TEST

GeForce RTX 5090 Kühler plus Radiator Module

Modulare LYNK+ AiO-Wasserkühlung im Test

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Bereits mehrfach machte das modulare All-in-One-System LYNK+ auf sich aufmerksam. Heute können wir uns das System in einem ersten Test anschauen. Zielsetzung von LYNK+ ist der Aufbau eines modularen Systems, welches mit den Bedürfnissen und Updates des Nutzers mitwachsen kann und dennoch nicht teurer, als eine einfache All-in-One-Wasserkühlung sein soll. Ob dies gelingen kann, ist neben den Leistungsmessungen sicherlich das Hauptaugenmerk dieses Tests.

Bereits häufiger machte LYNK+ auf sich aufmerksam. Erstmals konnten wir auf der Computex 2024 einen Blick darauf werfen. Damals noch mit Display ausgestattet, waren die Erfinder noch auf der Suche, in welche Richtung sich das System entwickeln würde. 2025 wurde auf der Computex dann deutlicher, in welche Richtung LYNK+ es gehen würde.

LYNK+ soll nun wie folgt auf den Markt kommen: Es wird ein Cooler Module angeboten, das direkt mit einer Grafikkarte bestückt ist. Vorerst wird sich LYNK+ auf die GeForce RTX 5090 konzentrieren. Die umgebaute Grafikkarte plus Kühler und Radiator-Modul (Radiator Module) sollen nicht mehr kosten, als eine vergleichbare Karte mit Hersteller-AiO, wie wir sie beispielsweise in Form der MSI GeForce RTX 5090 32G SUPRIM LIQUID SOC (Test) und ZOTAC GAMING GeForce RTX 5090 Arcticstorm AIO (Test) im Test hatten. Einzeln wird es den Kühler als Upgrade-Kit geben.

Der Start erfolgt mit den vormontierten Karten und dem Radiator-Modul. Natürlich soll das Ökosystem weiter ausgebaut werden. So soll die Auswahl an Grafikkarten erweitert werden. Zudem ist geplant, auch einen CPU-Kühler anzubieten, der dann in den Kreislauf eingebunden werden kann.

Im Vergleich zu den auf der Computex gezeigten Kühlern verzichtet LYNK+ inzwischen auf das Display auf der Seite. Laut Hersteller könnte es aber sein, dass eine entsprechende Version des Kühlers folgen wird. Auch andere Farboptionen wird es vorerst nicht geben. Man möchte sich auf das Angebot eines ausgereiften und erprobten Systems konzentrieren, das auf eine langfristige Haltbarkeit ausgelegt ist.

Ein wichtiges Element des LYNK+-Systems stellt die Art und Weise dar, wie die Komponenten miteinander verbunden werden. Das Quick-Connect-System soll eine sichere und möglichst verlustfreie Verbindung darstellen. Zudem sind mögliche Fehlerquellen in der Montage beseitigt worden, sodass der Nutzer grundsätzlich immer eine geschlossene Verbindung herstellen kann. Wie genau dies funktioniert, schauen wir uns noch im Detail an.

LYNK+: Cooler Module

Zunächst werfen wir einen Blick auf das Cooler Module. Wie bereits erwähnt, wird es anfangs Modelle der GeForce RTX 5090 mit dem LYNK+-Kühler geben. Die GeForce RTX 5080 wird etwas später folgen.

Uns wurde ein Cooler Module mit GeForce RTX 5090 von ZOTAC zur Verfügung gestellt. Das Gehäuse des Kühlers besteht aus dünnem Aluminium mit gebürsteter Oberfläche. Vorder- und Rückseite sind komplett geschlossen. Auf der Stirnseite ist eine Aussparung vorhanden, in der sich der 12V-2x6-Anschluss verbirgt. Der Kühler hat eine Höhe von nur zwei Slots (38 mm) und ist mit 279 x 133 mm nicht viel größer, als das PCB der Karte.

Das auf der Messe gezeigte Display gibt es vorerst nicht. LYNK+ belässt es beim Kühler bei einer einfachen Aluminium-Optik ohne viel Schnick-Schnack. Einzig der "LYNK+"-Schriftzug und das Logo finden sich hier und da. Aber es gibt eine beleuchtete RGB-Leiste.

LYNK+ hat sich dazu entschieden, keinen aus Vollkupfer und per CNC gefrästen Kühlkörper zu verwenden. Stattdessen setzt man auf einen Kupferkern, der direkt auf der GPU aufliegt. Der restliche Kühler besteht allerdings aus Aluminium. Das günstigere Spritzgussverfahren für diesen Kühler soll einen möglichst niedrigen Preis möglich machen können. Auf den Bildern ist das Gehäuse des Kühlers aus Aluminium mit matter Oberfläche zu sehen. In der Mitte blitzt das Kupfer hervor, welches die zentrale Kühlkörperkomponente darstellt.

