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Lenovo IdeaPad Yoga 2 Pro im Test

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Gerade einmal zehn Monate ist es her, dass wir der ersten Yoga-Generation eine gute, aber nicht völlig fehlerfreie Leistung attestierten. Zu den größten Schwächen gehörten das niedrig auflösende Display sowie die langsame SSD. Mit der zweiten Yoga-Generation schickt Lenovo sich nun an, die Kritikpunkte auszumerzen. Beibehalten hat man die Fähigkeit, das Gerät im Handumdrehen in ein Tablet verwandeln zu können. Doch in vielen anderen Punkten geht man neue Wege.

Denn auch wenn zwischen beiden Generationen nicht einmal ein Jahr liegt, in vielen Punkten hat sich die Technik deutlich weiter entwickelt. Dazu gehört nicht nur Intels Sprung von „Ivy Bridge“ zu „Haswell“, sondern auch Fortschritte in Sachen Displays, SSDs und Funktechniken. Dennoch hat Lenovo nicht alles umgekrempelt, hier und da lassen sich mühelos altbekannte Details erkennen.

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Dies gilt vor allem für das Gehäuse, bei dem sich kaum etwas verändert hat. Optisch ähneln sich beide Geräte, selbst die verfügbaren Farben - Silber und Orange - sind unverändert. Im geschlossenen Zustand wirkt das Yoga 2 Pro noch kompakter als sein Vorgänger, obwohl sich an Breite und Tiefe mit 333 x 225 mm nichts verändert hat. Allerdings fällt die neue Generation gut 1 mm flacher aus, mit 15,5 mm zählt es zu den dünnsten Vertretern seiner Art; das oft für Ultrabook-Vergleiche herangezogene MacBook Air bringt es an seiner dicksten Stelle auf 17 mm. Allerdings greift Lenovo auf einen optischen Trick zurück, der das Ultrabook dünner erscheinen lässt, als es tatsächlich ist. Denn im Profil wird der Eindruck erweckt, man habe auf eine klassische Keilform zurückgegriffen, erst bei näherem Hinsehen wird die Täuschung aber offensichtlich.

Ebenfalls kaschiert wird die Verwandlungsfähigkeit. Denn dass die Scharniere 360 Grad abdecken, ist ebenfalls erst bei näherer Betrachtung zu erkennen. Optisch hat Lenovo somit also vieles richtig gemacht, gerade das orangefarbene Modell wirkt sehr gelungen. Wer hingegen eher eine klassische Farbgebung bevorzugt, ist mit der Variante Silber sicherlich besser beraten.

Tolle Verarbeitung, schlechte Schnittstellen

Aber nicht nur dem Design hat man viel Aufmerksamkeit gewidmet, auch die Verarbeitung muss im Vordergrund gestanden haben. Denn auch mit Argusaugen kann man hier keine Schwachpunkte erkennen. Weder sind ungleiche Spaltmaße vorhanden, noch Grate oder scharfe Kanten. Ebenfalls überzeugend fällt die Verwindungssteife aus, auch mit bösem Vorsatz sind lediglich die üblichen Verformungen provozierter - sowohl im Bereich der Handballenablage als auch beim Display. Bemängelt werden können lediglich die Scharniere, die zu fest zupacken. Denn mit einer Hand kann das Yoga 2 Pro nicht geöffnet werden, das geringe Gewicht von 1,4 kg spielt hier sicherlich aber auch eine Rolle. Im Gegenzug profitiert der Nutzer aber vom hohen Widerstand, denn auch grobe Stöße bringen das Display kaum aus der Ruhe.

Links stehen USB 3.0, Micro-HDMI und ein Kartenleser zur Verfügung, ...

Links stehen USB 3.0, Micro-HDMI und ein Kartenleser zur Verfügung, ...

Keine Ausreden gelten hingegen bei der Schnittstellenbestückung. Denn hier hat Lenovo aus den Schwächen des ersten Yoga nichts gelernt und stellt dem Nutzer nach wie vor lediglich zwei USB-Ports zur Verfügung, davon nur eine entsprechend der 3.0-Spezifikation. Zudem hat man bei der neuen Generation auf einen HDMI-Ausgang in Standardgröße verzichtet, sondern setzt auf eine Micro-Buchse. Aber auch in puncto drahtlose Übertragung bekleckert man sich nicht mit Ruhm. Zwar ist man bei Blutooth auf der Höhe der Zeit (4.0), Single-Band-WLAN nach n-Standard ist aber weder dem Jahr noch dem Preis angemessen. Die restliche Ausstattung taugt im Gegenzug nicht als Ausgleich. So sind ein kombinierter Audio-Ein- und -Ausgang vorhanden, eine 1-Megapixel-Webcam mit allenfalls durchschnittlicher Bildqualität sowie Lautsprecher, denen sowohl mittlere als auch tiefe Frequenzen klar fehlen.

..., rechts sind es USB 2.0 und eine Audio-Buchse

..., rechts sind es USB 2.0 und eine Audio-Buchse

Große und knackige Tasten

Ganz klar in der Oberklasse spielen hingegen die Eingabegeräte mit - wie so häufig bei Lenovo. Die Tastatur bietet ein knackiges Tippgefühl, das aus einem gut gewählten Druckpunkt sowie einem idealen Hub resultiert. Hinzu kommen eine narrensichere Beschriftung der einzelnen Tasten sowie eine Hintergrundbeleuchtung. Lobenswerterweise hat der Hersteller darauf geachtet, dass kein Element zu klein ausfällt, selbst die Cursor- und Funktionstasten weisen eine mehr als ausreichende Größe auf.

Knackige Tastatur mit guter Hintergrundbeleuchtung

Knackige Tastatur mit guter Hintergrundbeleuchtung

Minimal größer hätte man hingegen das Touchpad konzipieren können, vor allem die mangelnde Breite fiel im Test mehrfach auf. Damit wäre die Negativseite aber auch abgearbeitet. Denn sowohl die Gestenerkennung als auch die Gleiteigenschaften wissen zu gefallen. Mehr als eine Randnotiz wert sind auch die beiden integrierten Tasten, die zum einen optisch klar unterteilt sind, zum anderen darüber hinaus auch einen gleichmäßigen Druckpunkt bieten.

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