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In den vergangenen Monaten haben Fujitsu und das japanische Forschungszentrum RIKEN neue Details zu FugakuNEXT, dem Nachfolger des Supercomputers Fugaku, veröffentlicht. Dieser befindet sich noch immer auf dem siebten Platz der Top500-Liste der schnellsten Systeme. FugakuNEXT wird die von Fujitsu entwickelten Monaka-X-Prozessoren verwenden. In der aktuellen Entwicklungsphase arbeiten die beteiligten Unternehmen an dessen Design-Prototypen Monaka.
Dieser basiert erneut auf ARM-Kernen. Konkret kommt ein Armv9-A-Design mit SVE2-Erweiterungen zum Einsatz. Pro Sockel sollen 144 dieser Kerne verbaut sein, wobei pro Node zwei dieser CPUs miteinander kombiniert werden. Schon länger ist bekannt, dass Monaka auf ein 3D-Chiplet-Design setzt: Die eigentlichen Rechenkerne sind in 2 nm gefertigt und auf einem darunterliegenden SRAM-Chip in 5 nm aufgesetzt – ein Konzept, das in ähnlicher Form von AMDs 3D-V-Cache bekannt ist, etwa beim Ryzen 7 9800X3D (Test).
Diese Compute-Chiplets werden gemeinsam mit einem separaten I/O-Chiplet auf einem Interposer platziert. Letzteres übernimmt die externe Anbindung und stellt unter anderem zwölf DDR5-Speicherkanäle bereit. Hinzu kommen Lanes für PCI-Express 6.0 und CXL 3.0 – deren genaue Anzahl ist bislang allerdings nicht bekannt.
Die primäre Entwicklungsphase von Monaka-X und FugakuNEXT soll bis zum 27. Februar 2026 dauern.
In einer Präsentation auf der ISC (International Supercomputing Conference) vor wenigen Tagen in Hamburg erwähnt Fujitsu zudem die Verwendung von NVIDIAs NVLink-Fusion-Technik, sodass die Monaka-X-Chips direkt mit KI-Beschleunigern von NVIDIA sprechen, bzw. als Host-Chips eingesetzt werden können. Die A64FX-Prozessoren, bzw. Fugaku verwendet ausschließlich diese eine Hardware für die eigentlichen Berechnungen.
FugakuNEXT wird offenbar also Beschleuniger-Hardware verwenden – in Novum in der Fugaku-Reihe.
Combining Fujitsu’s advanced CPU technology with NVIDIA’s full-stack AI infrastructure delivers new levels of performance.
Fujitsu’s next-generation processor, FUJITSU-MONAKA, is a 2- nanometer, Arm-based CPU aiming to achieve extreme power efficiency. Directly connecting our technologies to NVIDIA’s architecture marks a monumental step forward in our vision to drive the evolution of AI through world-leading computing technology — paving the way for a new class of scalable, sovereign and sustainable AI systems.
Die Monaka-, bzw. Monaka-X-CPUs von Fujitsu werden nicht nur für den FugakuNEXT verwendet, sondern sollen auch in anderen Systemen zum Einsatz kommen. Dies ist bereits beim Vorgänger der Fall. Das Leibniz-Rechenzentrum betreibt ein System mit Fujitsu-A64FX-Prozessoren.
Neue Einblicke gibt es in die Racks, in denen der Monaka betrieben werden soll. So ist offenbar ein Rack mit 2U an Bauhöhe geplant, welches zwei Monaka beherbergen wird und zudem Platz für 24 RDIMMs für maximal 6 TB an Arbeitsspeicher je Sockel bietet. Pro Chassis sollen acht CPUs zum Einsatz kommen und die Kühlung erfolgt per Wasserkühlung.
Luftgekühlte Racks können maximal zwei Monaka-CPUs fassen. Der Speicherausbau ist identisch. In diesen Systemen ist ein größerer Ausbau an SSD-Speicher geplant, der 24x SAS-SSDs mit bis zu 368,64 TB oder 4x EDSFF E3.S mit bis zu 61,44 TB vorsieht. Für die Verknüpfung der Rechenknoten soll immer InfiniBand oder Ethernet verwendet werden.
Monaka und Monaka-X sind auf Höchstleistung bei möglichst effizientem Betrieb ausgelegt. Laut Fujitsu soll Monaka(-X) doppelt so schnell sein, wie andere Prozessoren in 2027. Auch die Effizienz soll um den Faktor zwei höher ausfallen. Ob sich dies bewahrheiten wird, wird sich dann in einigen Jahren zeigen. FugakuNEXT ist jedenfalls ein heißer Kandidat nicht nur einer der schnellsten Supercomputer zu werden, sondern auch einer der effizientesten.