TEST

Seagate IronWolf Pro 125 SSD im Test

Nicht nur im NAS überzeugend - Die Seagate IronWolf Pro 125 SSD im Detail

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So gut Datenblätter auch oftmals klingen, erst der Blick ins Innere einer SSD bringt oftmals neue Erkenntnisse zu Tage. Öffnen wir also das Aluminiumgehäuse der IronWolf Pro 125 SSD, entdecken wir im Gegensatz zu fast allen Consumer-SATA-SSDs, die wir zuletzt getestet haben, dass der 2,5-Zoll-Formfaktor doch tatsächlich komplett ausgenutzt wird. Das PCB nimmt praktisch die gesamte Fläche ein und wird auch beidseitig bestückt, höchstwahrscheinlich abhängig von der verbauten Kapazität. Unser Modell mit lediglich 960 GB ist daher nur auf der Oberseite mit NAND und DRAM belegt, der Controller befindet sich sowieso nur dort. Auffällig ist dabei, gerade mit Hinblick auf Consumer-SSDs, dass eine ganze Reihe Kondensatoren verbaut wurde, die den Massenspeicher bei unerwartetem Stromausfall schützen und so die Daten bewahren soll. 

Der verwendete Controller trägt das Label "STXXA0123185 LET4GK45.00" und wird leider in den Datenblättern von Seagate kaum näher spezifiziert. Vermutlich handelt es sich um einen umgelabelten Phison PS3112-S12DI, der eigentlich mit bis zu 550 MB/s sequenziellem Lesen und 520 MB/s sequenziellem Schreiben spezifiziert ist, also sogar einem Tick mehr als Seagate bei den Eckdaten verspricht. Unterstützt wird der Controller unseres Modells jedenfalls von 1 GB DDR4 DRAM von SK Hynix (H5AN4G8NBJR).

Bei dem verwendeten NAND erleben wir eine kleine Überraschung: War bei Ankündigung der IronWolf Pro 125 SSD noch von BiCS3-Speicher die Rede, findet sich nun im Datenblatt der Hinweis auf BiCS4. Diesen modernen TLC-NAND von WD/Kioxia haben wir zwischenzeitlich bei einigen Solid State Drives getestet, von Seagate selbst sogar in Form der FireCuda 520. Bei BiCS4 werden die Speicherzellen in 96 Schichten gestapelt, was zwar mittlerweile von einigen Mitbewerbern überboten wird, jedoch immer noch zu den aktuellen NAND-Produktionen zählt. Wenig überraschend sind daher unsere Messergebnisse im hauseigenen Stresstest, sowohl im leeren Idealzustand wie auch bei 80-%-Füllstand kann die IronWolf Pro 125 SSD konstant die Daten mit höchster Geschwindigkeit schreiben. Zugegeben hätten wir etwas anderes bei einer modernen TLC-SATA-SSD auch nicht mehr erwartet. Doch gerade für den Einsatz als Cache-SSD oder eben als Massenspeicher im NAS mit mehreren Schreibquellen ist es positiv, wenn die Schreibrate nicht füllstandsbedingt einbricht. 

Bedingt durch die zusätzlichen Kondensatoren, die durch die Power Loss Protection nötig sind, nimmt die IronWolf Pro 125 SSD etwas mehr Leistung auf, als typische Consumer-Laufwerke. Seagate spricht von einer Leistungsaufnahme von bis zu 5 W, was in etwa das Doppelte einer Samsung 870 EVO bedeutet. Seagate sorgt daher vor und beklebt das Aluminiumgehäuse an den Stellen von Controller und DRAM mit Wärmeleitpads, um so die Abwärme abzutransportieren. 

Natürlich ist unser Einsatz in einem vollwertigen ATX-System nicht vergleichbar mit dem in einem NAS, doch anhand der Messergebnisse, bei denen die Temperatur sogar sinkt, sehen wir hier nur bedingt Konfliktpotenzial. 

Um den "Pro"-Anspruch auch wirklich für professionellen Einsatz zu unterstreichen, kann die Seagate IronWolf Pro 125 SSD durchaus mit einer Reihe von Features aufwarten. Neben der Power Loss Protection gehört dazu in jedem Fall das Versprechen für die bestmögliche Ausfallsicherheit. So soll sich bei kompatiblen NAS-Systemen von asustor, QNAP, Qsan, Synology, TerraMaster und Thecus über die IronWolf Health Software die Gefahr eines Defekts möglichst gut vorhersagen lassen. Doch auch im worst case bietet Seagate durch einen Dreijahresplan einen Rescue Datenwiederherstellungsdienst. "Leider" können wir dieses Versprechen an Datensicherheit allerdings bei unserem fabrikneuen Modell nicht testen. 

aMaximale Schreiblast

Modell

240 - 280 GB400 - 512 GB800 - 1.024 GB1.500 - < 4.000 GB>= 4.000 GB
Seagate IronWolf Pro 125 SSD435 TB875 TB1,75 PB3,5 PB7 PB
Corsair MP600 Pro--700 TB1,4 PB-
Western Digital WD_Black SN850
-300 TB
600 TB1,2 PB-
HP SSD EX950
-320 TB
650 TB1,4 PB-
Corsair MP400
--200 TB
400 TB800 TB - 1,6 PB
TeamGroup T-Force Cardea C440
--1,8 PB
3,6 PB
-
Samsung SSD 980 PRO
150 TB300 TB600 TB1,2 PB-
Crucial P5
150 TB
300 TB
600 TB
1,2 PB
-
TeamGroup T-Force Cardea Zero Z340
380 TB800 TB1,66 PB--
Samsung SSD 870 QVO
--370 TB720 TB 
1,44 - 2,88 PB
Kingston DC1000M
--1,7 PB
3,4 PB - 6,7 PB
13,5 PB
Kioxia Exceria Plus
-200 TB
400 TB800 TB-
Kioxia Exceria
100 TB
200 TB400 TB--
Kioxia Exceria SATA
60 TB
120 TB240 TB--
Gigabyte Aorus RAID SSD 
---4 x 700 TB-
Western Digital WD Blue 3D NAND SATA SSD100 TB
200 TB400 TB500 TB 
600 TB
Corsair Force Series MP600-900 TB
1,8 PB3,6 PB
-
Seagate FireCuda 520 SSD
-
850 TB
1,8 PB
3,6 PB
-
Seagate FireCuda 510 SSD
-
-
1,3 PB
2,6 PB
-
Toshiba RC500
100 TB
200 TB
-
-
-
Intel Optane SSD 905P-8,76PB17,52 PB27,37 PB-
Western Digital WD Black SN750200 TB300 TB
600 TB1,2 PB
-
Samsung SSD 970 EVO Plus-300 TB
600 TB
1,2 PB
-
Samsung SSD 860 EVO150 TB
300 TB
600 TB
1,2 PB
2,4 PB
Samsung 970 PRO
-600 TB
1,2 PB
--
Corsair MP510400 TB
800 TB
1,7 PB
3,12 PB
-