TEST

be quiet! Dark Power 14 1200W im Test

Neue Revision mit überarbeiteter Kühlung - Lautstärke und Ausstattung

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Die Dark Power 14 sind nun die ersten High-End-Netzteile von be quiet!, bei denen eine zwischen Aktiv- und Semi-Passiv-Modus umschaltbare Lüftersteuerung verbaut ist. In einigen Modellen unterer Klassen wie den Power Zone 2 hat be quiet! seit kurzem auch schon semi-passive Lüftersteuerungen verbaut, aber abgesehen davon war be quiet! immer ein Verfechter von rein aktiven Kühlkonzepten. 

be quiet! hat das Festhalten an aktiver Belüftung damit begründet, dass ihre hochwertigen Lüfter aufgrund der niedrigen Drehzahlen bei niedrigen Lasten ebenso "unhörbar" wie ausgeschaltete Lüfter bei einem semi-passiven Netzteil wären. Gleichzeitig würden die langsam drehenden Lüfter für eine schwache, aber konstante Kühlung zu jeder Zeit sorgen, was die Haltbarkeit bzw. thermische Belastung der Netzteilkomponenten reduzieren würde. 

Das waren zumindest früher die Argumente von be quiet!, aber dass semi-passive Konzepte erfolgreich funktionieren, zeigen andere Premium-Marken wie Seasonic und Corsair schon seit Jahren. Wie dem auch sei, inzwischen preist auch be quiet! die Vorzüge eines semi-passiven Modus. 

Die zweite große Änderung, welche die Dark Power 14 gegenüber der Vorgängerrevision mitbringen, betrifft den Deckelbereich um den Lüfter herum. Die äußere Erscheinung mit dem engmaschigen Drahtgitter als Lüftergitter ist geblieben, aber darunter hat sich viel verändert. 

Bei vorherigen Modellen hat be quiet! um den Lüfter herum, quasi als Rahmen des Lüfters, eine trichterförmige Luftführung eingebaut, welche die durch das Lüftergitter angesaugte Luft möglichst optimal auf die Lüfterblätter leiten sollte, was auch Geräusche minimiert. 

Bei den Dark Power 14 hat be quiet! das trichterförmige Kunststoffelement durch einen großen Kühlkörper ersetzt. Dieser große Aluminium-Kühlkörper hat an zwei Stellen über Wärmeleitpads Kontakt mit den internen Kühlkörpern der Gleichrichter-MOSTFETS und der Haupt-MOSFETS, d.h. auch im semi-passiven Modus erfolgt hier eine zusätzliche Wärmeableitung. be quiet! kann sich dadurch größere Kühlkörper auf den Bauteilen sparen. Im aktiven Lüftermodus wird der "Deckel-Kühlkörper" dann gut durch den Lüfter in dessen Mitte angeströmt.

In unserem Test hat das be quiet! Dark Power 14 1200W den erwartet sehr leisen Betrieb zeigen können.

Die Unterschiede zwischen beiden Modi der Lüftersteuerung beschränken sich dabei auf den Lastbereich bis 60 %, darüber sind beide Kennlinien gleich. Im aktiven Modus betrug die Basis-Drehzahl ca. 400 U/min, wobei der Lüfter extrem leise blieb und auch mit fast schon aufgelegtem Ohr nicht mehr wahrzunehmen war. Bei früheren Revisionen der Dark Power haben etliche User auffällige Geräusche wie z.B. ein Brummen beanstandet, aber solche Geräusche konnten wir bei unserem Sample des Dark Power 14 nicht wahrnehmen. 

Im semi-passiven Modus ließ das Dark Power 14 1200W bis zu einer Last von 60 % den Lüfter dauerhaft ausgeschaltet. Am 60-%-Lastpunkt aktivierte sich der Lüfter nach einigen Minuten. Der Lüfter erreicht dann bei 60-%-Last ca. 425 U/min, welche das Netzteil auch beim Umschalten auf den Aktiv-Modus gefahren hat. Im semi-passiven Modus war das Einschalten des Lüfters auch unauffällig, d.h. der Lüfter wird relativ sauber und ohne großes "Übersprechen" auf die Zieldrehzahl beschleunigt. Bei dieser Drehzahl war es weiterhin extrem leise und fast unhörbar.

