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Drei aktuelle Fanless-Netzteile im Vergleich - Silverstone Nightjar 500W

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Die Nightjar-Serie von SilverStone umfasst zwei Modelle mit 400 bzw. 500 Watt Leistung. Das 400W-Modell ist seit gut vier Jahren auf dem Markt, während die Variante mit 500 Watt erst im Herbst 2011 erschienen ist. Beide Modelle werden mit 80PLUS Bronze auf der Herstellerhomepage sowie dem Karton beworben, allerdings hat die 500W-Variante bei 80PLUS die Zertifizierung nach 80PLUS Silver geschafft. Dass ein Netzteil mit einer um eine Stufe niedrigeren 80PLUS-Zertifizierung beworben wird, kommt gelegentlich vor, wenn ein Hersteller ehrlich agiert und sich nicht sicher ist, dass aufgrund fertigungsbedingter Streuungen alle produzierten Netzteile auch wirklich die im 80PLUS-Test erreichten Werte liefern können.

silverstone 07sDas Nightjar 500W von Silverstone hat einen Kühlkörper im Gehäusedeckel integriert.

Silverstone hat dem Nightjar 500W ein im Aluminium-Look lackiertes Stahlblechgehäuse verpasst, auf dem als Deckel ein Aluminium-Kühlkörper mit außen liegenden Finnen zur Kühlung der Leistungselektronik aufsetzt. Die aufwendigeren Kühlkörper machen sich beim Nightjar durch ein vergleichsweise hohes Gewicht von 3,5 kg bemerkbar. Auch wenn das Nightjar damit dem klassischen Design eines Passivnetzteils entspricht, so hat die mittlerweile höhere Effizienz im Vergleich zu älteren Fanless-Netzteilen immerhin dazu geführt, dass auf Kühlkörper an der Unterseite oder gar der Außenseite verzichtetet werden kann.

silverstone 06sDie Ansicht der Unterseite des Nighjar 500W.

Auf ein modulares Kabelmanagement muss das ST50NF leider verzichten, alle Anschlusskabel sind fest angebracht. Die Unterseite mit eingeprägtem Firmennamen ist zwar schick anzusehen, wird aber in den meisten Einbausituationen untergehen.

silverstone 01sDie Verpackung des ST50NF.

SilverStone listet auf der Frontseite der Verpackung kurz die wesentlichen Fakten auf. So soll es absolut lautlos arbeiten, 500 Watt Dauerleistung erbringen, eine Effizienz im Bereich 80PLUS Bronze haben und ein für seine Leistungsklasse sehr starkes 12V-Single-Rail-Design aufweisen. Letzteres stimmt, zumindest wenn man es eher auf ältere Netzteilgenerationen bezieht. Mit 456 Watt allein auf 12 Volt ist das 500W-Modell gut aufgestellt, im Testvergleich bietet das (nominal) 40 Watt schwächere Seasonic X-460FL mit 456 Watt aber eine identische Leistung. Die auf dem Karton angegebene Effizienz nach 80PLUS Bronze ist als Mindestwert zu verstehen, denn das an 80PLUS zum Test eingesandte Sample hat wie bereits erwähnt 80PLUS Silver erreicht.

silverstone 02sEin Blick in den Karton des Nightjar 500W.

Das Netzteil selber ist gut und transportsicher in Schaumstoff verpackt. Neben Netzkabel und Handbuch legt SilverStone nur noch ein Schraubenset bei.

silverstone 04sSilverStone setzt beim ST50NF auf ein normal leistungsstarkes Single-Rail-Design.

Das Single-Rail-Design des ST50NF bietet eine gute Leistungsfähigkeit und auch recht aktuelle Technik. Dank DC-DC-Wandlern für die Nebenspannungen ist auch hier eine gute Performance zu erwarten. Da die Innentemperatur bei einem passiv gekühlten Netzteil immer etwas kritischer ist, hat SilverStone auch qualitativ hochwertige 105-°C-Kondensatoren verbaut.

silverstone 05sDie Außenseite des Nightjar 500W.

Gut zu erkennen ist der massive Kühlkörper aus Aluminium, der gleichzeitig auch als Gehäusedeckel dient. Er ist nach innen über Wärmeleitpads mit den internen Kühlkörpern verbunden, an denen dann die Bauteile der Leistungselektronik verbaut sind. Die Wärmeleitung scheint gut zu funktionieren, denn der Kühlkörper wird nach einiger Zeit unter Last über 50 °C heiß. Dank "nur" 80PLUS Bronze muss das Nightjar auch etwas mehr Abwärme loswerden als die direkte Konkurrenz. Neben der Netzbuchse sind daher zwei Signal-LEDs angebracht, von denen eine vor einer hohen Temperatur der Kühlkörper warnt. Die andere LED dient zur Signalisierung des jeweiligen Betriebszustandes.

Im Betrieb arbeitet das SilverStone Nightjar 500W auch wirklich lautlos, kein Fiepen oder Zirpen stört die Stille.

silverstone 08sDie Anschlusskabel des Nightjar 500W.

Bezüglich der Anschlussvielfalt ist das Nightjar solide aufgestellt. Es bietet zwei PCI-Express-Anschlüsse, was für ein 500W-Netzteil eine sinnvolle Dimensionierung darstellt. Leider ist nur einer der beiden Anschlüsse in einer 8(6+2)-Pin-Version ausgeführt, der zweite Anschluss ist ein reiner 6-Pin-Stecker. Letztendlich ist dies aber kein wirklicher Nachteil, denn der Betrieb einer High-End-Grafikkarte mit zwei 8-Pin-Buchsen am ST50NF ist wohl eher unwahrscheinlich. Mit je sechs SATA- und Molex-Anschlüssen ist auch die Peripherieseite zufriedenstellend abgedeckt.

Das SilverStone Nightjar 500W macht insgesamt einen sehr soliden Eindruck, wenn es auch in einigen Aspekten hinter dem günstigeren Seasonic X-460FL zurückliegt.