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ASUS ZenBook UX305 im Test - Leistung, Laufzeit und Kühlung

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Zentrales Element des ZenBook UX305 ist Intels Core M. Denn erst durch den Einsatz des Broadwell-Chips werden sowohl das dünne Gehäuse als auch die passive Kühlung ermöglicht. Auf die Einzelheiten der Core-M-Familie sind wir bereits im Rahmen der Tests zum Lenovo Yoga 3 Pro und HP Envy x2 eingegangen. Wie in letzterem steckt auch im UX305 das Model 5Y10, das derzeit den Einstieg in die Core-Welt darstellt. Geboten werden zwei CPU-Kerne nebst Hyper-Threading, Taktraten zwischen 0,8 und 2,0 GHz sowie eine GPU vom Typ HD Graphics 5300, die mit 100 bis 800 MHz arbeitet. Die TDP gibt Intel mit 4,5 W an, die Strukturbreite mit 14 nm. Zusätzlich werden diverse Zusatzfunktionen wie die Virtualisierungstechniken VT-x und VT-d unterstützt, nicht aber die vor allem für die beruflichen Nutzung so wichtigen vPro-Merkmale; dieser werden nur von den Core-M-Topmodellen geboten.

Schneller als die Konkurrenz

Weitaus wichtiger als die technischen Merkmale ist aber das, was der Chip im Alltag leisten kann. Nachdem die beiden bisherigen Core-M-Testgeräte in diesem Punkt zumindest ein wenig enttäuscht haben und eher mit einer schnellen und deutlichen Drosselung als einer hohen Dauerleistung für Aufmerksamkeit sorgten, muss das allgemeine Fazit zum Core M ein Stück weit abgeändert werden. Denn im UX305 zeigt der 5Y10 eine Performance, die gänzlich anders als erwartet ausfällt. Mit 2,29 und 210 Punkten im Cinebench 11 und 15 werden sowohl das Envy x2 - 1,64 und 168 Punkte mit einem 5Y10 - als auch das Yoga 3 Pro - 1,87 und 152 Punkte mit einem 5Y70 - übertroffen. Dabei arbeitet letzterer mit 1,1 bis 2,6 GHz auf dem Papier schneller, in der Praxis macht aber die Drosselung einen großen Unterschied.

Im ZenBook UX305 zeigt sich der Core M von seiner bislang besten Seite

Im ZenBook UX305 zeigt sich der Core M von seiner bislang besten Seite

Denn wo HP und Lenovo dem Ausbremsen des Chips nur wenig entgegensetzen, hat ASUS es geschafft, die vorhandene Leistung möglichst lange abzurufen. Das bedeutet: Nach einer langen Volllastphase arbeitet ein Kern mit 800, der zweite mit 700 MHz, die GPU immerhin noch mit 350 MHz. Damit tritt beim CPU-Part zwar immer noch eine leichte Drosselung auf, im Vergleich zum Yoga 3 Pro und Envy x2 ist diese aber kaum der Rede wert, wenn man den Nominaltakt als Maßstab nutzt. Abseits synthetischer Tests bleibt eine Drosselung ganz aus, womit bei alltäglichen Aufgaben keine Leistungseinbußen zu erwarten sind. Welche Auswirkungen dies im direkten Vergleich mit der Core-M-Konkurrenz haben kann, zeigen weitere Tests.

So reicht es im PCMark 7 für gut 4.400 Punkte, im PCMark 8 für jeweils etwa 1.900 Punkte. Im Yoga 3 Pro sind es hingegen nur rund 4.100, 1.700 und 1.800 Punkte. Dass das Envy x2 nochmals schwächer abschneidet, liegt an der Speicherausstattung des Samples - HP verbaut in der getesteten Version lediglich 4 GB RAM, bei Lenovo und ASUS ist es die doppelte Menge, die im Übrigen beim UX305 nicht verändert werden kann. Denn der Arbeitsspeicher ist aufgelötet, freie Slots gibt es nicht. Die 8 vorhandenen GB sind für die üblichen Programme und Einsatzgebiete aber völlig ausreichend. Denn eher limitiert der Prozessor, der für Bild- und Videobearbeitung in der Regel nicht geeignet ist.

