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Blackwell in der Cloud

GeForce NOW Ultimate ausprobiert

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GeForce NOW Ultimate ausprobiert
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Wie auf der gamescom angekündigt, wird NVIDIA seine Blackwell-Hardware zukünftig auch für den Cloud-Gaming-Dienst GeForce NOW verwenden. Wir hatten die Gelegenheit, uns in den vergangenen Tagen mit dem neuesten Update für den Ultimate-Tarif zu beschäftigen und einige Spiele über das Netz auszuprobieren. Wie spielbar sind die Spiele in der Cloud? Welche Vorteile bietet die neue Blackwell-Hardware an dieser Stelle und wer kann anstatt eines eigenen Gaming-Systems auf GeForce NOW zurückgreifen? All diese Fragen versuchen wir in diesem Artikel zu klären.

Noch als NVIDIA GRID führte NVIDIA das Streaming von 3D-Simulationen als Beta im Jahre 2013 ein. Am 30. September 2015 startete der Dienst offiziell und ab Februar 2020 gibt es GeForce NOW als Cloud-Gaming-Lösung.

Mit GeForce NOW Ultimate und der damaligen Leistungsgrundlade als "GeForce RTX 4080" schauten wir uns den Dienst im Januar 2023 genauer an. Auch haben wir schon einen Blick auf GeForce NOW auf dem Steam Deck geworfen.

An den grundsätzlichen Funktionen von GeForce NOW ändert sich nichts. Im Ultimate-Tarif werden einige Funktionen hinzugefügt. Neu hinzu kommen die für die Blackwell-Generation typischen Funktionen wie das Multi Frame Generation (MFG) mit den Frame-Generation-Stufen 3X und 4X, während bisher nur ein einfaches Frame-Generation möglich war. Zudem werden neuere Rendering-Technologien, die ausschließlich auf die Blackwell-Generation beschränkt sind, ebenfalls nur mit GeForce NOW RTX 5080 ermöglicht werden.

Neu ist zudem das Cinematic Quality Steaming (CQS), welches beispielsweise ein AV1-Decoding mit bis zu 100 MBit/s beinhaltet, aber auch SDR- und HDR-Inhalte bestmöglich darstellen soll.

NVIDIA arbeitet zudem mit Internetanbietern zusammen, um die Verzögerungszeiten weiter zu verringern. Low Latency Streaming (LLS) in Verbindung mit L4S-Unterstützung beim Provider soll ermöglichen, dass Reaktionszeiten von rund 30 ms zwischen Mausklick und Bildausgabe erreicht werden. Voraussetzung ist jedoch, dass der jeweilige Anbieter L4S aktiv integriert. Den Anfang macht NVIDIA in den USA mit Comcast. Auf Präsentationen sind allerdings auch T-Online und die BT Group bereits aufgeführt. In Deutschland soll L4S offenbar im 5G-Netz der Telekom zum Einsatz kommen.

Tarfifstufen von GeForce NOW im Vergleich:

GratisPerformance Ultimate
Preis 0 Euro10,99 Euro pro Monat 21,99 Euro pro Monat
Leistungsstufe BasicGeForce RTX GeForce RTX 4080 / 5080
Werbung JaNein Nein
maximale Auflösung bis zu 1080p1440p 4K
maximale FPS bis zu 60 FPS
bis zu 60 FPS bis zu 240 FPS
RTX-Funktionen NeinJa Ja
DLSS Frame Generation NeinNein Ja
NVIDIA Reflex NeinNein Ja
HDR10 und SDR10 NeinNein Ja
Cloud G-Sync NeinNein Ja
Sound StereoStereo und 5.1 Surround Stereo, 5.1-Surround und 7.1-Surround
Session-Dauer 1 Stunde6 Stunden 8 Stunden

An den einzelnen Funktionen in den verschiedenen Tarifen ändert sich nichts. Die volle Auflösungen und maximalen FPS sowie sämtliche Funktionen sind nur im Ultimate-Tarif vorhanden. Dieser ist mit 21,99 Euro aber auch mehr als doppelt so teuer, wie der Performance-Tarif. Letztendlich hängt die Entscheidung für einen bestimmten Tarif auch davon ab, welches Spiel-Verhalten und welche Ansprüche man an die Darstellung hat. An dieser Stelle wären wir dann bei den Kosten. NVIDIA will die aktuellen Preise selbst mit Ergänzung der "GeForce RTX 5080"-Leistungsklasse beibehalten.

