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Ohne Partner wohl kaum möglich

Tesla spricht über eigene Chipfabrik

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Tesla spricht über eigene Chipfabrik
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Auf dem öffentlich gestreamten "Annual Meeting" von Tesla zeichnete Elon Musk nicht nur die Transformation eines Automotive-Herstellers hin zu einem Robotik-Unternehmen, sondern er sprach auch über die Herausforderungen, die sich ergeben.

Für die Tesla-Modelle setzt das Unternehmen aktuell auf die hauseigenen AI4-Chips, die bei TSMC gefertigt werden. Für die Nachfolger AI5 und AI6 wird man zwei unterschiedliche physikalische Designs bei TSMC und Samsung herstellen lassen. Beide Designs verfügen aber über den gleichen Funktionsumfang, aufgrund der Unterschiede in der Fertigung bei TSMC und Samsung sind die Chips aber leicht verändert worden. Am Ende adressiert die Software in den Fahrzeugen die Chips aber auf identische Art und Weise.

Musk sieht in der Chipherstellung aus eigener Hand einen entscheidenden Faktor für die Zukunft von Tesla – sowohl im Automotive, wie auch im Robotik-Segment.

One thing I’m trying to figure out is how to make enough chips, maybe we’ll work with Intel, but even whe we extrapolate the best case scenario for chip production form our suppliers. It is still not enough. I can't see any other way to get to the volume of chips we are looking for, so i think we will have to build a gigantic chip fab.
- Elon Musk, CEO von Tesla

Bereits in der Vergangenheit äußerte sich Elon Musk zu Plänen, Chips in den USA zu fertigen – nicht bei TSMC, Samsung oder Intel, sondern in einer oder mehreren eigenen Fabs. Diese Pläne hat man offenbar auch weiterhin. Derzeit überlege man wohl noch, ob man mit Intel Foundry zusammenarbeiten könnte. Aber selbst wenn man das Best-Case-Szenario für die Chip-Produktion bei den Lieferanten zugrundelegen würde, reiche dies immer noch nicht aus, um ausreichende Stückzahlen herstellen zu können. Demnach denkt Musk darüber nach, eine riesige Chipfabrik zu bauen.

Musk ist bekannt für solch ambitionierte Ankündigungen. Dabei wagt man sich auch immer in neue Territorien vor, was die entsprechenden Herausforderungen zur Folge hat.

Eigene Chipfabrik ohne Partner kaum möglich

Von Grund auf eine neue Chipfabrik aus dem Boden zu stampfen, ist kein leichtes Unterfangen. Für High-End-Chips gibt es mit Intel, Samsung und TSMC aktuell nur drei Hersteller. Das japanische Unternehmen Rapidus will ab 2027 erste Chips in 2 nm liefern.

Alleine der Bau und die Ausstattung einer modernen Chipfabrik verschlingt mehrere Milliarden US-Dollar. Für die größeren Module der Fabs bei den genannten Herstellern sprechen wir schnell von einem zweistelligen Milliardenbetrag. Aber nur mit Geld lässt sich ein solches Problem auch nicht lösen. Als neuer Hersteller dürfte es kaum möglich sein das notwendige Know-How in kürzester Zeit aufzubauen. Nicht ohne Grund holte sich Rapidus die Unterstützung von IBM.

Sollte Tesla die Pläne zu einer eigenen Chipfabrik tatsächlich umsetzen wollen, wird man Personal von GlobalFoundries, Intel, Samsung und TSMC benötigen, um das notwendige Know-How aufzubauen. Darüber hinaus benötigt man in den Fabriken ausgebildetes Personal: Eine Problematik vor der aktuell TSMC für sein Werk bzw. die Erweiterungen in Arizona steht.

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