Komponenten wie der Speicher und die Spannungswandler werden durch den Kühlkörper aus Aluminium abgedeckt, während die GPU eben vom Kupferkern gekühlt wird. LYNK+ verzichtet damit aber auch auf einen Lüfter im Wasserkühler, was man bei AiO-Kühlern immer mal wieder sieht und womit die restlichen Komponenten auf dem PCB gekühlt werden sollen.

Wer sich zum Umbau einer Karte entscheidet, kann das RTX 5090 Upgrate Kit für 179,90 Euro kaufen. Hier ist die Kompatibilität zu den folgenden Karten vorhanden:

  • Gainward GeForce RTX 5090 Phantom GS
  • Gainward GeForce RTX 5090 Phantom
  • Inno3D GeForce RTX 5090 iChill Frostbite
  • Inno3D GeForce RTX 5090 iChill X3
  • Inno3D GeForce RTX 5090 X3
  • Inno3D GeForce RTX 5090 X3 OC
  • MSI GeForce RTX 5090 32G Ventus 3X OC
  • Palit GeForce RTX 5090 GameRock OC
  • Palit GeForce RTX 5090 GameRock
  • PNY GeForce RTX 5090 Triple Fan GPU
  • PNY GeForce RTX 5090 Overclocked Triple Fan GPU
  • PNY GeForce RTX 5090 ARGB EPIC-X RGB Triple Fan GPU
  • PNY GeForce RTX 5090 ARGB EPIC-X RGB Overclocked Triple Fan GPU
  • ZOTAC Gaming GeForce RTX 5090 Solid OC 
  • ZOTAC Gaming GeForce RTX 5090 Solid
  • ZOTAC Gaming GeForce RTX 5090 AMP Extreme Infinity

Da der vom Hersteller verwendete Kühler am Ende keinerlei Rolle spielt, sind persönliche Präferenzen, PCB-Design und das VBIOS mit dem Power-Limit hier wohl das entscheidende Merkmal in der Auswahl.

Am hinteren Ende der Karte findet sich der Port für die Quick-Connect-Anschlüsse. Dieser wird zusammengesteckt und in der Montage von Radiator und Kühler auch in dieser Form verwendet. Der Quick-Connect-Anschluss kann aber auch aufgetrennt werden, um später eventuell ein weiteres Modul einzubinden. An einem CPU-Kühler arbeitet LYNK+ bereits.

LYNK+ hat hier eine Form Schnellverbinder entwickelt, die ohne Verlust von Flüssigkeit an- und abgesteckt werden kann. Ein minimaler Verlust ist natürlich immer vorhanden, dieser wird über das Reservoir ausgeglichen.

Zwischen den beiden Anschlüssen für den Flüssigkeitskreislauf sitzt auch eine elektrische Verbindung, über die ein digitales Bus-Signal übertragen wird. Die Stromversorgung hingegen erfolgt über einen SATA-Adapter direkt am Radiator Module.

LYNK+: Radiator Module

Zweite wichtige Komponente des Systems ist das Radiator Module, welches unter der genauen Bezeichnung "Radiator Module 360 LED Slim Black" geführt wird. Die Kosten hierfür liegen bei 199,90 Euro. Damit kommt man für Kühler plus Radiator auf 380 Euro. Die AiO-Modelle der GeForce RTX 5090 starten aktuell bei 2.950 Euro. Aktuell kostet das günstigste Modell der GeForce RTX 5090, welches zum LYNK+-Kühler kompatibel ist, 2.699 Euro. Plus den Preis für die Kühler-Kombination landet man hier bei rund 3.080 Euro.

Gleichzeitig bietet Caseking die günstigste Konfiguration (LYNK+ mit INNO3D GeForce RTX 5090 X3) schon ab 2.539,80 Euro an. Allerdings ist die hier verwendete Karte von INNO3D aktuell nicht auf Lager und Caseking ermöglicht auch keinerlei Vorbestellung zu diesem Preis.

LYNK+ liefert das Radiator Module in einer Verpackung, in der sich alle Komponenten befinden. In unserem Beispiel lieferte uns der Hersteller das Radiator Module mit Lüftern von Arctic (P12 PWM PST). Der Kunde soll aber bei der Bestellung aus einer gewissen Auswahl wählen können, welche Lüfter er gerne einsetzen möchte. Natürlich ist es auch möglich, diese später auszutauschen. Dem Radiator Module liegen Schrauben in verschiedenen Längen bei, um Lüfter mit verschiedenen Dicken (25 mm, 30 mm) auf dem Radiator zu befestigen. Natürlich sind auch die Schrauben vorhanden, um den Radiator im Gehäuse zu befestigen.