Die folgenden Titel sind zusätzlich noch für GeForce NOW RTX 5080 optimiert:

  • Apex Legends
  • Assassin’s Creed Shadows
  • Baldur’s Gate 3
  • Black Myth: Wukong
  • Borderlands 4
  • Clair Obscur: Expedition 33
  • Counter-Strike 2
  • Cronos: The New Dawn
  • Cyberpunk 2077
  • Diablo 4
  • Doom: The Dark Ages
  • Dune: Awakening
  • Dying Light: The Beast
  • The Elder Scrolls IV: Oblivion Remastered
  • Grounded 2
  • Hell Is Us
  • Indiana Jones and the Great Circle
  • Mafia: The Old Country
  • Microsoft Flight Simulator 2024
  • Overwatch 2
  • Titan Quest II
  • Warframe
  • The Witcher 3

Bevor man nun aber mit dem Spielen starten kann, muss man einige Grundvoraussetzungen erfüllen und sich die Stream-Einstellungen genauer anschauen.

Die Clients für GeForce NOW sind für Windows, macOS, ChromeOS oder im Browser verfügbar. Hinzu kommen die Mobilgeräte bzw. Plattformen Android, iOS/iPadOS und Gaming-Handhelds. Zudem wird GeForce NOW auf der Shield sowie für einige Smart-TVs angeboten. Die Links zu den Clients und weitere Informationen findet ihr an dieser Stelle.

Die Nutzung von GeForce NOW gestaltet sich unkompliziert: Der eigene NVIDIA-Account wird mit den Konten von Steam, Epic und Uplay verknüpft, sodass alle dort über GeForce NOW verfügbaren Spiele direkt gestartet werden können. Spielstände werden dabei automatisch aus der Steam-Cloud übernommen.

NVIDIA macht die folgenden Vorgaben für die Internet-Verbindung:

  • 15 MBit/s für HD-Auflösungen mit bis zu 60 FPS (zum Beispiel 1.280 x 720 Pixel)
  • 25 MBit/s für Full-HD-Auflösung bei 60 FPS (zum Beispiel 1.920 x 1.080 Pixel)
  • 35 MBit/s für UW-QHD- und QHD-Auflösungen bei 120 FPS (zum Beispiel 3.840 x 1.440 oder 2.560 x 1.440 Pixel)
  • 45 MBit/s für 4K-Auflösung bei 120 FPS (zum Beispiel 3.840 x 2.160 Pixel)

In den Einstellungen des GeForce-NOW-Clients kann auch eine Prüfung der Internet-Verbindung gemacht werden. Getestet werden neben der Bandbreite auch die Latenz, denn diese ist für ein Cloud-Gaming wichtig.

Für das Streaming kann der Nutzer einige Profile wählen, welche dann verschiedene Einstellungen nach sich ziehen.

Gegenüberstellung der Stream-Einstellungen in GeForce NOW

Datensparmodus WettbewerbsorientiertAusgeglichenFilmähnlichBenutzerdefiniert
Maximale Bitrate 12 MBit/s AutoAutoAuto (100 MBit/s)5 bis 100 MBit/s
Auflösung 1.280 x 720 Pixel 1.920 x 1.080 Pixel2.560 x 1.440 Pixel3.840 x 2.160 Pixel1.024 x 768 bis 5.120 x 2.880 Pixel
Darstellung 60 FPS 360 FPS60 FPS60 FPS30 bis 360 FPS
V-Sync Adaptiv AusAdaptivAdaptivEin/Aus/Adaptiv
G-Sync Aus AusAusEinEin/Aus
Reflex Aus EinAusEinEin/Aus
HDR Aus AusAusAusEin/Aus
KI-Videofilter Aus AusAusAutoEin/Aus/Auto/Benutzerdefiniert
L4S Ein EinEinEinEin/Aus

Für Benutzerdefiniert sei gesagt, dass die Auflösung und Darstellung miteinander gekoppelt sind. Bei 5K sind 360 FPS nicht verfügbar und so muss man hier eben den eigenen Weg finden. Wer sich mit den Detaileinstellungen nicht beschäftigen möchte, der findet mit den vordefinierten Profilen.

