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Ausprobiert

Synology Diskstation Manager 6.0 Beta 2 - Synology DSM 6.0 Beta - Cloud Station & Cloud Sync

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Der "Cloud"-Bereich umfasst bei Synology in Zeiten von DiskStation Manager 6 mittlerweile vier verschiedene Werkzeuge. "Cloud Station Server" (früher Cloud Station) ermöglicht es, auf der eigenen DiskStation eine persönliche Cloud zu hosten. Auf diese Daten können dann Desktop-Rechner per lokaler Anwendung "Cloud Station Drive" (ehemals Cloud Station Client) oder Mobilgeräte per App "DS Cloud" zugreifen. Interessant ist dabei insbesondere, dass hier mehrere Geräte auf einfache Weise in beide Richtungen synchronisieren können, d.h. auf jedem verknüpften Client steht lokal der gleiche Datenbestand zur Verfügung.

Als zweite Funktion steht Synology "Cloud Sync" bereit. Cloud Sync kann Daten des NAS mit klassischen, öffentlichen Cloud-Anbietern wie Dropbox, Google Drive oder One Drive synchronisieren, auf Wunsch auch verschlüsselt. Die dritte Ebene ist "Cloud Station ShareSync", bei dem Daten zwischen verschiedenen NAS-Systemen (z.B. an verschiedenen Standorten) synchronisiert werden können. Die vierte Funktion ist "Cloud Station Backup", welche neu in DSM 6.0 ist. Sie läuft ähnlich wie "Cloud Station Drive" als Client auf einem PC, synchronisiert aber den ausgewählten Datenbestand one-way auf die NAS und agiert somit als Echtzeit-Backup (mit Versionierung).

Cloud Station

Die neue "Cloud Station (Server)" in DSM 6.0 trägt als jetzt zwar die Versionnummer 4, wird den Usern des noch aktuellen DSM 5.2 aber sehr vertraut vorkommen, denn die Neuerungen verbergen sich größtenteils unter der Oberfläche oder im Einrichtungsprozess.

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Cloud Station Server

Eine der Neuerungen ist, dass NAS-seitig nun auch Unterverzeichnisse als Ziel der Synchronisation ausgewählt werden können. Bislang war es so, dass bei der Einrichtung der Verknüpfung auf dem PC über Cloud Station Drive (ex-Cloud Station) nur immer eine ganze "Freigabe" als Ziel auf dem NAS auswählbar war, nicht dessen Unterverzeichnisse. Jetzt lässt sich gezielt ein Verzeichnis X auf dem PC in ein Verzeichnis Y innerhalb des Freigabeordners Z synchronisieren. Mehrere Ordner in einem Verzeichnis lassen sich allerdings nicht auswählen, d.h. wenn man Unterverzeichnis A und B synchronisieren möchte, C allerdings nicht, dann müsste man zwei Sync-Verknüpfungen anlegen oder A und B in ein eigenes Unterverzeichnis verschieben.

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Cloud Station Drive - Die Auswahl eines Verzeichnes auf der DiskStation als Ziel ist nun möglich

Ebenfalls überarbeitet wurde die Intelligenz bzw. deren Effizienz der Synchronisierung. Ein im Alltag eher selten gebrauchtes, aber wenn benötigt dann sehr praktisches Features ist eine Versionierung bei der Speicherung. Cloud Station kann bis zu 32 Versionen einer Datei speichern, d.h. wenn immer eine Datei beispielsweise auf dem PC verändert wurde, wird die jeweilige Version gespeichert. Der normale Zugriff erfolgt jeweils auf die aktuellste Version, aber die alten Versionen können bei Bedarf wiederhergestellt werden. Die Wiederherstellung geht entweder über die GUI des Cloud Station Server auf der DiskStation oder alternativ im Explorer auf dem Client per Rechtsklick auf die Datei über ein Kontextmenü, sofern die betreffende Datei nicht gelöscht wurde. Dann wäre sie nur über DiskStation wiederherstellbar.

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Cloud Station - Die Versionierung wurde überarbeitet und ist nun "intelligenter"