Der Radiator kommt auf Abmessungen von 410 x 120 x 30 mm und besteht aus Aluminium – genau wie der Kühler auch. Das Problem der galvanischen Korrosion sollte hier also nicht bestehen. Die Schläuche haben eine Länge von 450 mm und einen Außendurchmesser von 16 mm. Die im Radiator bzw. am Ausgleichsbehälter verbaute Pumpe soll eine Lautstärke von 21,75 dB(A) vorzuweisen haben und arbeitet mit 3.900 bis 4.700 Umdrehungen pro Minute. Die Leistungsaufnahme der Pumpe liegt bei 2,4 bis 3,6 W.

Die Lüfter werden per Daisy-Chain allesamt an ein Kabel angeschlossen. Dennoch führen zwei Kabel vom Radiator zum System bzw. dem Mainboard: einmal ein SATA-Stromkabel und einmal ein RGB-Kabel.

Um das Radiator Module und das Cooler Module auf der Grafikkarte miteinander zu verbinden, müssen die Quick-Connect-Anschlüsse in den Port gesteckt werden. Über die lange Schraube und den beiliegenden Schlüssel werden die Anschlüsse in den Port gezogen und arretiert. Im Grunde sprechen wir also von nur zwei Handgriffen, um den Kreislauf zu schließen.

Per RGB-Stecker können die drei RGB-Leuchtelemente angesteuert werden. Auf dem Kühler ist dies ein LED-Streifen mit 33 RGB-LEDs auf der Stirnseite und rings um das hintere Ende des Kühlers. Auf dem Radiator ist auf beiden Seiten ein LYNK+-Logo vorhanden, welches ebenfalls aufleuchtet.

Lüftersteuerung per Fan Control und ASUS Armoury Crate

Die Lüfter auf dem Radiator werden allesamt auf einem Anschlusspanel am Radiator selbst zusammengeführt. Von dort führt ein Bus-Signal im Quick-Connect-Anschluss zusammen mit 12 V und Masse mit den Schläuchen des Kreislaufs zusammen zum Kühler. Von dort werden die Signale wieder in PWM-, RPM-Signal, die 12-V-Versorgung und Masse überführt, sodass sie über den Standard-Lüfter-Stecker am Mainboard eingesteckt werden können.

Die Steuerung der Lüfter kann also direkt über das Mainboard und die dazugehörige Software erfolgen.

LYNK+ empfiehlt die Nutzung von Fan Control oder ASUS Armoury Crate zur Steuerung der Lüfter. Für Fan Control stellt man zwei Profile zur Verfügung, die als "Normal" und "Silent" auch gleich im Namen ihren jeweiligen Fokus tragen. Mit diesen beiden Profilen haben wir die Messungen der Lautstärken und Temperaturen durchgeführt. Per Fan Control wird die Geschwindigkeit der Lüfter an die GPU-Temperatur gekoppelt und die beiden Lüfterkurven zeigen auch, welche Schwellwerte und Anrampung LINK+ hier vorsieht.

In ASUS Armoury Crate bzw. dem Modul FanXpert ist es ebenfalls möglich, die Lüftergeschwindigkeit an die GPU-Temperatur zu koppeln. Hier kann der Nutzer dann abhängig von den jeweils eingesetzten Lüftern eine eigene Lüfterkurve erstellen – ganz nach den eigenen Prioritäten.

LYNK+ bei Caseking konfigurieren

Bei Caseking lässt sich eine Grafikkarte mit LYNK+-Kühler konfigurieren. Los geht es hier bei 2.499 Euro, wenngleich die Einstiegsvariante aufgrund der aktuell nicht verfügbaren INNO3D GeForce RTX 5090 X3 nicht erhältlich ist. Gegen Aufpreise zwischen 415 und 726 Euro lassen sich andere Grafikkarten auswählen.

Bei den Lüftern kann das Radiator Module ohne jegliche Lüfter bestückt bestellt werden. Zudem steht folgende Auswahl zur Verfügung:

  • HAVN H12 PWM: 39,90 Euro
  • HAVN H12 PWM (weiß): 39,90 Euro
  • Arctic P12 PWM PST A-RGB: 38,70 Euro
  • Phanteks M25 Gen2 PWM D-RGB: 29,90 Euro
  • be quiet! Light Wings LX ARGB PWM High Speed: 47,90 Euro
  • TRYX ROTA Pro 120 PWM: 74,70 Euro
  • Phanteks D30 PWM Regular Airflow D-RGB: 84,90 Euro
  • Noctua NF-A12X25 PWM: 98,70 Euro
  • Noctua NF-A12x25 G2 PWM: 104,70 Euro

Standardmäßig wird Kolink Core TX-6 als Wärmeleitpaste verwendet. Aber auch hier gibt es gegen Aufpreis eine weitere Auswahl:

  • Kolink UMBRA PRO TP-1: 2,00 Euro
  • Thermal Grizzly Hydronaut: 3,00 Euro
  • Thermal Grizzly Duronaut: 7,00 Euro
  • Thermal Grizzly Kryonaut Extreme: 17,00 Euro
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