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MSI Z270 Gaming M7 im Test - High-End-Platine mit vielen Overclocking-Eigenschaften - Fazit

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Pünktlich zur CES 2017 in Las Vegas wurde von MSI das neue LGA1151-Mainboard-Lineup mit 36 verschiedenen Mainboards offiziell präsentiert. Zu den 36 Mainboards gehört auch das nun von uns getestete Z270 Gaming M7 aus der Enthusiast-Gaming-Serie. Von den Modellen MPower/XPower-Gaming-Titanium-Varianten abgesehen, handelt es sich beim Z270 Gaming M7 um das Flaggschiff der Gaming-only-Mainboards von MSI für die neuen Kaby-Lake- und "alten" Skylake-Prozessoren. Wobei der Ausdruck "Gaming-only" zumindest beim Z270 Gaming M7 eigentlich nicht gerechtfertigt ist, wie sich bei unserem Overclocking-Test herausgestellt hat. Mit dem Z270 Gaming M7 konnten wir den Core i7-7700K (Hardwareluxx-Test) stabil mit 5 GHz betreiben.

Der Grund ist unter anderem, dass MSI dem Z270 Gaming M7 Ausstattung mit auf den Weg gegeben hat, die eigentlich nur bei Overclocking-Brettern im Stile von MPower/XPower-Gaming-Titanium anzutreffen sind. Abseits einer LN2- und Slow-Funktion für extremes Overclocking inklusive Stickstoffkühlung hat der taiwanische Hersteller außerdem Spannungsmesspunkte und bei der CPU-Stromversorgung neben einem 8-poligen EPS12V- einen zusätzlichen 4-poligen ATX12V-Stromanschluss berücksichtigt. Die vom Anwender eingesetzte LGA1151-CPU wird dabei von elf Spulen angetrieben. Dabei wurde von den MSI-Ingenieuren außerdem Onboard-Komfort, wie ein Power- und Reset-Button sowie den Game-Boost-Knopf zur leichteren aber wohlmöglich nicht stabilen Übertaktung berücksichtigt. Es hängt dabei von der Chip-Güte ab.

Aber auch bei der Optik schlägt MSI nun einen anderen Weg ein. Weg von Rot-Schwarz und hin zu Grau-Schwarz. Die restliche farbliche Gestaltung wird dem Anwender mithilfe des Mystic-Light-Features (RGB-LEDs) verteilt auf dem ATX-PCB selbst überlassen. Überlassen wird dem Anwender natürlich auch eine sehr gehobene Ausstattung, die zu der Modellbezeichnung durchaus passt. In den vier DDR4-DIMM-Speicherbänken lassen sich bis zu 64 GB Arbeitsspeicher installieren. Dabei wurden die DIMM-Bänke genau wie die drei mechanischen PCIe-3.0-x16-Steckplätze mit dem Steel-Armor-Feature ausgestattet. Hinzu kommen dann noch drei PCIe-3.0-x1-Slots. Zwischen den Erweiterungssteckplätzen wurden auf intelligente Art und Weise gleich drei M.2-Schnittstellen mit der M-Key-Kodierung eingelassen. Die mittlere Schnittstelle, die den kühlenden M.2-Shield beherbergt, ist gleichzeitig für Intels Optane-SSD vorbereitet (nur mit Kaby-Lake-CPU).

Zur weiteren Storage-Ausstattung dürfen sich sechs SATA-6GBit/s-Buchsen und ein U.2-Port zählen. Aufgrund der anhaltenden Restriktionen können jedoch nicht alle Schnittstellen simultan genutzt werden. Die Schuld ist jedoch nicht bei MSI zu suchen. Ohne Frage werden auch zahlreiche USB-Schnittstellen geboten. Sieben Stück der USB-2.0-, sechs Stück der ersten USB-3.1- und drei an der Zahl nach der zweiten USB-3.1-Generation. Zwei USB-3.1-Gen2-Anschlüsse (jeweils 1x Typ-A und Typ-C) befinden sich am I/O-Panel, eine weitere Typ-C-Variante befindet sich in neuer Header-Form für neuere Gehäuse an Bord. Für die Realisierung verlötet MSI gleich zwei ASMedia ASM2142 als USB-3.1-Gen2-Controller.