Das neue Feature besteht darin, dass Synology für die Speicherung der Versionen den neuen “Intelliversioning”-Algorithmus nutzt. Hinter “Intelliversioning” verbirgt sich ein Ansatz, bei einer begrenzten Anzahl von möglichen Speicherständen diese möglich intelligent zu managen. So werden dann nicht nur stumpf z.B. die letzten 10 Versionsstände gespeichert, sondern es werden auch Versionen aus der vorherigen Zeitspanne vorgehalten, wenn diese vom "System" als wichtig oder relevant identifiziert wurden. Als Beispiel: Löscht man in einer Excel-Tabelle einen wichtigen Tab, arbeitet weiter und speichert danach nach jedem weiteren Zeichen, dann kann es schnell passieren, dass die letzte Speicherung vor der entscheidenden Änderung - das Löschen des Tabs - bereits verworfen ist und der irrtümlich gelöschte Bereich endgültig weg ist. Intelliversioning soll in diesem Beispiel die Veränderung durch das Löschen des Tabs als relevant ansehen und verwirft stattdessen eher spätere Speicherpunkte mit nur geringeren Änderungen. Um das Gleiche mit dem klassischen Speicherpunkten erreichen, müsste die Anzahl der Speicherpunkte deutlich erhöht, was trotz der Speicherung als Snapshots einen erhöhten Speicherbedarf bedeutet.

Cloud Sync

Mit Cloud Sync hat Synology die Möglichkeiten, Inhalte seines NAS bei Speicherdiensten im Internet zu parken, erweitert. Neben den bereits mehr als zehn in DSM 5.2 verfügbaren Cloud-Anbietern, darunter Dropbox, Google Drive, OneDrive, Amazon Cloud Drive, Box, Baidu Cloud, S3 oder Google Cloud Storage, werden nun auch HiDrive, Office 365 und OneDrive Business unterstützt. Weitere wesentliche Neuerung ist die Option, dass sich Ordner simultan zu mehreren Cloud Anbietern synchronisieren lassen.

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Cloud Sync - Die meisten wichtigen Cloud-Anbieter stehen zur Auswahl

Die Authentisierung bei der Einrichtung einer Aufgabe ist dabei teilweise einfach gelöst, da diese bei Diensten wie Dropbox vom Browser übernommen wird, wenn man beim Speicheranbieter eingeloggt ist. Hat man die Informationsübertragung im Browser freigegeben, geht es im Einrichtungsprozess weiter. Dabei lässt sich dann u.a. einstellen, ob die Synchronisierung bidirektional, oder ob immer nur in eine Richtung synchronisiert werden soll. Bei der Auswahl des Remote-Ordners sollte man sich überlegen, ob man den voreingestellten Root-Ordner oder einen separaten Ordner seines Cloudverzeichnisses auswählt. Letzteres bietet die Möglichkeit, dass sich später noch mehrere unterschiedliche Synchronisationsaufgaben mit ggf. unterschiedlichen Regeln definieren lassen. Beim Root-Ordner wird immer der komplette Cloudspeicher über eine einzige Aufgabe abgearbeitet.

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Cloud Sync - Anlegen einer Aufgabe

Weiterhin kann eine Verschlüsselung aktiviert werden, d.h. die Daten werden in der Cloud verschlüsselt abgelegt und stehen unverschlüsselt nur auf der DiskStation zur Verfügung. Bei der Einrichtung wird dann gleich auch ein Zip exportiert, welches den privaten und den öffentlichen Schlüssel enthält. Nutzt man Cloud Sync hauptsächlich als "Off-Site-Backup", dann macht die Verschlüsselung sicher Sinn. Greift man aber z.B. auf seine Dropbox auch von unterwegs mit wechselnden Clients zu, liegt es sicher nahe, andere bzw. flexiblere Formen des Datenschutzes zu nutzen.

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Cloud Sync - Der Upload in die Cloud kann dort bereits verschlüsselt abgelegt werden.

Diese Funktionen standen im Wesentlichen bereits in DSM 5.2 bereit. Eine Neuerung bei Cloud Sync in DSM 6.0 ist das Feature, dass sich ein Ordner des NAS jetzt auch simultan auf mehrere unterschiedliche Cloud-Dienste synchronisieren lässt. Dazu legt man einfach eine neue Aufgabe für einen anderen Anbieter an und nutzt das gleiche lokale NAS-Verzeichnis.

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Cloud Sync - Übersicht über die Aufgaben

Im Test haben wir Dropbox und HiDrive jeweils per Aufgabe mit dem lokalen Bilderordner auf unserer Diskstation verknüpft. Wenn wir jetzt eine Datei in die Dropbox schieben, synchronisiert Cloud Sync diese Datei nach wenigen Sekunden in den lokalen Ordner auf dem NAS. Nach einigen weiteren Sekunden erfolgt dann der Upload auf Hidrive. Wird dann z.B. die Datei auf dem NAS gelöscht und jeweils bidirektionale Synchronisation eingestellt ist, dann verschwindet die Datei auch quasi sofort von beiden Cloud-Speichern. Je nach verwendeten Regeln und genutzten Cloud-Anbietern lässt sich mit Cloud Sync in DSM 6.0 eine sehr flexible und sichere Datenspeicherung erreichen.

Quellen und weitere Links

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