TEST

Corsair Vengeance RGB Pro DDR4-3600 im Test

B-Die trifft iCUE

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Nicht einmal drei Wochen nach der Vorstellung auf der Computex steht Corsairs neuer Arbeitsspeicher der Reihe Vengeance RGB Pro im Handel bereit. Während die kurze Zeitspanne überrascht, ist das, was der Hersteller in den Mittelpunkt rückt, fast schon alltäglich. Denn in erster Linie bewirbt Corsair die RGB-Beleuchtung, die von einer neuen Version der hauseigenen Steuerung iCUE profitieren soll. Technischen Daten werden hingegen fast zur Nebensächlichkeit. Zu Unrecht, wie der Test des DDR4-3600-Kits zeigt.

Der Fokus auf die LEDs zeigt, wie schwer es die die Anbieter von Arbeitsspeicher inzwischen haben. Bedingt durch eine begrenzte Anzahl an Die-Anbietern existiert nicht viel Spielraum bei der Preisgestaltung und in Zeiten von DDR4-5000 (und bald mehr) wirken Riegel mit einer 3 am Anfang alltäglich. Es bleiben also nur noch vermeintliche Nebensächlichkeiten wie Design und Beleuchtung übrig, um sich offensichtlich von der Konkurrenz abzuheben. Mit dem Vengeance RGB Pro will man aber wie üblich Optik, Qualität und Technik auf höchstem Niveau bieten.

Damit eine möglichst große Zielgruppe angesprochen wird, bietet Corsair zum Start gleich 27 Kits an, die sich in Hinblick auf Farbe, Gesamtkapazität, Anzahl der Speicherriegel, Taktrate und Timings unterscheiden. Entsprechend dürfte für nahezu jeden PC-Nutzer, der DDR4-RAM verbauen kann, etwas passendes dabei sein. Die Bandbreite reicht vom 16-GB-Kit bestehend aus zwei Riegeln gemäß DDR4-2666 bis hin zum 64-GB-Kit bestehend aus acht Riegeln gemäß DDR4-3600. Wer es besonders schnell mag, greift zum DDR4-4000-Kit mit 16 GB oder wartet noch ein wenig. Denn in den kommenden Wochen sollen weiteren Kits mit bis zu Tempo DDR4-4600 folgen.

Das für den Test zur Verfügung gestellte Kit (CMW16GX4M2C3600C18, DDR4-3600, 18-19-19-39) besteht aus zwei Speicherriegeln mit einer Kapazität von jeweils 8 GB. Corsair verbaut Samsung B-Dies im Single-Rank Design auf einem schwarzen PCB mit acht Layern. Der aus Aluminium gefertigte Heatspreader umschließt fast das gesamte PCB und ist entweder in Schwarz oder Weiß gehalten. Im oberen Bereich verbaut Corsair semitransparenten Kunststoff, durch die LEDs ihr Licht im wesentlichen nach oben, teilweise aber auch über die vier anderen Seiten abgeben. Der Heatspreader selbst ist abgesehen von kleinen Aussparungen auf der Vorder- und Rückseite im oberen Bereich und einer beidseitigen Wölbung sehr unauffällig gestaltet. Die Verarbeitung ist tadellos.

Highlight des Vengeance RGB Pro ist aber die Beleuchtung. Für die sind pro Riegel zehn RGB-LEDs zuständig, die - so zumindest der Eindruck - in gleichen Abständen im oberen Bereich des PCBs verbaut sind. Die Steuerung erfolgt wahlweise über Corsairs eigene Software iCUE ab Version 3.4.95, MSI Mystic Light oder Gigabyte RGB Fusion. Der Verzicht auf ASUS Aura ist überraschend, wurde die Plattform bislang doch von Corsair unterstützt. Eine Begründung für das Fehlen gibt es nicht.

Wer bereits über Hardware verfügt, die iCUE-kompatibel ist, sollte der gleichnamigen Software den Vorzug geben. Denn im Vergleich zu MSIs und Gigabytes Lösung gibt es hier weit mehr Möglichkeiten zum Eingriff, darüber hinaus werden auch die wesentlichen Daten - Takt, Timings, Temperatur etc. - übersichtlich dargestellt. Zudem berücksichtigt iCUE die Anzahl der Speicherbänke und -riegel. Das bedeutet: Einige vorgefertigte Beleuchtungsszenarien werden automatisch angepasst, so dass es beispielsweise bei typischer 1-0-1-0-Bestückung (Dual-Channel-Betrieb mit zwei Riegeln) zu keinen „Lücken" beim Wechsel der Farbe kommt. Vermisst wurde im Test lediglich die Möglichkeit, einzelne LEDs gezielt anzusprechen und die Beleuchtung somit stärker den eigenen Wünschen entsprechend anzupassen. An einer solchen Möglichkeit arbeitet man laut Corsair aber bereits. An der Helligkeit oder der Farbdarstellung gibt es hingegen nichts zu kritisieren.

Technische Daten Corsair Vengeance RGB Pro
ProduktcodeCMW16GX4M2C3600C18
Produktseitewww.corsair.com/de/
Frequenz1.800 MHz (DDR4-3600)
Kit-Größe16 GB (2x 8 GB)
Timings18-19-19-39
Spannung1,35 V
XMP2.0
Chip-HerstellerSamsung, B-Die
AufbauSingle Rank
GarantieLebenslang

Bezüglich der Kompatibilität des Vengeance RGB Pro bleibt Corsair vergleichsweise vage. Konkret nennt das Unternehmen nur generell Mainboards mit Intel-Chipsätzen der Reihen 100, 200, 300 und X299. Zudem verspricht man „Spitzenleistung auf den neusten Intel- und AMD-DDR4-Mainboards". Eine QVL mit konkreten Mainboard-Modellen gibt es hingegen nicht.