Wo manchen Interessenten ein Audio-Codec vollends ausreicht, verbaut MSI beim Z270 Gaming M7 gleich zweimal den neuen Realtek ALC1220. Während einer sich um die Audio-Anschlüsse am I/O-Panel kümmert, zeigt sich der Andere für den Front-Sound verantwortlich. Zusammen mit 12 Nippon-Audiokondensatoren ist MSI nun beim Audio-Boost-4-Pro-Feature angelangt. Bei der Wahl des Netzwerkcontrollers entschieden sich die Taiwaner für den Killer E2500 von Rivet Networks, welcher die Netzwerkpakete beim Online-Gaming mit hoher Priorität behandelt.

Im Großen und Ganzen wurden an der UEFI-Oberfläche nur geringe Änderungen vorgenommen. Neu ist eine Suchfunktion, um gezielt zu den gewünschten Einstellungen zu gelangen. Ebenfalls neu ist die Möglichkeit, den CPU-Multiplikator bei AVX(2)-Anwendungen zu reduzieren, um die Overclocking-Stabilität zu erhöhen. Dies ist jedoch rein optional. An der Gesamtstabilität gibt es nichts auszusetzen. Die Effizienz weiß gerade im Idle zu gefallen, unter Last wurden jedoch nur durchschnittliche Verbrauchswerte erreicht.

Bleibt nur noch die Preisfrage übrig. Von der Ausstattung her ist die des MSI Z270 Gaming M7 mit dem ASUS Maximus IX Formula vergleichbar. Doch während das MSI Z270 Gaming M7 ab etwa 243 Euro erstanden werden kann, müssen für das ASUS Maximus IX Formula (Hardwareluxx-Test) mindestens 360 Euro auf die (virtuelle) Ladentheke gelegt werden. Nichtsdestotrotz sind die roundabout 250 Euro für die MSI-Platine natürlich auch kein Pappenstiel. Insgesamt hat MSI mit dem Z270 Gaming M7 unserer Ansicht nach ein gutes Produkt für Intels neue Kaby-Lake-Prozessoren auf die Beine gestellt.

Positive Eigenschaften des MSI Z270 Gaming M7:

  • sehr gute Leistungsfähigkeit mit einer sehr starken CPU-Spannungsversorgung und umfangreichen Overclocking-Funktionen
  • gute Ausstattung, u.a. sechs SATA-6GBit/s-Schnittstellen, sechs USB-3.1-Gen1-Anschlüssen und drei USB-3.1-Gen2-Buchsen
  • PCI-Express-3.0-Unterstützung an drei PEG-Slots
  • sehr gute Gesamtperformance, gute Stabilität und sehr gute Effizienz im Idle
  • drei M.2-Slots mit 32 GBit/s
  • Audio Boost 4 Pro mit zweimal Realtek ALC1220

Negative Eigenschaften des MSI Z270 Gaming M7:

  • keine

Wer nun mit Intels Kaby-Lake-Prozessoren aufrüsten möchte und dabei eine qualitativ hochwertige High-End-Gaming-Platine sein Eigen nennen möchte, trifft mit dem MSI Z270 Gaming M7 eine durchaus gute Wahl.

eh msi z270 Gaming m7

Alternativen? Von einem minimalen Preis von 243 Euro für das MSI Z270 Gaming M7 existieren nach unten hin natürlich jede Menge Alternativen, wenn dabei beachtet wird, dass dann auch bei der Ausstattung eingespart werden muss. Eine Möglichkeit wäre auch das Gigabyte GA-Z270X-Gaming 7 (Hardwareluxx-Test), das als Besonderheit einen Thunderbolt-3.0/USB-3.1-Gen2-Controller erhalten hat und bis auf die hohe Leistungsaufnahme auch eine gute Figur gemacht hat.

 

Persönliche Meinung

Wenn ich vom Killer-E2500-Netzwerkcontroller und von der RGB-LED-Beleuchtung absehe, hat mir das MSI Z270 Gaming M7 außerordentlich gut gefallen. Von der Ausstattung her ist es mehr als gut aufgestellt und zusammen mit den erweiterten Overclocking-Funktionen, die im Gaming-only-Bereich nicht selbstverständlich sind, dürfte das MSI Z270 Gaming M7 viele Umrüster ansprechen. Kein Wunder, dass der Preis da ein klein wenig höher ausfällt.

Aber glücklicherweise gibt es nach unten hin noch zahlreiche andere attraktive Alternativen. (Marcel Niederste-Berg)

Preise und Verfügbarkeit
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