TEST

Gelungener Feinschliff

AMD Ryzen 7 2700X und Ryzen 5 2600X im Test - SenseMI

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Gleich ein ganzes Paket an Maßnahmen soll für die bestmögliche Mischung aus Prozessortemperatur, Energiebedarf und CPU-Takt sorgen. AMD nennt dies SenseMI Technology. Es basiert auf auf einem Netzwerk an Sensoren, die Stromstärke, elektrische Spannung und Leistung sowie die Temperatur im Millisekundenrhythmus überwachen. Alle Informationen werden an das Infinity Fabric weitergeleitet und dort ausgewertet. Auf Basis dieser Daten wird aber nicht nur auf die aktuellen Erfordernisse, beispielsweise Taktreduzierung aufgrund zu hoher Temperatur, reagiert - auch auf in Kürze eintretende Erfordernisse soll SenseMI vorbereiten. Letzteres basiert laut AMD auf Machine Learning.

Bei der zweiten Ryzen-Generation hat AMD SenseMI an zwei Stellen überarbeitet, die vor allem höhere Taktraten direkt beeinflussen.

Precision Boost 2 und XFR 2

Precision Boost 2 setzt direkt an Version 1 an und erlaubt nach wie vor Taktanpassungen in 25-MHz-Schritten. Allerdings greift Precision Boost 2 anders als der Vorgänger nun nicht mehr nur, wenn maximal zwei CPU-Kerne beschäftigt sind - ab dem dritten Kern wurde bislang vom All-Core-Boost gesprochen, nur darunter von Precision Boost; auf das konkrete Taktverhalten sind wir bereits eingegangen. Stattdessen werden hohe Takraten nun nicht mehr ausschließlich an der Zahl der zu bearbeitenden Threads, bzw. der belasteten Kerne festgemacht. Precision Boost 2 greift hierfür auf drei weitere Parameter zurück: das derzeit verfügbare thermische Budget, das derzeit verfügbare elektrische Budget sowie den absoluten Maximaltakt. Ist keine der drei Grenzen erreicht, wird Precision Boost 2 unabhängig von der Zahl der Threads und aktiven Kerne genutzt. Laut AMD kann das in der Praxis bis zu 500 MHz höhere Taktraten bedeuten. Dabei bezieht man sich auf den Vergleich zwischen Ryzen 7 1800X und Ryzen 7 2700X.

Sehr unübersichtlich wird es bei XFR 2 - wie schon bei der ersten Generation. Die Idee hinter Extended Frequency Range (XFR) ist das Belohnen, bzw. Ausnutzen einer effektiven Prozessorkühlung. Ist letztere leistungsstark genug, kann der Takt über das eigentliche Maximum angehoben werden. Entscheidend sind dabei der Tcase-Wert sowie die Energieaufnahme des Prozessors. Wie bei der ersten Ryzen-Generation wurde die Grenze bei 60 °C sowie 95 A gezogen. Allerdings kann XFR 2 anders als XFR 1 nicht nur auf zwei Kernen gleichzeitig aktiviert werden - bei ausreichenden Budgets wird der zusätzliche Turbo auch auf allen Kernen zur gleichen Zeit gezündet. Das konnte im Test aber nicht zweifelsfrei belegt werden. Hin und wieder erreichten einzelne Kerne 4,35 respektive 4,25 GHz (Ryzen 7 2700X/Ryzen 5 2600X) und somit gerade einmal 50 MHz mehr als AMD für den Maximaltakt nennt. Dass in den Außendarstellung nur 4,3 und 4,2 GHz als Limit genannt werden, hängt mit den Voraussetzungen zusammen, so das Unternehmen. Die offiziellen Werte sollen mit einer Kühlung, die die Mindestvoraussetzungen erfüllt, erreicht werden - den Rest gibt es „on top".