Last 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 80 % 100 %
Hybrid-Mode an (semi-passiv)
Lüfterdrehzahl (in U/min)
0 0 0
0
0 0 - 4256251000
Hybrid-Mode aus (aktiv)
Lüfterdrehzahl (in U/min)
400 400 400
400
425 4256251000

Das be quiet! Dark Power 14 1200W erreicht bei 80 % Last dann ca. 625 U/min, wobei es ebenfalls sehr leise bleibt. Die Maximaldrehzahl von knapp 1.000 U/min erreicht das be quiet! bei Volllast und bleibt dabei immer noch recht leise. Ein leises Lüfterrauschen ist aber zu vernehmen. Mangels eine speziellen Testumgebung können wir nicht sagen, ob die 14er Version jetzt leiser oder lauter als die Vorgängerrevision ist. Auch das Dark Power 14 ist wirklich sehr leise und im Falle unseres Samples frei von Störgeräuschen.

Das voll-modulare Kabelmanagement des be quiet! Dark Power 14 1200W bietet der Klasse angemessene Anschlussmöglichkeiten. Neben dem 24-Pin-ATX-Kabel sind insgesamt zwei Kabel mit je einem 8-Pin-EPS-Stecker vorhanden, einer davon in flexibler 8(4+4)-Pin-Bauweise. 

Für "klassische" PCI-Express-Geräte stehen bei Dark Power 14 1200 insgesamt vier 8(6+2)-Pin-Stecker an zwei Kabeln zur Verfügung. Genauer gesagt hat jeder einzelne 8-(6+2)-Pin zwar eine eigene Leitung, aber zwei dieser Kabelstränge sind netzteilseitig in einem 12-poligen Anschluss zusammengefasst. Insgesamt sind drei 12-polige Steckplätze am Kabelmanagement vorhanden, d.h. ein Steckplatz bleibt auch bei Vollbestückung noch frei.

Dazu kommen dann noch zwei native Steckplätze für 12V-2x6-Kabel zur Verfügung, welche auf je 600 W ausgelegt sind und PCIe-5.1-kompatibel sind.

Für Peripheriegeräte stehen insgesamt dreizehn SATA- und zwei 4-Pin-Molex-Stecker bereit, welche sich auf vier Kabelstränge verteilen. Zwei SATA-Kabel tragen dabei je vier SATA-Abgriffe, ein weiteres trägt drei und das vierte Anschlusskabel kombiniert zwei SATA- mit zwei 4-Pin-Molex-Anschlüssen.

Wie bei allen leistungsstärkeren Netzteilen wird es bei Vollbestückung im Bereich des Kabelmanagements etwas eng, d.h. es wird schwierig, gezielt ein einzelnes Kabel aus der Mitte abzunehmen, aber das ist einfach dem begrenzten Platz geschuldet. Corsair hat bei den Shift-Modellen, wo das Kabelmanagement mit kleineren Steckverbindern an der Seite des Netzteils zu finden ist, zwar eine Alternative erdacht, aber die muss natürlich auch ins jeweilige System bzw. Gehäuse passen.

An Verarbeitung und Kabellängen gibt es wie bei be quiet gewohnt nichts auszusetzen. Die 8-Pin-EPS-Stecker haben eine Kabellänge von 700 mm, die 12V-2x6- und PCI-Express-Kabel 600 mm und der letzte SATA-Abgriff ist nach 1.050 mm zu finden.

Die modularen Anschlusskabel selber sind ganz klassisch in der Variante von mit einem Netzsleeve ummantelten Einzel-Litzen ausgeführt, wobei die Kabelbinder von Schrumpfschlauch verdeckt werden. Flachbandkabel sind hier nicht zu finden, aber die Anschlusskabel sind komplett in Schwarz gehalten.

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