Cinebench 11

CPU

Punkte
Mehr ist besser

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Display als Nachteil

Mit 45 Wh kleiner als für ein Notebook der 13-Zoll-Klasse fällt der Akku aus. Geschuldet ist dies dem Design, das ASUS gewählt hat. Denn ähnlich wie Lenovo beim Yoga 3 Pro oder Apple beim MacBook betrachtet man beim UX305 ein flaches Gehäuse als wichtiger als einen großen Energiespeicher. Entsprechend sind die Erwartungen an die Laufzeiten gering. Denn bei geringer Last (Battery Eater Reader’s Test) und einer Helligkeit von 120 cd/m² muss das Ladegerät bereits nach knapp 7 Stunden wieder angeschlossen werden. Eine Mitschuld an diesem Wert hat das Display, dessen hoher Auflösung Tribut gezollt werden muss, ähnliches war bereits beim Yoga 3 Pro zu beobachten; im Leerlauf werden bereits mindestens 8,9 W benötigt.

Das flache Gehäuse hat auch Auswirkung auf die Laufzeit

Das flache Gehäuse hat auch Auswirkung auf die Laufzeit

Etwas besser sieht es bei mittlerer und hoher Last aus. Hier bewegen sich die Laufzeiten zwischen knapp 3,5 und 4 Stunden (Battery Eater Classic und PCMark 8). Unter voller Last genehmigt sich das UX305 dann 23,5 W, ein in Summe guter, aber kein überragender Wert. Nicht erklären konnte ASUS, warum das Laden des Akkus vergleichsweise viel Zeit in Anspruch nimmt. Denn schon beim Erreichen der 90-Porzent-Marke wird die Leistung von etwa 25 auf dann nur noch 0,3 bis 0,5 W gesenkt - üblich ist letzterer Wert erst kurz vor 100 Prozent. Da dieser Effekt bei zwischen Testgeräten zu beobachten war, dürfte ein Hardware-Fehler nicht vorliegen.

Passive Kühlung am Limit

Wie bereits HP beim Envy x2 vertraut auch ASUS auf eine passive Kühlung des Core M. Für das konzentrierte Arbeiten ist das ein klarer Vorteil. Denn wo kein Lüfter dreht, ist auch kein störendes Geräusch vorhanden. Und dass der Verzicht für die Leistung nicht von Nachteil ist, zeigt die kaum respektive im Alltag gar nicht vorhandene Drosselung.

Der Boden kann schnell zu heiß werden

Der Boden kann schnell zu heiß werden

Der Blick auf konkrete Temperaturen zeigt aber, dass man sich mit der passiven Kühlung am Limit bewegt. Denn der Core M erreicht nach längeren Volllastphasen 88 Grad Celsius, im geräumigeren Envy x2 waren es deutlich moderatere 71 Grad Celsius. Zwar bewegt ASUS sich noch klar innerhalb der Vorgaben Intels, für die Langlebigkeit sind geringere Werte aber immer besser. Weitaus kritischer bewertet werden muss jedoch die Hitzeentwicklung beim Gehäuse. Denn schon im Leerlauf wird die Marke von 40 Grad Celsius klar überschritten, punktuell sind es an Ober- und Unterseite rund 41 und knapp 43 Grad. Wer die Leistung des Notebooks über einen längeren Zeitraum abruft, muss dann mit mehr als 50 Grad Celsius rechnen. Im Bereich der Return-Taste konnten etwas mehr als 49 Grad gemessen werden, am Boden waren es punktuell bis zu 53 Grad.

Auf den Einsatz des Geräts auf den Beinen oder auf empfindlichen Oberflächen sollte man deshalb verzichten, bereits bei 50 Grad Celsius kann es bei längerem Hautkontakt zu Verletzungen kommen.

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