TEST

NZXT H9 Elite im Test

Showcase der Oberklasse - Fazit

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Das NZXT H9 Elite setzt sich an die Spitze von NZXTs H-Serie. Dabei kann das Showgehäuse mit einigen besonderen, teils sogar einzigartigen Lösungen auftrumpfen. Wie die transparente Lüfterblende RGB-Lüfter im Deckel geradezu schweben zu scheinen lässt, ist außergewöhnlich. Und das Glasfront und Glasseitenteil direkt aneinandergrenzen, erlaubt einen ungehinderten Blick in den Innenraum. NZXTs hauseigene F120RGB Duo-Lüfter lassen sich bestens mit dem Gehäuse kombinieren. Sie sorgen für farbenfrohe und dynamische Effekte - und das auf beiden Lüfterseiten.

Die drei mitgelieferten seitlichen A-RGB-Lüfter wurden dabei sinnvoll platziert. Sie sind neben dem Mainboard besonders gut sichtbar und sorgen in Kombination mit dem (unbeleuchteten) Hecklüfter für eine durchaus solide Kühlung. Zudem lassen sie sich so weit herunterregeln, dass ein angenehm leiser Betrieb möglich ist. Allerdings können die vier Gehäuselüfter die Physik nicht überlisten: Wer auf maximale Kühlleistung Wert legt, der greift lieber zu einem High-Airflow-Gehäuse mit luftiger Front. Zusätzliche RGB-Lüfter am Boden und im Deckel setzen das H9 Elite noch besser in Szene. Die Kühlleistung steigern sie laut unseren Messungen aber nur in sehr überschaubarem Maße. Das H9 Flow mit seinem Meshdeckel dürfte stärker von Deckellüftern profitieren. 

Wer den Kauf zusätzlicher A-RGB-Lüfter plant, der sollte berücksichtigen, dass der integrierte A-RGB-Controller des Gehäuses nur in Kombination mit NZXT-Lüftern nutzbar ist. Etwas unglücklich ist zudem, dass er maximal die Beleuchtung von sechs Lüftern steuern kann. An den drei Lüfteranschlüssen kann hingegen die Drehzahl von bis zu neun Lüfter über drei Kanäle gesteuert werden. Greift man wie wir zu F120RGB Duo im Triple-Pack, kann man zusätzlich den darin enthaltenen Controller für drei Lüfter nutzen - benötigt dann aber auch zwei freie interne USB-2.0-Anschlüsse für beide Controller.

Während das H9 Elite mit sehr hohen Towerkühlern Probleme bekommen kann, bietet es viel Platz für lange High-End-Grafikkarten. Auch sein Wasserkühlungspotenzial ist mit den drei 360-mm-Radiatorplätzen beachtlich. Auf Storage-Seite wird mit den zwei kombinierten HDD/SSD-Laufwerksplätzen und den vier reinen 2,5-Zoll-Laufwerksplätzen eine gewisse Flexibilität geboten. Der 2,5-Zoll-Laufwerksträger kann elegant wie eine Tür aufgeklappt und der HDD-Käfig einfach entnommen werden. Elegant gelöst hat NZXT auch die entnehmbaren Staubfilter, den abziehbaren Deckel und die jeweils mit einer einzigen, gefangenen Rändelschraube gesicherten Seitenteile. Das Kabelmanagement weiß zu überzeugen und punktet vor allem mit viel Platz und einer ganzen Reihe von praktischen Klettverschlüssen. Verzichtet werden muss allerdings auf werkzeuglose Montagelösungen für Laufwerke und Erweiterungskarten und auf eine HDD-Entkopplung. 

Eine ähnlich aufgebaute Alternative zum H9 Elite ist das Hyte Y60. Bei einem Preis von rund 220 Euro ist es auf den ersten Blick günstiger, wird aber ohne RGB-Lüfter ausgeliefert. Das gilt auch für NZXTs H9 Flow - und das ist günstiger als das Y60. Dafür liegt dem Hyte-Modell jedoch ein Riserkabel für die vertikale Grafikkartenmontage bei. Als optische Besonderheit zeigt das Y60 vorn links eine abgeschrägte Ecke, die von einem dritten Glaselement markiert wird. Das H9 Elite ist etwas größer und kann dadurch auch großzügigere Radiatorenplätze bieten.   

NZXT hat mit dem H9 Elite ein Showgehäuse der Oberklasse entwickelt, das gerade in der weißen Variante mit ihren klaren Glasflächen Hardware und RGB-Lüfter beispielhaft in Szene setzt. Als derart konsequent umgesetztes und zugleich funktionales Showmodell verdient es sich unseren Technik-Award. 

Positive Aspekte des NZXT H9 Elite:

  • Hardware und LED-Lüfter werden durch das H9 Elite bestens in Szene gesetzt
  • Platz für die meisten Towerkühler und extrem lange Grafikkarten
  • drei A-RGB-Lüfter sowie A-RGB-/Lüftercontroller inklusive (für Steuerung über NZXT CAM-Software)
  • Lüfter lassen sich weit herunterregeln und sind dann angenehm leise
  • komfortables Handling von Seitenteilen und Deckel
  • modularer HDD-Käfig und ausklappbare 2,5-Zoll-Halterung
  • entnehmbare Staubfilter am Boden und am Stahlseitenteil, zeitgemäßes I/O-Panel
  • vertikale Grafikkartenmontage möglich (mit optionalem Kit)

Negative Aspekte des NZXT H9 Elite:

  • Kühlleistung nur im Mittelfeld, deutlicher Abfall bei reduzierter Lüfterdrehzahl
  • eigene A-RGB-Anschlüsse an Lüftern/Controller binden Nutzer an NZXTs Ökosystem, weniger A-RGB- als Lüfteranschlüsse am Controller
  • keine werkzeuglose Montage der Laufwerke und Erweiterungskarten, keine HDD-Entkopplung
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