TEST

Mit 16 GB, 16 PCIe-Lanes und gutem Preis

Die AMD Radeon RX 9060 XT im Test - Fazit

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Bei der Radeon RX 9060 XT hat man so ein wenig das Gefühl, AMD wusste nicht so recht, wohin man mit diesem Produkt möchte. Einerseits ist es sicherlich als positiv zu bewerten, dass man dieses Modell auch mit 16 GB an Grafikspeicher anbieten möchte, auf der anderen Seite aber bietet man auch eine 8-GB-Option an, die es eigentlich nicht mehr geben sollte. Zudem spendiert AMD der verwendeten Navi-44-GPU ein nur 128 Bit breites Speicherinterface, was womöglich noch recht gut zum restlichen GPU-Ausbau passt, auf der anderen Seite aber gibt es die vollen 16 PCI-Express-Lanes, was in dieser Leistungsklasse längst nicht mehr üblich ist.

Aber am Ende kommt es darauf an, was an Leistung dabei herauskommt. Gegenüber der GeForce RTX 5060 Ti hat die Radeon RX 9060 XT meist einen kleinen Rückstand, der sich in Spielen, in denen die Raytracing-Effekte stärker zum Tragen kommen, etwas vergrößert, der je nach Optimierungsgrad aber auch dazu führen kann, dass die Radeon RX 9060 XT etwas besser dasteht. In Titeln, in denen die Raytracing-Leistung der limitierende Faktor ist, kann dies aber auch bedeuten, dass sich die Radeon RX 9060 XT auf Höhe der GeForce RTX 5060 wiederfindet. Die Schwankungshöhe ist groß – Lords of the Fallen ist ein Beispiel für eine extrem schlechte Leistung, The Last of Us Part 1 ist eines für eine extrem gute Leistung.

Schaut man auf die vorherige Radeon-Generation, dann bleibt eine Befürchtung aus: Auf Niveau einer Radeon RX 7600 (XT) findet sich die Radeon RX 9060 XT nicht wieder.

Den Faktor des 16 GB großen Grafikspeichers können wir nicht wirklich bewerten. Hierzu fehlt uns das entsprechende Gegenstück. Aber die geringe Speicherbandbreite von nur 332 GB/s könnte in der Leistung so mancher Spiele eine Rolle spielen. Eine GeForce RTX 5060 kommt auf 448 GB/s, ebenso die GeForce RTX 5060 Ti. Die beiden größeren Radeon-Modelle bieten ein 256 Bit breites Speicherinterface und kommen damit auf 640 GB/s.

Gegenüberstellung der Karten

Radeon RX 9060 XT GeForce RTX 5060GeForce RTX 5060 Ti
Speicherkapazität 8 / 16 GB (GDDR6) 8 GB (GDDR7)8 / 16 GB (GDDR7)
Speicherinterface 128 Bit 128 Bit128 Bit
Speicherbandbreite 322,2 GB/s 448 GB/s448 GB/s
PCIe-Interface PCIe 5.0 x16 PCIe 5.0 x8PCIe 5.0 x8
Preis 315 / 369 Euro 319 Euro399 / 449 Euro

Während NVIDIA ein gutes DLSS 4 mit Transformer-Modell sowie eine Frame-Generation-Technik für sich verbuchen kann, hat AMD zum Jahreswechsel erst mit FSR 4 eine aus technischer Sicht ebenbürtige Upscaling-Technik präsentiert. Bis zur abwechselnden Darstellung von gerenderten und generierten Frames könnte man beide Ansätze als gleichwertig ansehen, noch immer aber hat NVIDIA das Argument der deutlich besseren Bildgenerierung ohne Ausbildung von Artefakten auf seiner Seite.

Hinzu kommt, dass DLSS 4 und Frame Generation inzwischen von hunderten Spielen unterstützt wird, während es bei FSR 4 gerade einmal ein paar Dutzend sind, von denen zudem einige auch recht unbekannt sind. NVIDIA hat in diesem Punkt das stärkere Ökosystem in der Hinterhand und zudem technische wie gesagt einige Vorteile. AMD muss man aber auch zugutehalten, dass es auch hier eine stetige und vor allem hardwareagnostische Weiterentwicklung gibt.

Im Vergleich zur GeForce RTX 5060 Ti kann die Radeon RX 9060 XT vor allem durch ihren Preis punkten – wenn dieser sich denn am Markt auch mit 369 Euro für das 16-GB-Modell zeigen wird. Eine GeForce RTX 5060 Ti mit 16 GB kostet ab 450 Euro und liegt damit genau auf UVP-Niveau. Mit 8 GB ist das NVIDIA-Modell ab 370 Euro zu haben, die Radeon RX 9060 XT mit dem gleichen Speicherausbau soll deutlich günstiger sein. Aber hier gilt: Im Hinblick auf die Zukunftssicherheit können wir eine Grafikkarte mit 8 GB Grafikspeicher nicht mehr empfehlen.

PowerColor Reaper Radeon RX 9060 XT

An der gebotenen Leistung kann PowerColor bei der Reaper Radeon RX 9060 XT wenig ändern. Als Umsetzung aber überzeugt die Karte mit einem semipassiven Betrieb. Die GPU-, Speicher- und Hot-Spot-Temperaturen sind allesamt auf der höheren Seite, aus technischer Sicht aber nicht problematisch. Dennoch aber würde man sich als Nutzer sicherlich niedrigere Temperaturen wünschen, aber immerhin schafft PowerColor den Spagat aus Temperatur und Lautstärke dahingehend, dass die Karte leise bleibt und damit im Zweifel die höheren Temperaturen hinnimmt.

Kompakte Abmessungen, eine einfache 8-Pin-Versorgung sowie die drei Display-Ausgänge nach den aktuellen Standards runden das Bild ab.

PowerColor Reaper Radeon RX 9060 XT

  • gutes Preis/Leistungsverhältnis
  • 16 GB Grafikspeicher
  • PCIe 5.0 x16
  • geringe Lautstärke

  • schwache Raytracing-Leistung
  • hohe Temperaturen
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