Dazu haben wir auch gleich die ersten Messungen gemacht:

NVIDIA GeForce NOW Ultimate

Datenrate

MBit/s
Mehr ist besser

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Die Vorgaben von NVIDIA entsprechen also in etwa dem, was wir letztendlich auch als Durchsatz gemessen haben.

Cloud-Gaming auf immer neuer Hardware

Vor einigen Monaten wurde GeForce NOW auch für das Steam Deck verfügbar gemacht und bietet dort auf der OLED-Variante ein Streaming mit bis zu 90 FPS sowie einer deutlich verbesserten Bild- und Darstellungsqualität – vorausgesetzt, die Internetverbindung ist entsprechend schnell.

Auf LG-Fernsehern und -Monitoren soll der native GeForce-NOW-Client künftig eine Wiedergabe in 4K mit 120 FPS und G-Sync ermöglichen. Bei OLED-Modellen mit 5K-Auflösung werden ebenfalls 120 FPS unterstützt. Zusätzlich kommt Kompatibilität mit weiterer Peripherie wie den Lenkrädern von Logitech hinzu. Schließlich kündigte Lenovo zur gamescom an, dass der Legion Go S mit Ryzen Z2 Go GeForce NOW ebenfalls mit 120 FPS nutzen kann.

GeForce NOW Install-to-Play

Bislang war es erforderlich, dass ein gewünschter Titel Teil der GeForce-NOW-Bibliothek ist, um ihn nutzen zu können. Von derzeit etwa 2.300 Spielen wächst die Anzahl der unterstützten Titel mittels Install-to-Play auf rund 4.500 an. Spiele lassen sich künftig also direkt in der Cloud-Instanz installieren. Publisher können ihre Titel für GeForce NOW freigeben, doch NVIDIA prüft diese zusätzlich und schaltet sie erst nach einer Verifikation für den Dienst frei.

Über Install-to-Play werden die entsprechend vorbereiteten Spiele auf die Server von GeForce NOW geladen und dort dauerhaft vorgehalten. Pro Sitzung stehen dafür standardmäßig 100 GB an Speicherplatz zur Verfügung, der je nach Mitgliedschaft auf 200 GB, 500 GB oder sogar 1 TB erweitert werden kann.

In der Praxis funktioniert Install-to-Play wie folgt: In den Einstellungen im GeForce-NOW-Client findet sich in den Konto-Informationen der Punkt Cloud-Speicher. Hier kann zunächst einmal der verfügbare Speicher eingesehen werden. Unter "Spiele Steam Verwalten" startet dann der Steam-Client in der Cloud und in der Bibliothek werden die Spiele angezeigt, die noch installiert werden können und die noch nicht standardmäßig in GeForce NOW enthalten sind. Die Installation erfolgt so, als würde man sich das Spiel auf dem lokalen System installieren. Nach der Installation sind die Spiele dann per GeForce NOW spielbar.

Die 100 GB an Speicherplatz sind in den Tarifen inkludiert. 200 GB kosten monatlich 2,99 Euro, für 500 GB sind es 4,99 Euro und für 1 TB werden 7,99 Euro je Monat zusätzlich fällig.

Die Cloud-Hardware analysiert

So mancher wird sicherlich interessiert sein, was denn nun an Hardware von NVIDIA verwendet wird. Einige Spiele mit integriertem Benchmark, die wir später auch noch verwenden werden, geben zumindest einige Hinweise auf die verwendete Hardware.

