TEST

Corsair Virtuoso RGB Wireless XT im Test

Gaming-Headset mit Dolby Atmos - Bedienung und Klang

Portrait des Authors


Die Bedienung

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Grundlegend sind wir auf die Bedienung bereits eingegangen. Auf der Unterseite der rechten Ohrmuschel platziert Corsair gleich mehrere Bedienelemente. Die Lautstärke kann über ein Drehrad angepasst werden, das eine geriffelte Oberfläche besitzt und entsprechend griffig ist. Es ist gut erreichbar und sieht mit seinem Diamond-Cut-Finish auch noch schick aus. Die Art der Verbindung kann direkt daneben eingestellt werden.

Für die Bluetooth-Verbindung gibt es ein neues Bedienelement, das aus drei Tasten besteht und sich gut nutzen lässt, hinsichtlich der Haptik allerdings nicht mit dem restlichen Headset mithalten kann. Über die drei Tasten ist es möglich, die verschiedenen Soundquellen zu steuern. Gegenüber der restlichen Bedienung wäre an dieser Stelle noch eine etwas bessere Beschriftung wünschenswert gewesen.

Fest mit fast jedem Corsair-Produkt ist iCue verbunden. Die Software-Suite bietet einen großen Funktionsumfang und erlaubt es, das Corsair-Ökosystem aufeinander abzustimmen. Das Virtuoso RGB Wireless XT erlaubt verschiedene Anpassungen. So besteht grundlegend die Möglichkeit, die Optik anzupassen, was in diesem Fall durch die lediglich zwei vorhandenen RGB-Elemente etwas limitiert ist.

Gleichzeitig besteht die Möglichkei,t Einfluss auf den Klang zu nehmen. Corsair bietet verschiedene Presets an, erlaubt aber auch eigene Equalizer-Kurven zu erstellen. 

Klangcheck

Nun aber zum eigentlichen Klangcheck, bei dem es sich um eine subjektive Einschätzung des Redakteurs handelt und die entsprechend von Person zu Person abweichen kann. 

Corsair gibt an, dass die verbauten Chassis einen Frequenzbereich bis 40 kHz abdecken können, während üblicherweise nur 20 kHz möglich sind. Allzu viel Relevanz hat das für den Alltag nicht, da Frequenzen jenseits der 20 kHz ohnehin kaum zu hören sind.

Bereits das Virtuoso SE konnte mit einem Sounding aufwarten, das wir so von Gaming-Headsets eher nicht gewohnt waren. Das neue Virtuoso RGB Wireless XT behält diese Grundabstimmung bei und klingt entsprechend neutral, sodass unweigerlich die Erinnerung an ein klassisches HiFi-Headset wach wird.

Entsprechend kann das Virtuoso XT in den ersten Sekunden unseres langjährigen Referenz-Songs "Forgiven not Forgotten" der Corrs mit einer unangestrengten Performance aufwarten. Die Geige wirkt aber nie schneidend oder unangenehm, sondern auch bei gehobener Lautstärke immer ausgewogen, es fehlt jedoch etwas an Lebendigkeit. Der Funke will so nicht recht überspringen.

Schnell fällt auf, dass Corsair nicht die sonst oft zu hörende Badewannen-Abstimmung nutzt, sondern sich für einen ausgewogenen Frequenzgang entscheidet. Entsprechend sind die Mitten präsent, während sich der Bass und die Höhen nicht übertrieben in den Vordergrund drängen.

Genau das fällt auch dann auf, wenn wenig später das Schlagzeug seinen Einsatz findet. Der Bass ist präzise und trägt nicht zu dick auf. Schnelle Bassläufe bringen das Virtuoso ebenfalls nicht aus der Ruhe. Wer es hingegen gerne mal etwas mehr krachen lassen möchte, der stellt fest, dass den verbauten Treibern etwas die Luft ausgeht. 

Stimmen werden weiterhin sehr angenehm intoniert, während die XT-Version gleichzeitig mit einer hohen Auflösung gefallen kann und so feine Details herausarbeitet - das gilt sowohl für die Stimmwiedergabe als auch bei den Instrumenten. Gut gefallen kann das Headset, wenn viel gleichzeitig im Klangbild los ist, denn es bewahrt den Überblick.

Das hilft am Ende natürlich auch beim Spielen, denn dann, wenn auf dem Schlachtfeld einiges geboten wird, lassen sich die wichtigen Informationen noch klar herausfiltern und einer Richtung zuordnen. Auch hier gilt aber: Wer spektakulären Bombast-Sound erwartet, ist beim Virtuoso XT nicht richtig. 

Einer der signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Virtuoso-Generationen ist die Integration von Dolby Atmos. Das aktuellste Surroundformat aus dem Hause Dolby ist objektbasiert und wird im Kino-, bzw. Heimkino hauptsächlich genutzt, kommt bis dato jedoch hauptsächlich bei englischsprachigen Tonspuren zum Einsatz. Auch bei Games hält das Format Einzug, allzu präsent ist es zum Testzeitpunkt allerdings noch nicht. Einige AAA-Titel wie Cyberpunk 2077 machen von dem Format schon Gebrauch.

Wie bereits in der Vergangenheit gilt: Schlussendlich handelt es sich um einen virtuellen Surround-Sound, der von je einem Treiber pro Ohrmuschel erzeugt werden muss. Entsprechend sollte man nicht allzu viel erwarten. Wird Dolby Atmos aktiviert, ist der Unterschied wahrnehmbar, das Klanggeschehen klingt insgesamt etwas räumlicher, ohne aber den Effekt eines wirklich dreidimensionalen Raumklangs erzeugen zu können. Im Gegenzug geht die Präzision etwas verloren, die das Virutoso XT im Stereo-Modus erzeugen kann. Um in die Spielwelt eintauchen zu können, ist Dolby Atmos von Vorteil, man sollte aber nicht allzu viel erwarten.

Die Mikrofon-Qualität kann grundlegend überzeugen, bietet aber noch Luft nach oben, gerade mit Blick auf die Preisklasse. So wirkt die Stimme stets etwas dumpf. Gut zu verstehen waren wir dennoch immer. Etwas mehr hätte man trotzdem erwarten dürfen.