Architektur (Radeon-RX-7000-Serie)? Eben dies versucht der Artikel zu untersuchen.
Schaut man sich die GeForce-RTX-50-Serie im Vergleich zum Vorgänger genauer an, dann wird hier sehr schnell deutlich, welche Modelle sich vom Vorgänger im Ausbau der GPU und der Speicherbandbreite deutlicher absetzen können und welche nicht. Die GeForce RTX 5090 macht hier den größten Schritt, während die anderen Modelle teilweise nur um wenige Prozentpunkte im GPU-Ausbau zulegen, gegenüber den Super-Varianten der vorherigen Serie sogar kleiner ausfallen und beim Speichercontroller stagnieren.
Um nun die IPC-Leistung der Architektur zu isolieren, suchten die Kollegen möglichst ähnliche Modelle und versuchten eventuelle Unterschiede im GPU-Ausbau und Takt zu kompensieren. Dies war aber nicht immer zu 100 % möglich, da die Software es zum Beispiel nicht immer erlaubt den Takt stärker zu erhöhen oder zu reduzieren als dies notwendig gewesen wäre. Auch der Takt des GDDR7 gegenüber dem bisher verwendeten GDDR6X spielte dabei eine Rolle, denn auch das Speicherinterface sollte auf eine möglichst identische Bandbreite kommen.
Am Ende ist man bei einem Vergleich der GeForce RTX 5070 Ti und GeForce RTX 4070 Ti Super sowie der Radeon RX 9060 XT und Radeon RX 7600 XT gelandet. Die von ComputerBase durchgeführten Tests unterscheiden zwischen der Rasterizer- und Raytracing-Leistung, denn eine Weiterentwicklung innerhalb der GPU-Architekturen soll es sowohl bei den Shadereinheiten als auch den Spezialbeschleunigern wie eben den RT-Kernen gegeben haben.
Schaut man nun aber auf die Ergebnisse, zeigt sich zwischen Blackwell und Ada Lovelace in der Rasterizer-Leistung im Durchschnitt eine kaum vorhandene Weiterentwicklung bzw. eine Stagnation. 54,5 zu 54,9 FPS im geometrischen Mittel entsprechen dem, was anhand der Tests in direkten Vergleichen zu den Vorgängern bereits zu erwarten war. Wer nun glaubt, dass es zumindest bei der Raytracing-Leistung einen größeren Sprung gab, der wird ebenfalls enttäuscht werden. 48,7 zu 49 FPS im Mittel zeigen auch hier: So wirklich voran ging es von Ada Lovelace zu Blackwell nicht.
Wenn es also zwischen den Varianten der GeForce-RTX-40- zur GeForce-RTX-50-Serie einen mehr oder weniger großen Unterschied in der Leistung gab, dann ist dieser mit einem größeren GPU-Ausbau und damit mehr Funktionseinheiten, einer höheren Speicherbandbreite und/oder einem höheren Power-Limit begründet. Auch dies ist keine wirklich neue Erkenntnis, die Erwartungen in der Form in den nackten Zahlen aber noch einmal schwarz auf weiß zu sehen, umso wichtiger.
Anders das Bild bei AMD und dem Vergleich zwischen der RDNA-3- und RDNA-4-Architektur. Hier sehen wir in der durchschnittlichen Rasterizer-Leistung ein Plus von 20 % - 50,3 zu 60,3 FPS. Die Raytracing-Leistung stieg sogar um 31 % an. Massiv ist das Plus beim Pathtracing, wo die Gewichtung auf die Raytracing-Leistung in der RDNA-4-Architektur am deutlichsten zu Tage tritt. Zwischen 80 und 100 % kann die neue Architektur hier zulegen.
In der Praxis wird die RDNA-4-Architektur zudem von deutlich höheren Taktraten unterstützt, was auch daran liegt, dass AMD von der Fertigung in N5/N6 auf N4P bei TSMC wechseln konnte, während NVIDIA auch schon in der GeForce-RTX-40-Serie auf N4 setzte und nun mit den neuen Karten keinerlei Vorteile einer neueren Fertigung mitnehmen konnte.
Die vollständigen Ergebnisse und einzelnen Tests findet ihr bei den Kollegen von ComputerBase.
NVIDIA verlässt sich fast nur auf DLSS und MFG
NVIDIA hat sich in der GeForce-RTX-50-Serie fast vollständig auf das Leistungsplus durch Multi Frame Generation verlassen. Bereits bei den Vorgängern spielten DLSS und Frame Generation eine große Rolle, um sich gegenüber der GeForce-RTX-30-Serie absetzen zu können. Dabei wollen wir beide Technologien keinesfalls verteufeln oder in ein schlechtes Licht rücken – zumal sich AMD mit FSR 4 und der Weiterentwicklung FSR Redstone in eine ähnliche Richtung entwickelt. Ein gutes Upscaling und abhängig von den Rahmenbedingungen auch eine Frame-Generation-Technik können sinnvoll sein, aber sie haben eben auch Nachteile und sollten keinesfalls eine Stagnation in der Weiterentwicklung der GPU-Architekturen und Fertigung dieser rechtfertigen.