NVIDIA selbst nennt diese Blackwell SuperPods und verwendet darin AMD-Prozessoren. Spielern stehen bis zu 16 virtuelle Kerne und 28 GB RAM zur Verfügung. Der gesamte Blackwell SuperPod soll 60 GB an Arbeitsspeicher und einen AMD-Prozessor mit mindestens 32 Kernen haben, allerdings teilen sich Spieler die Ressourcen in verschieden großen Instanzen.

Viel wichtiger aber ist die Grafikkarte. Hier bot NVIDIA mit GeForce NOW Ultimate die GeForce-RTX-4080-Leistungsklasse, wie unsere Benchmarks damals aber zeigten, war die echte GeForce RTX 4080 zwischen 40 und 50 % schneller als die Cloud-Version. Die genaue Ausbaustufe der virtuellen GeForce RTX 5080 für GeForce NOW kennen wir nicht. Auslesen lassen sich nur die NVIDIA auch genannten 48 GB an Grafikspeicher. Die Desktop-Version der GeForce RTX 5080 (Test) kommt auf 16 GB.

Gegenüberstellung der Cloud-Instanzen

GeForce NOW Ultimate GeForce RTX 4080 GeForce NOW Ultimate GeForce RTX 5080
virtuelle CPU-Kerne 16 16
Arbeitsspeicher 28 GB 28 GB
virtuelle GPU NVIDIA L40 NVIDIA RTX Pro Blackwell
Grafikspeicher 28 GB 48 GB

Benchmark-Vergleiche

Nun aber zu den Benchmarks. Einen Vergleich zwischen GeForce NOW Ultimate GeForce RTX 4080 und der neuen RTX-5080-Variante haben wir ebenfalls anzubieten. Im Anschluss vergleichen wir die Leistung von GeForce NOW Ultimate GeForce RTX 5080 gegenüber der Desktop-Variante.

Cyberpunk 2077

4K, RT: Mittel

FPS
Mehr ist besser

Da wir uns nur gewisse Spiele mit GeForce NOW Ultimate GeForce RTX 4080 angeschaut haben und eben nicht alle auf die GeForce-RTX-5080-Variante umgezogen werden, müssen wir uns beim Vergleich zwischen den GeForce-NOW-Instanzen auf Cyberpunk 2077 beschränken. Für diesen Benchmark ist die neue Instanz um 23 % schneller bzw. liefert um 23 % höhere FPS.

Cyberpunk 2077

4K, RT: Ultra, DLSS: Qualität

FPS
Mehr ist besser

DOOM: The Dark Ages

4K, Ultra Albtraum, Pathtracing, DLSS: Qualität

FPS
Mehr ist besser

Im Vergleich von GeForce NOW Ultimate GeForce RTX 5080 gegen die Desktop-Varianten der GeForce RTX 5080 und 5090 zeigt sich für Cyberpunk 2077 und DOOM: The Dark Ages eine erstaunliche Nähe zwischen der Cloud- und dedizierten Variante. Dies haben wir so damals bei GeForce NOW Ultimate GeForce RTX 4080 und der Desktop-Version der GeForce RTX 4080 nicht gesehen. Hier war die Desktop-Variante dann am Ende doch deutlich schneller.

Indiana Jones und der große Kreis

4K, Giga-Preset, RT: Hoch, DLSS: Qualität, FG 2x

FPS
Mehr ist besser

Black Myth: Wukong

4K, Sehr Hoch, DLSS: 100 %

FPS
Mehr ist besser

In anderen Spielen kommen dann die Limitierungen in der Übertragung ins Spiel. So liefert GeForce NOW so manches Spiel mit einem Frame-Limit von 120 oder 165 FPS aus, was je nach Ausgabe bei 120 oder 165 Hz auch Sinn macht. Unlimitiert erreichen die Desktop-Karten natürlich höhere FPS.

Vergleich der Leistungsaufnahme

Neben der Leistung in Form von FPS kann auch die Leistungsaufnahme eines Gaming-Systems eine Rolle spielen. Auch dies haben wir einmal nachgemessen.

Leistungsaufnahme in Cyberpunk 2077

nur GPU

in W
Weniger ist besser

Für das reine Decoding des Videostreams erlaubt sich die GeForce RTX 5080 in etwa 50 W. Währenddessen kommen die Desktop-Karten der GeForce RTX 5080 und 5090 auf einen Verbrauch von etwa 313 bzw. 419 W.

