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Samsung SSD 870 QVO im Test

QLC überzeugt immer noch nicht

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Als vor knapp zwei Jahren mit der Samsung SSD 860 QVO eine der ersten QLC-SSDs den Hardwareluxx-Testparcours meisterte, war das Fazit noch sehr verhalten und wir mussten festhalten: QLC überzeugt noch nicht! Jetzt schickt Samsung die 870 QVO ins Rennen, um vieles besser zu machen und um auch mehr Speicherplatz anbieten zu können. Wie gut das funktioniert, bzw. ob sich sogar ein Umstieg lohnt, klären wir wie immer in unserem Review. 

Gilt die Samsung SSD 860 EVO immer noch als Referenz der Consumer-SATA-SSDs, konnte die fast gleichnamige QVO-Variante mit QLC-NAND in den anderthalb Jahren seit Veröffentlichung nur bedingt überzeugen. Zwar konnte Samsung verglichen zur EVO den Preis deutlich darunter platzieren, jedoch waren auch die technisch bedingten Nachteile nicht von der Hand zu weisen. Deutlich geringere Haltbarkeit der Speichermodule und ein Leistungsmalus bei schreibintensiven Anwendungen waren der Gegenwert der Preisersparnis. Da jedoch auch andere Hersteller durchaus gute SSDs bauen und zum Teil mit aggressiver Preispolitik zu einem ähnlichen Preis anbieten - dann aber mit TLC-NAND - wurden Empfehlungen meist für andere Massenspeicher ausgesprochen.

Dies will Samsung so natürlich nicht hinnehmen, sodass mit der gerade vorgestellten Samsung SSD 870 QVO nun der Nachfolger vor der Tür steht und einiges besser machen soll. Eine Performance näher am SATA-Limit ist dabei die Vorgabe. Außerdem kündigte Samsung an, neben den Modellen mit einem, zwei und vier Terabyte Kapazität, auch eine Version mit satten acht Terabyte Ende August zu veröffentlichen. Zwar sind bereits solche Speicherriesen vereinzelt am Markt verfügbar, jedoch handelt es sich dabei in der Regel um Enterprise-Speicherlösungen, die nur bedingt für den heimischen Gebrauch erschwinglich sind. Mit einem Retailpreis von unter 100 Euro pro Terabyte könnte Samsung hier durchaus viele Käufer für sich gewinnen.

Hinweis: Unser Testexemplar kam offenbar noch mit einer veralteten Verpackung. Daher sind die Leistungsdaten nicht korrekt, denn die SSD ist mit bis zu 560 MB/s lesend und 530 MB/s schreibend spezifiziert.

Herstellerangaben der Samsung SSD 870 QVO
Modell Samsung SSD 870 QVO (2 TB)
Controller Samsung MKX (8 Kanäle)
Cache DRAM (1 GB LPDDR4 pro TB Kapazität)
Intelligent TurboWrite (6 GB SLC-Cache plus Pseudo-SLC-Cache)
NAND Samsung V-NAND 92-Layer QLC
Kapazität 1 TB
2 TB
4 TB
8 TB
sequentielle Lese/Schreibrate Lesen: 560 MB/s
Schreiben:  530 MB/s (SLC-Cache) / 80 - 160 MB/s (QLC)
Total Bytes Written (TBW) 1 TB: 360 TB
2 TB: 720 TB
4 TB: 1,44 PB
8 TB: 2,88 PB
Leistungsaufnahme 0,03 W (Idle)
5 W (Last)
MTBF 1,5 Millionen Stunden
Garantie Drei Jahre
Preis ca. 100 Euro bis 780 Euro
Besonderheiten 256bit AES Verschlüsselung

Abgesehen von den leicht erhöhten (sequenziellen) Transferraten hat sich zumindest auf dem Datenblatt nicht viel verändert. Ein detaillierter Blick ist daher nötig. So gelten die maximalen Angaben nur für die Nutzung mit (Pseudo-)SLC-Cache. Wird direkt in den QLC-NAND geschrieben, sind je nach Modell nur noch 80 bzw. 160 MB/s zu erwarten. Dabei sind die 160 MB/s tatsächlich ein Fortschritt: mussten wir bei unserer getesteten 860 QVO mit 2 TB Kapazität noch die 80 MB/s ermitteln, sind es nun bei allen Modellen außer der kleinsten Version doppelte 160 MB/s.

Die vergleichsweise geringen TBW-Angaben sind für die jeweilige Kapazität identisch. Lediglich drei Jahre Garantie sind leider unterdurchschnittlich, erfreulich hingegen, dass Samsung den DRAM-Cache mit einem Verhältnis von 1 GB/1 TB an Kapazität ausreichend dimensioniert.

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