Leistungsaufnahme in Cyberpunk 2077

Gesamtsystem

in W
Weniger ist besser

Vielmehr noch aber wichtig, ist die Leistungsaufnahme des gesamten Systems. Der Prozessor wird für das Decoding kaum mehr bis gar nicht belastet, denn diese Aufgabe übernimmt ja die Grafikkarte. Dementsprechend landen wir bei etwa 85 W. Lokal ausgeführt kommt ein System mit einer GeForce RTX 5080 auf knapp über 400 W und in der Variante mit GeForce RTX 5090 auf 500 W. Je nach Spiel kann die Auslastung der Grafikkarten auch deutlich höher ausfallen und dann sind auch schnell 700 bis 800 W möglich.

Ein Test nicht ohne Probleme

Grundsätzlich funktionierte GeForce NOW in unserem Test problemlos. Für die Herausforderungen in Sachen Internetanbindung und internes Netzwerk ist der Nutzer selbst verantwortlich.

GeForce NOW mit Problemen durch die Internetanbindung: 1&1 (links) - Deutsche Telekom (rechts)

Während unserer Tests kam es aber zu Problemen, die wir letztendlich auf die Nutzung des Internetprovider 1&1 zurückführen konnten. Dieser bietet vor Ort Glasfaseranschlüsse, die mit dem gebuchten Tarif bei 500/100 MBit/s ausreichend schnell sind und in den Verbindungstests, auch dem des GeForce-NOW-Clients, keinerlei Probleme anzeigten.

Während des Cloud-Gamings kam es aber alle fünf bis zehn Sekunden zu einem Ruckeln und die Qualität des Streams wurde von UHD auf 1080p und darunter reduziert. Dies trat sowohl mit dem Windows- wie auch dem macOS-Client auf. Über das GeForce-NOW-Overlay wurde auch schnell ersichtlich, was los ist. Offenbar kam es über 1&1 zu größeren Paketverlusten.

Also haben wir uns mit einem Notebook und dem macOS-Client an einen DSL-Anschluss der Telekom gesetzt. Auch hier war kein L4S aktiv, aber der Stream lief durchgängig in der Maximalauflösung ohne Probleme durch. Demzufolge dürfte es sich um ein Problem mit dem Internetanbieter handeln. Mit Gewissheit sagen können wir das abschließend aber noch nicht.

Das Beispiel bzw. unsere anfängliche Problematik zeigt, dass ein Cloud-Gaming extrem abhängig von der Qualität der Internetanbindung und der eventuellen Weiterleitung im internen Netzwerk ist. Gibt es hier Schwierigkeiten, zeigen sich diese schnell und sind für den Nutzer ärgerlich. Anders als beim Video-Streaming gibt es beim Cloud-Gaming keinen Puffer, der mehrere Sekunden an Videomaterial vorhalten und damit Schwankungen in der Internetgeschwindigkeit puffern kann. NVIDIA sorgt mit einer Präsenz in Rechenzentren, die über die Welt verteilt sind, für kurze Wege und damit vermeintlich geringe Latenzen. Kommt es aber an anderer Stelle zu Problemen, ist man natürlich machtlos.

Fazit

GeForce NOW bzw. Game-Streaming bieten zwar viele Vorteile, können aber Hardcore-Gamer nicht vollständig von eigener Hardware überzeugen, da technische Kompromisse vorhanden sind. Der verfügbare Spielekatalog ist durch Kooperationen mit Valve, Epic und Ubisoft mittlerweile recht umfangreich, jedoch gibt es noch immer Titel, die fehlen können. Mit Install-to-Play wird diese Limitierung technisch aufgehoben, allerdings können nun Zusatzkosten entstehen. Aber NVIDIA sorgt mit Install-to-Play für eine höhere Flexibilität des Dienstes. Die Integration von GeForce NOW ist sehr gut gelungen, sodass Spielebibliotheken und Spielstände problemlos genutzt und plattformübergreifend synchronisiert werden können.

Eine stabile und schnelle Internetverbindung, idealerweise per Ethernet, ist besonders für hochwertige Streaming-Qualität essenziell, da WLAN-Verbindungen, zum Beispiel in Hotels, Probleme verursachen können. Die Leistung der Cloudversion der GeForce RTX 5080 scheint nun auf Niveau der Desktopversion der GeForce RTX 5080 zu liegen. Einen Kompromiss in der Leistung muss der Nutzer von GeForce NOW demnach nicht mehr eingehen. Techniken wie DLSS 4 und Multi Frame Generation haben mit der Blackwell-Generation einen großen Schritt gemacht. Vor allem das Transformer-Modell bietet eine gute Verbesserung in der Darstellungsqualität für das Upscaling, Frame Generation und Ray Reconstruction.

Für viele spielt auch die Bildwiederholrate eine Rolle: 120 FPS sind flüssiger als 60 FPS, aber in der Praxis fällt der Unterschied für viele Nutzer kaum auf, und die Videokomprimierung ist in Bewegung kaum sichtbar. Competitive Gamer werden kaum zum Cloud-Gaming wechseln, da die unvermeidbare Latenz durch Datenübertragung und Videocodierung zu hoch ist, obwohl NVIDIA zahlreiche Rechenzentren nahe den Nutzern betreibt. Fortnite und Counter-Strike 2 werden aber dennoch in GeForce NOW angeboten, die Ansprüche sind hier allerdings auch sehr individuell.

Die monatlichen Kosten von 11 bis 22 Euro sind vergleichbar mit anderen Streaming-Diensten und können sich im Vergleich zum Kauf einer High-End-Grafikkarte wie einer GeForce RTX 5080 ab knapp über 1.000 Euro durchaus rechnen, vor allem unter dem Aspekt der Energieeinsparung. Einerseits sind bei dem Kaufpreis fast vier Jahre GeForce-NOW-Abo möglich. Bei zehn Spielstunden je Woche kommen wir bei 500 W Leistungsaufnahme für das Gaming-System zudem auf monatliche Stromkosten (bei 0,30 Cent/kWh) in Höhe von etwa 6 Euro.

Aber es gibt natürlich auch Nachteile beim Cloud-Gaming. NVIDIA kann die Physik nicht überlisten und einige der Nachteile nur versuchen so gering wie möglich zu halten. Es gibt bei jedem Cloud-Gaming eine Eingabeverzögerung durch die Übertragung der Steuerbefehle und Video-Streams. Dies führt insbesondere bei schnellen Shootern und kompetitiven Spielen zu wahrnehmbaren Eingabeverzögerungen. Auch die Internetanbindung bzw. interne Weiterleitung des Streams im Netzwerk kann zu Problemen führen.

Speziell für das Steam Deck ist GeForce NOW eine interessante Alternative, um Spiele in höheren Grafikeinstellungen und besseren Bildqualitäten zu spielen, was die Akkulaufzeit deutlich verlängert und die Wärmeentwicklung reduziert. Voraussetzung ist jedoch ein ausreichend schnelles Internet, idealerweise über WLAN mit mindestens 20 MBit/s.

Daneben bietet GeForce NOW die volle Flexibilität in den weiteren Funktionen: G-Sync, HDR, SDR10, Audio in 5.1 und 7.1 und vieles mehr – allerdings auch nur im Ultimate-Tarif. Zudem beschränkt NVIDIA die Spielstunden pro Monate auch im Performance- und Ultimate-Tarif auf 100 Stunden pro Monat. Rein rechnerisch sind dies 3,33 Stunden pro Tag – für den einen viel, für den anderen wenig.

GeForce NOW Ultimate GeForce RTX 5080

  • ideal für Gelegenheitsspieler
  • bis zu 5K-Auflösung
  • bis zu 360 Hz
  • HDR und SDR10
  • Cloud G-Sync
  • Raumklang 5.1/7.1

  • hohe Anforderungen an die Netzwerk-Verbindung
  • Latenzen bleiben technisch bedingt vorhanden
  • auf 100 Stunden je Monat beschränkt
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